Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:
Hazura, Karl: Ueber Farblacke und Druck-Firnisse
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0185

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Ueber Faiblacke und Druck-Firnisse.

I7r
worden, aus welchen sich Farben von sehr guter Lichtechtheit
und sehr guter Druckfähigkeit hersteilen lassen. Besonders
hervorzuheben sind: Litholrot, Eosinsäure L neu und
Chloranisidin, welche rote Lacke, und Indanthren X, das
einen blauvioletten Lack gibt.
Die Badische Soda- und Anilinfarbenfabrik, von
welcher diese Farbstoffe zum Patent angemeldet wurden, hat
auch Verfahren ausgearbeitet, nach welchen diese Farbstoffe
zu wasserunlöslichen Lacken zu fixieren sind. Wenn auch
diese Verfahren unter Patent stehen, so gibt doch die genannte
Firma an Farbenfabriken bereitwilligst Lizenzen zur Er-
zeugung der entsprechenden Farben.
Es können daher in diesem Berichte nicht detaillierte
Angaben gemacht, sondern es kann nur so viel gesagt werden,
daß durch Bildung von Kalk- und Barytsalzen das Litholrot,
Bleisalzen der Eosinsäure, Kombination von Chloranisidin mit
Naphtolen und Fällungen des Indanthren X auf Tonerde die
Farben hergestellt werden.
Will man lasierende Farben erzeugen, so benutzt man
als Füllungsmittel Kaolin oder Tonerde; für halbdeckende
Farben benutzt man Zinkweiß; für deckende Farben Bleiweiß.
Von diesen Farben wäre der auf Kaolin oder Tonerde
gefällte, sehr lichtechte Eosinsäurelack als Rot für Drei-
farbendruck gut brauchbar. Er hat den purpurroten Ton,
den Freiherr von Hübl für entsprechend hält.
Bei dieser Gelegenheit weise ich auch auf das sehr licht-
echte Capriblau GON der Färb werk e vorm. Le on h ard t
in Mühlheim hin. Mit Tannin und Brechweinstein auf ge-
ringe Mengen Kaolin oder Tonerde fixiert, gibt dieser Farb-
stoff ein sehr lichtechtes Blaugrün, welches mit dem licht-
echten Neum ethylen b 1 au N-Lack gemischt, auch den von
Freiherr von Hübl an die blaue Farbe gestellten Anforde-
rungen genügen dürfte.
Als Gelb für Dreifarbendruck entspricht wohl eine
Mischung von Naphtolgelb -Barytlack oder eine Mischung
des Tannin - Brechweinsteinlackes von Acridingelb II mit
dem Chromgelb II von De Haen.
Es würde mich freuen, wenn für Institute, die sich mit
dem Dreifarbendruck beschäftigen, diese Zeilen als Anregung
dienen würden, mit den vorgeschlagenen Farben Versuche zu
machen. Farbproben stehen jederzeit zur Verfügung.

Weiter möchte ich auch auf eine rationelle Methode zur
Herstellung von Druckfirnissen aufmerksam machen. Sie
 
Annotationen