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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Ruhmer, Ernst Walter: Neue Apparate für Lichttelephonie
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0232

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2l8

Neue Apparate für Lichttelephonie.

Anwendung auf grössere Entfernungen. Der Sendeapparat
bestellt aus einem S chu ckertschen Bühnenreflektor mit
einem Neusilber-Parabolspiegel von 32 cm Durchmesser, der
sich nach jeder Richtung hin leicht verstellen läßt. Die
Lampe des Scheinwerfers wird in bekannterWeise durch Ueber-
lagerung von Mikrophonstromschwankungen
über den Speisestrom des Flammenbogens zum
Lichtsprechen gebracht.
Der Bühnenreflektor ist auf dem Grund-
kasten, der gleichzeitig den Vorschaltwiderstand
enthält, in horizontaler Richtung drehbar und
kann außerdem mittels einer Kippvorrichtung
in vertikaler Richtung mittels Flügelmutter be-
liebig festgeklemmt werden. Die Lampe ist
mit Handregulierung versehen, und kann der
positive Krater leicht in den Brennpunkt des
Parabolspiegels eingestellt werden, um ein mög-
lichst parelleles Lichtbündel zu erhalten. In
den Mikrophonstromkreis ist die Induktions-
spule und eine Akkumulatorenbatterie, bestehend
aus einigen in Celluloid eingebauten Zellen,
eingeschaltet, die zur Speisung des empfind-
lichen Kohlenkörner-Mikrophons dient. Auf
der Mikrophon-Anordnung ist noch ein kleiner
Regulierwiderstand angebracht, um die Stärke
des Mikrophonstromes regeln zu können. Die
eigentliche Mikrophonkapsel ist leicht aus-
wechselbar. Nachdem der Scheinwerfer in
Tätigkeit gesetzt und das parallele Lichtbündel
zur Empfangsstation gerichtet ist, braucht nur
das Mikrophon eingeschaltet und in gewöhn-
licher Weise in dasselbe gesprochen zu werden.
Der Empfangsapparat (Fig. 58) besteht aus
einem eisernen, vernickelten Stativ, auf dem ein
Fig- 59- Neusilber-Parabolspiegel von 45 cm Durchmesser,
nach jeder Richtung hin leicht verstellbar, an
geordnet ist. In der Brennlinie des Spiegels befindet sich, in
eine Fassung eingeschraubt, eine Ruhmersche cylinderförmige
Selenzelle von hoher Empfindlichkeit. Die Zelle ist zum Schutz
gegen Beschädigungen und Einflüsse der Atmosphäre in
eine evakuierte Glasbirne eingeschlossen (Fig. 59) und mit
Edisonfassung versehen, was auch für andere Selenzellen-
Demonstrationen (Relaisversuche u. s. w.) ein bequemes und
sicheres Experimentieren gestattet. Am Apparat befinden sich
zwei hochempfindliche Telephone besonderer Konstruktion.
 
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