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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 9.1895

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Chapman Jones, Henry: Ein reines negatives Bild
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https://doi.org/10.11588/diglit.50998#0023

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Ein reines negatives Bild.

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werden. Wenn natürlich, eine Film so zart ist, dass sie die
nothwendigen Operationen des Entwickelns, Fixirens und Aus-
waschens nicht aushält, so bedarf sie besonderer Behandlung,
so wie etwa ein Kranker der Medicin bedarf, und der Fabri-
kant, welcher solche mangelhafte Sachen herstellt, wird gut
thun, sich nach Mitteln umzusehen, welche für die Zukunft
solche Mängel ausschliessen.
Um die Reinheit des Bildes zu sichern, verfährt man nach
meiner Ansicht am besten derart, dass man einen in wohl-
überlegter Weise gemischten alkalischen Entwickler benutzt,
mittels eines alkalischen Fixirbades fixirt und dann gehörig
mit reinem Wasser auswäscht. Für den angeblichen Vortheil
von Säuren lassen sich nur die oberflächlichen Beobachtungen
derjenigen anführen, welche die Sachlage nicht kennen. Ich
habe gefunden, dass die Säuren, obgleich sie die Farbe der
weissen Entwickelungsflecken aufhellen und es deshalb so
scheinen mag, als ob sie diese zu entfernen im Stande seien,
in Wirklichkeit sie nur noch stärker fixiren, indem sie einen
grossen Theil der Fleckenmasse unlöslich machen. Citronen-
säure scheint in dieser Hinsicht eine Ausnahme zu machen,
aber bei der Mischung mit Alaun erweist sie sich ebenso ge-
fährlich als irgend eine andere Säure. Ich habe in dieser
Beziehung besonders mit Pyrogallussäure Untersuchungen an-
gestellt. glaube jedoch, dass dieselben allgemeinen Principien auf
alle alkalischen Entwickler Anwendung finden Zur Vermeidung
von Entwickelungsflecken empfiehlt es sich daher, alkalische,
nicht saure Lösungen zum Fixiren zu verwenden — ich
meinerseits arbeite am liebsten mit kohlensaurem Natron oder
sehr schwacher Natronlösung — wenn nach dem Fixiren in
einem alkalischen Fixirbade das einfache Auswaschen mit
Wasser ausreichen soll. Der Vortheil der Anwendung eines
alkalischen Entwicklers liegt darin, dass die fleckenbildende
Substanz so lange sichtbar bleibt, bis sie entfernt ist, und
das ist gerade sehr wünschenswert!!, ausserdem aber ver-
harrt die Fleckensubstanz in ihrer löslichsten und daher
am leichtesten die Entfernung zulassenden Form. Ich
habe jetzt seit mehreren Jahren ein Fixirbad von folgender
Zusammensetzung angewendet und als überaus bewährt be-
funden :
Krystallisirtes Natriumhyposulfit . . 200 g,
Krystallisirtes Natriumsulfit ... 10 „
Krystallisirtes Natriumearbonat . . 2 „
Wasser etwa 1 Liter.
 
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