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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Namias, Rodolfo: Ueber die Platin-Tonbäder
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0171

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Ueber die Platin-Tonbäder.

157

Und gerade dieser Niederschlag ist es, den nichts entfernen
kann und der in recht vielen Fällen die Abzüge vernichtet,
wie ich festgeste'llt habe.
Die Phosphorsäure übt keinerlei reduzierende chemische
Wirkung aus, und deshalb kann sie in dieser Hinsicht in
keiner Weise das Niederschlagen des Platins erleichtern. Im
Gegenteil muß eine Säure, welche das Bestreben hat, sich
mit dem Chlor zu verbinden, die Zersetzung des Platinchlorürs
(.PtCl2) in Berührung mit dem Silber des Bildes erleichtern.
Nun entsprechen diesem Ziele mehrere organische Säuren
und besonders die Oxalsäure, und deshalb empfehle ich seit
mehreren Jahren die Anwendung der Oxalsäure für die zur
Platintonung bestimmten Flüssigkeiten.
Endlich habe ich noch Vergleiche an matten Papieren
bei direktem Druck teils mit Gelatine, teils mit Cello'idin über
die Wirkung der Doppeltonung mit Gold und Platin an-
gestellt, indem ich nach einer teilweisen Tonung im Goldbade
mehrfach das Platinbad mit Phosphorsäure und mehrfach das
Platinbad mit Oxalsäure in folgender Zusammensetzung an-

wandte:
Kaliumchloroplatinit. lg,
kristallisierte Oxalsäure. 10 ,,
destilliertes Wasser.1000 ccm,
reine Chlorwasserstoffsäure .... 5 g.

In allen Fällen hat dies Bad sich kräftiger als das Bad
mit Phosphorsäure gezeigt. Die Tonung trat rascher ein, die
Färbung war besser, und niemals hat man über gelbe Flecke
zu klagen. Den Fabrikanten matter Papiere könnte man
nach meiner Meinung mit Vorteil raten, für ihre Papiere
Bäder dieser Art zu verwenden, welche gemäß den Eigen-
schaften des Papiers selbst abgeändert sind. Jedoch müßten
sie vollständig, wie ich es getan, die Benutzung von Bädern
mit Phosphorsäure aufgeben, welche so viele Unbequemlich-
keiten im Gefolge haben. Einige scheinen ähnliche Beobach-
tungen gemacht zu haben und raten Formeln an, in denen
keine Phosphorsäure mehr vorhanden ist, sondern vielmehr
Platinsalz mit Chlornatrium oder ein anderes Natriumsalz.
Diese Bäder machen sich nicht schlecht, ich will jedoch die
Bemerkung nicht unterlassen, daß die Wirkung des Platin-
salzes auf das Silber sich viel besser äußert, wenn die Flüssig-
keit sauer ist.
 
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