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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Doležal, Eduard: Ueber Stereoskopie, Arbeiten und Fortschritte auf diesem Gebiete
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184 Ueber Stereoskopie, Arbeiten und Fortschritte u. s. w.

der Fachzeitschrift ,, Der Mechaniker“ 1902, Nr. 6, S. 67 einen
Apparat zur Erzeugung stereoskopischer Röntgenbilder von
Caldwell, der von größtem Interesse ist.
Während Boas zwei Röntgenröhren benutzt, verwendet
Caldwell eine einzige Röhre mit zwei Antikathoden. Fig. 41
zeigt die Anwendung von Caldwells Apparat. Die Röntgen-
strahlen werden abwechselnd von den beiden Antikathoden A6
und A- erzeugt. Die Primärspule D des Induktors D wird mit
Wechselstrom gespeist, welcher durch den elektrolytischen
Unterbrecher E unterbrochen wird. Unter diesen Bedingungen
werden in der sekundären Spule ZU ebenfalls hochgespannte
Wechselströme erzeugt, so daß abwechselnd von den beiden


Antikathoden A{i und A7 Röntgenstrahlen ausgehen. Die
Intensität der ausgesandten Strahlen wird im allgemeinen die
gleiche sein, da beide Strahlenbündel in derselben Röhre er-
zeugt werden. Betreibt man das System mit einem Wechsel-
strom von 60 Perioden, so wrerden auf dem Schirme
7200 Schattenbilder pro Minute erzeugt. Ist die rotierende
Blende derart eingestellt, daß 3600 Schatten dem einen Auge
des Beobachters sichtbar sind, sowie andere 3600 dem anderen
Auge, so wird der schnelle Wechsel der Bilder den Eindruck
eines binokular gesehenen Bildes hervorrufen. Die Rotation
der rotierenden Blende, welcher die Aufgabe zufällt, daß jedes
Auge nur das von der entsprechenden Antikathode auf dem
Schirm erzeugte Bild sieht, muß synchron mit den wechselnden
Erregungen der Röntgenröhre erfolgen. Caldwell erreicht
dies bei seinem Apparate dadurch, daß er die Blende durch
einen kleinen Synchron-Wechselstrommotor antreibt. Dieser
kleine Motor wird von derselben Wechselstromquelle wie der
 
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