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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Reiss, Archibald: Eine neue photographische Demonstration der Absorption der Lichtstrahlen durch Körper von dunkler Farbe
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0125

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Eine neue photographische Demonstration u. s. w. III
großer Teil des Lichtes dringt durch das photographische
Papier hindurch, trifft auf das weiße Papier auf, wird zum
größten Teil von diesem reflektiert und dringt zum zweiten
Male in die lichtempfindliche Schicht, wo es von neuem eine
Zersetzung des Silbersalzes bewirkt, ein. An den Stellen aber,
wo das durch die Emulsion hindurchgedrungene Licht auf
das schwarze Papier auf trifft, wird es von diesem vollständig
absorbiert und kann folglich keine zweite Zersetzung des
Silbersalzes in der lichtempfindlichen Schicht hervorrufen. An
allen diesen Stellen ist die Schwärzung des photographischen
Papiers schwächer. Die Demonstration gelingt am besten mit
Chlorsilberauskopierpapier, kann jedoch mit Erfolg auch mit
.Bromsilber-Entwicklungspapier ausgeführt werden. Auf diese
Weise gelingt es auch, allerdings nur schwache Negative von
Drucken herzustellen.
Dieselbe Methode dient dem Verfasser dieses auch dazu,
die verschieden große Absorption der Lichtstrahlen durch ver-
schieden gefärbte Papiere, Stoffe u. s. w. zu demonstrieren.
Zu diesem Zwecke werden in einem weißen Papiere ver-
schiedene gleichgroße Ausschnitte angebracht, die mit ver-
schieden gefärbten Papieren, Stoffen u. s. w. hinterlegt werden.
Auf dieses Schema wird, wie oben, ein Chlorsilber-Auskopier-
papier, Schichtseite in Kontakt mit dem Schema, gelegt und
durch die Rückseite hindurch belichtet. Die von den ver-
schiedenfarbigen Papieren eingenommenen Plätze sind nach
Beendigung des Kopierens, das nicht zu reichlich sein darf,
durch die stärkere oder schwächere Schwärzung deutlich
sichtbar. Bemerkt sei, daß einzelne Farben hierbei in ihren
natürlichen Farben kopieren.
Dieses Verfahren kann dazu benutzt werden, um rasch
annähernd die Menge des von einem Körper reflektierten
aktinischen Lichtes zu bestimmen. Man stellt zuerst ein
Schema her, das vom reinen Weiß bis zum tiefen Schwarz
geht. Zwischen dem Weiß und Schwarz bringt man eine Reihe
verschiedenfarbiger Papiere an, deren Lichtabsorption, vom
Weiß angefangen, immer mehr zunimmt, bis zum Schwarz.
Man kann hier natürlich beliebig viel Gradationen anbringen,
zwanzig werden jedoch meistens genügen. Den Grad der
Absorption stellt mau mit den bekannten physikalischen
Mitteln fest.
Zum Gebrauch kopiert man das Schema mit dem zu unter-
suchenden Körper auf die oben angeführte Weise, d. h. man
bedeckt Schema und Objekt, z. B. ein gefärbtes Tuch mit
einem lichtempfindlichen Papier und kopiert im Kopierrahmen
durch die Rückseite des Papiers hindurch,
 
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