Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:
Dallmeyer, Thomas R...: Ueber telephotographische Linsen und ein neues System ("Adon") zur Erzielung von Vergrösserung ohne Geschwindigkeitsverlust
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0091

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Ueber telephotographische Linsen u. s. w. 77
Vergrößerung = 2 muß das positive Element des Systems
mindestens 1,4 Zoll Durchmesser besitzen und eine zweimal
so große Brennweite als das negative Element. Um den Gesichts-
feldwinkel möglichst wenig zu verkleinern, ist es wichtig,
die Brennweite der beiden Elemente so kurz zu halten, als
dies bei guter Korrektion verträglich ist. Ich habe es geeignet
gefunden, dem positiven Element des Systems annähernd die-
selbe Brennweite zu geben wie der gewöhnlichen Linse, auf
welche es angewendet wurde, und der negativen Linse etwa
die Hälfte jener Brennweite, wenn zweifache Vergrösserung
verlangt wird.
In dem als Beispiel gewählten Falle ist die Brennweite
des positiven Elements 5V2 Zoll und die des negativen 23/4 Zoll
(siehe Fig. 17). Diese Figur stellt die optischen Verhältnisse
dar, unter denen das Instrument praktisch angewendet werden
kann, stellt jedoch nicht das optische System der angenommenen
Linsen dar; eine Gelegenheit, hierauf Rücksicht zu nehmen,
läßt sich in einer technischen Sitzung finden. Es sind zwei
Methoden anwendbar, um die Intensität der vollständigen
,, Adon “-Kombination und der gewöhnlichen Linsen zu be-
stimmen, auf welche sie angewendet wird. Die erste geschieht
ohne Rücksicht auf die Brennweite jeder Linse, auf welche
sie angewendet werden kann. Man richte die Trennung der
Elemente des „Adon“ so ein, daß die einfallenden parallelen
Strahlen beim Austritt parallel sind. Der Durchmesser des
austretenden Lichtbündels wird dann mittels eines Lineals
oder besser noch durch ein Mikrometer-Okular gemessen, das
als „Dynameter“ bezeichnet wird. Wenn der Durchmesser
gleich oder größer als die größte wirksame Apertur der
Linsen ist, auf welche der „Adon“ angewendet wird, so tritt
kein theoretischer Verlust an Intensität ein, und die berechnete
Exposition für die allein benutzte gewöhnliche Linse wird dem
Zweck für das vergrößerte Bild auf der Fokal-Ebene ent-
sprechen. Es folgt, daß, wenn die korrekte Exposition für
jedes gegebene Intensitätsverhältnis der gewöhnlichen Linsen
bekannt ist und wenn die wirksame Apertur jener besonderen
Oeffnung bekannt ist, es nur notwendig ist, mittels einer
Irisblende das aus dem „Adon“ austretende Lichtbündel auf
diesen Durchmesser zu reduzieren, um dieselbe Intensität für
das gesamte Instrument festzuhalten1 *). Die zweite Methode

1) Die Blende wird zwischen die Kombinationen des „Adon“ gebracht,
und man überläßt ihm am besten, die Intensität zu beherrschen, wobei die
gewöhnliche Linse, auf welche er angewendet wird, schließlich mit voller
Apertur benutzt wird, um den größten Winkel des Feldes zu begünstigen,
der bedeckt werden kann.
 
Annotationen