Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:
Rheden, Josef: Ein Apparat zur Bestimmung der Dauer sehr kurzer Lichtwirkungen, besonders zur Ermittlung der Geschwindigkeit von Momentverschlüssen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0128

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
114 Apparat zur Bestimmung sehr kurzer Lichtwirkungen u. s. w.

und fallen gelassen und zeigt durch seine Schläge die vollen
Rotationen der Scheibe an. Zum Arretieren des aufgezogenen
Werkes dient der Sperrhebel n. Das Ganze ist auf dem
Grundbrett m montiert und kann mit diesem auf jedem
gewöhnlichen photographischen Stativ befestigt werden.
Die Beleuchtung des Apparates geschieht mit möglichst
kräftigem Licht (Sonnen- oder elektrischem Bogenlicht) und
die Aufnahme mit dem Apparat, dessen Verschluß geprüft
werden soll, wird bei einer Lichtstärke des Objektivs von
etwa fi8 und aus einer Distanz von der Spaltscheibe von etwa
12 bis 15 Brennweiten gemacht.
Das Photogramm enthält die ruhende Skala scharf und
die bewegten Spalten verschwommen abgebildet. Aus der
Breite der Spaltspur läßt sich mit großer Genauigkeit die
Dauer der Belichtung ableiten. Bezeichnen wir mit N die
Anzahl der Teilstriche auf der
ganzen Peripherie, mit n den
Betrag der Verbreiterung des
Spaltbildes in Teilstrich weiten,
mit r die Tourenzahl der
Scheibe in einer Sekunde, mit
b die Breite des Spaltes in Teilen
einer Teilstrichweite, mit m
die in der Rotationsdauer der
Scheibe liegende und durch
Versuche mit der Taschenuhr ermittelte Unsicherheit und mit
x die gesuchte Belichtungszeit, so haben wir:
x = (i±m) n~^


Fig. 22.

als den innerhalb der Grenzen 1 -\-m und 1 — m genauen
Wert für die Expositionsdauer. Vernachlässigen wir aber
die Spaltbreite und die in der Rotationsdauer liegende
Unsicherheit, so ergibt sich
n
A '== Tr
r JM
als genäherter Wert für die Expositionsdauer.
Das Aussehen eines auf die angedeutete Weise erlangten
Photogramms zeigt Fig. 22. Zur Ablesung der Aufnahme
empfiehlt es sich, von derselben ein vergrößertes Diapositiv
herzustellen.
Der in den obigen Zeilen beschriebene Apparat dient
nicht nur zur Bestimmung der Geschwindigkeit von Moment-
verschlüssen, sondern gestattet die Ermittlung der Dauer jedes
 
Annotationen