verschwamm in einem maßlosen Tumult. Maro war wieder von seinem Na*
men umhallt; das Volk grüßte; umringte ihn und die Schwarzen und gab Ge*
leit bis zum Zirkus, wo Sturm der Tribünen das ferne Donnern verschlang.
In den Ställen wandelten die Senatoren aus des Casars Gefolge breit und
unberührt auf und ab; Pferdewärter und Signaltrompeter liefen; im Mittel*
gang war zur Rechten das Gatter der Grünen geöffnet. Im engen Pfahlrund
war Traven mit zurückgebundenem Schopf schon hoch im Wagen und fuhr
langsame Kreise. Ein Troß von grünbebänderten Stallburschen fieberte, eine
tausendfingrige Hand, um Pferde und Riemen. Porsa, zufriedene Aufmerk*
samkeit in dem blauroten Fackelgesicht, prüfte die Vorderbeine des äußer*
sten Rappen. Er hatte den Reiherhelm abgenommen, um sich bücken zu
können; die goldenen Panzerschüsseln auf seiner Brust prangten überall
durch. Er trat zurück und machte dem Cäsar Platz, der sich auf den Spitzen
seiner Perlenschuhe erhob und mit der Wange zart über die fleischfarbenen
Nüstern des Rappen strich. Traven hielt vorsichtig die Zügel. Mit einem
dünnen Knabenlächeln sah sich der Cäsar um.
Alle lächelten.
Er faltete den violetten Mantel zusammen, rief die Sklaven, die ihm Wein*
trauben und Backwerk nachtrugen, steckte Beeren in den Mund und ließ
anbieten. Den Pferden schob er selbst Kuchen ins Maul.
Es floß nur in Flecken und Schatten an Maro vorüber.
Am Ende des Mittelganges flogen ihm aus dem roten Stall die Knechte ent*
gegen. Die Äthiopier stürzten sich auf das Gespann, untersuchten jeden
Haken, jede Speiche und Nabe. Die vier Schimmel, angeschirrt, zerrten am
Gebiß und stampften. Er rief ihnen beruhigend zu.
Trompetenstöße, und er stülpte die Kappe über die Glatze und bestieg den
Wagen. In der Linken die Zügel, in der Rechten die Peitsche, fuhr er im
Schritt neben Traven vor das Tor.
Der Zirkus ging auf. Sie steuerten an die Schranke. Die Logen grüßten mit
grünen Schleiern; Traven bauschte sich wie ein Faustkämpfer; sein Name
verklang in dem tollen Gebrüll, das von allen Bänken auf Maro nieder*
stürzte und so ungeheuerlich schwoll, daß ein vereinzelter heftiger Donner*
schlag darin wie Getrampel verhallte. In der Cäsarenloge verschwand an
der Brüstung der veilchenblaue Mantel. Ringsum aus den Säulenfenstern
blickten die Senatoren mit kalten Gesichtern. Maro umkrallte die Zügel.
Wärmender Stolz wollte ihn füllen; er sah ohne Regung nach dem Damm
in der Mitte der Bahn und in den schwarz deckenden Himmel. Auf dem
vordersten Turm flatterte es weiß auf, die Schranke sauste zurück. Als das
luch den Sand berührte, rasten die Pferde vor. Auf der Logenseite hielt
1 raven mit drei Längen die Spitze. Maro lenkte nach, und bog am entgegen*
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men umhallt; das Volk grüßte; umringte ihn und die Schwarzen und gab Ge*
leit bis zum Zirkus, wo Sturm der Tribünen das ferne Donnern verschlang.
In den Ställen wandelten die Senatoren aus des Casars Gefolge breit und
unberührt auf und ab; Pferdewärter und Signaltrompeter liefen; im Mittel*
gang war zur Rechten das Gatter der Grünen geöffnet. Im engen Pfahlrund
war Traven mit zurückgebundenem Schopf schon hoch im Wagen und fuhr
langsame Kreise. Ein Troß von grünbebänderten Stallburschen fieberte, eine
tausendfingrige Hand, um Pferde und Riemen. Porsa, zufriedene Aufmerk*
samkeit in dem blauroten Fackelgesicht, prüfte die Vorderbeine des äußer*
sten Rappen. Er hatte den Reiherhelm abgenommen, um sich bücken zu
können; die goldenen Panzerschüsseln auf seiner Brust prangten überall
durch. Er trat zurück und machte dem Cäsar Platz, der sich auf den Spitzen
seiner Perlenschuhe erhob und mit der Wange zart über die fleischfarbenen
Nüstern des Rappen strich. Traven hielt vorsichtig die Zügel. Mit einem
dünnen Knabenlächeln sah sich der Cäsar um.
Alle lächelten.
Er faltete den violetten Mantel zusammen, rief die Sklaven, die ihm Wein*
trauben und Backwerk nachtrugen, steckte Beeren in den Mund und ließ
anbieten. Den Pferden schob er selbst Kuchen ins Maul.
Es floß nur in Flecken und Schatten an Maro vorüber.
Am Ende des Mittelganges flogen ihm aus dem roten Stall die Knechte ent*
gegen. Die Äthiopier stürzten sich auf das Gespann, untersuchten jeden
Haken, jede Speiche und Nabe. Die vier Schimmel, angeschirrt, zerrten am
Gebiß und stampften. Er rief ihnen beruhigend zu.
Trompetenstöße, und er stülpte die Kappe über die Glatze und bestieg den
Wagen. In der Linken die Zügel, in der Rechten die Peitsche, fuhr er im
Schritt neben Traven vor das Tor.
Der Zirkus ging auf. Sie steuerten an die Schranke. Die Logen grüßten mit
grünen Schleiern; Traven bauschte sich wie ein Faustkämpfer; sein Name
verklang in dem tollen Gebrüll, das von allen Bänken auf Maro nieder*
stürzte und so ungeheuerlich schwoll, daß ein vereinzelter heftiger Donner*
schlag darin wie Getrampel verhallte. In der Cäsarenloge verschwand an
der Brüstung der veilchenblaue Mantel. Ringsum aus den Säulenfenstern
blickten die Senatoren mit kalten Gesichtern. Maro umkrallte die Zügel.
Wärmender Stolz wollte ihn füllen; er sah ohne Regung nach dem Damm
in der Mitte der Bahn und in den schwarz deckenden Himmel. Auf dem
vordersten Turm flatterte es weiß auf, die Schranke sauste zurück. Als das
luch den Sand berührte, rasten die Pferde vor. Auf der Logenseite hielt
1 raven mit drei Längen die Spitze. Maro lenkte nach, und bog am entgegen*
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