Feuer: Monatsschrift für Kunst und künstlerische Kultur (2.1920/1921)

Dazu bedarf es einer bewußten Ausstellungs* und Vortragstätigkeit. Es darf vor allem nie
den Kontakt mit den fließenden Strömen zeitgenössischer Kunstentwicklung aller Gattungen
und aller Richtungen verlieren. Alfred Lichtwark hat mit seiner Tätigkeit ein leuchtendes
Vorbild aufgestellt, das in seinen Licht* und Schattenseiten jeglicher entschlossenen Kunst*
pflege bewußt bleiben muß.


HEROISCHE LANDSCHAFT JOS. ANT. KOCH

»Solange die Museen nicht versteinern, werden sie sich wandeln müssen. Jede Generation
wird ihnen neue Aufgaben bieten .... Die Kräfte, die sich die Museen in ihren Beamten er*
zogen, haben ihnen erst die lebendige Seele gegeben. Von ihnen geht die befruchtende
und organisierende Tätigkeit nach oben und unten ... .«
Diese Worte sind uns heute ein Mahnruf, wo es gilt, die Zeit einer völligen materiellen Er*
Schöpfung zu überwinden und dem äußerlich hart bedrängten Dasein geistig und sittlich
aufbauende Werte gegenüberzustellen. Auch die Museen werden ihren Anteil an dieser Auf*
gäbe haben, wollen sie diese Mahnung Lichtwarks und damit ihre Mission richtig vertreten
und ausüben. Museen sind keine Stätten des Luxus: diese eherne Gewißheit wird als Er*

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