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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Abney, William de Wiveleslie: Zulässige Fehler bei Negativen im Dreifarbendruck
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0295

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Zulässige Fehler bei Negativen im Dreifarbendruck. 281
des ersteren die grüne Empfindung hervorrufen, während der
Rest der 25 Prozent weiß ist.
So ruft denn das Zusammenbringen von 25 Prozent
Mischung von Grün mit den 75 Prozent Rot eine gelbe Farbe
hervor, die durch 15 Prozent Weiß verdünnt ist, und das Gelb
ist deshalb keine „gesättigte“ Farbe.
Nun enthält Ives’ grünes Filter, welches bei der Projektion
des Spektrums verwendet wird, ungefähr 25 Prozent Extra-
Weiß, so daß, wenn die Gläser für die Herstellung des Gelb
verwendet werden, weitere 6 Prozent Weiß hinzukommen und
die durch die Mischung hergestellte Farbe noch mehr ver-
dünnt ist, als wenn Spektralfarben benutzt werden.
Dasselbe bezieht sich auf blaues Glas; so sieht man den
Grund, warum das Spektrum, welches von Licht hervor-
gerufen wird, das durch die Gläser geht, blasser ist als
das Original, und weiter sieht man ein, daß eine genaue
Wiedergabe des Spektrums in gesättigter Farbe unmöglich ist.
Es mag erwähnt sein, daß, wenn das richtige Spektrum
von dem Schirm entfernt wird, der Mangel an Wahrheit beim
falschen Spektrum nicht angemessen geschätzt werden kann.
Was sich auf das Spektrum bezieht, trifft in derselben Weise auf
farbige Gegenstände und Ansichten zu. Dabei besteht jedoch
folgender Unterschied: Jeder farbige Gegenstand reflektiert
einen bedeutenden und oft großen Prozentsatz weißen Lichts.
Der Prozentsatz wechselt je nach dem Winkel, unter welchem
die Farbe betrachtet wird, so daß ein Extrabetrag von Weiß
natürlich erscheint, obgleich, wenn der Gegenstand photo-
graphiert wurde, viel weniger Weiß anwesend gewesen sein
kann.
Der Punkt, auf welchen wir Nachdruck gelegt haben, ist
also, daß es viel wichtiger ist, mittels der Negative einen
korrekten Farbenton zu erzielen, und wenn die Verhältnisse
der Dichtigkeit korrekt sind, die Beimischung von Weiß nicht
als schädlich bemerkbar wird, solange es sich innerhalb ver-
nünftiger Grenzen hält, d. h. die Positive können dünn sein
und doch das Aussehen der Farbe scheinbar eine richtige
Wiedergabe bieten.
Zum Versuch kann man ein farbiges Bild, das durch
ziemlich dichte Positive auf dem Schirm mittels einer Ives-
Laterne in einem dunklen Zimmer erzielt ist, aufstellen und
auf dasselbe einen wechselnden Betrag von weißem Licht
werfen. Es findet sich dann, daß etwa 20 Prozent der Hellig-
keit der hellsten Farbe, wie Weiß, hinzugefügt werden können,
und das Bild doch korrekt erscheinen wird. Es ist zu be-
achten, daß das Blau am meisten durch den Zusatz von Weiß
 
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