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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0338

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3^4 Photographische Objektive.
u. s. w. bei verhältnismäßig gutem Licht handelt („Phot.
Rundschau“ 1902, S. 122).
Das Tessar ist ein neues Objektiv von Carl Zeiß in
Jena; es ist ein Triplet, d. h. die Blende trennt das aus zwei
unverkitteten Linsenelementen bestehende Frontglied von
einem aus zwei verkitteten Teilen bestehenden Hinterglied.
Es wurde von Dr. P. Rudolph berechnet und ist in Fig. toi
abgebildet. Trotz dieser kleinen Anzahl von Linsenelementen
und trotz der kleinen Zahl von Brechungen aus Luft in Glas
ist eine große relative Oeffnung (Lichtstärke) bei präziser
Zeichnung über ein Feld von großer Winkelausdehnung er-
reicht worden. Die benutzten Glasarten
sind sehr lichtdurchlässig, haltbar und
besitzen die Eigenschaft, das sekundäre
Farbenspektrum zu vermindern. Zeiß
fertigt das Tessar in zwei Serien an, der
Serie IIb mit der relativen Oeffnung
1:6,3 und der Serie VIII mit der Oeff-
nung x : 10 bis 1:15. Das Apochromat-
Tessar, Serie VIII, hat die Oeffnung
1: 10 bis 1: 15 erhalten und ist für die
Zwecke der Reproduktionstechnik ein-
schließlich des Dreifarbendrucks bestimmt.
Goerz' D o p p e 1 a n a s t i g m a t,
Typus B, wird in der „Phot. Corresp.“
(1903, S. 357) wegen seiner Lichtstärke
fj4,8 namentlich für Handkameras bestens
empfohlen. [Das Objektiv wurde bereits
in diesem „Jahrbuch“ für 1902, S. 346,
beschrieben.]
Der Hypergon-Doppelanastigmat (vergl. dieses
„Jahrbuch“ für 1901, S. 103) von Goerz liefert den enorm
großen Bildwinkel von 135 Grad; man kann also mit einem
Objektiv von 9 cm Brennweite eine Platte von 24 X 3° cm
auszeichnen. Das Objektiv besteht aus zwei unverkitteten,
fast vollkommen halb kugelförmigen Linsen. Der Astigmatismus
und die Bildfeldwölbung ist so gut wie gänzlich beseitigt. Selbst-
verständlich ist bei diesem Instrument weder die sphärische,
noch die chromatische Korrektur erreicht, doch hat dies
keinerlei Bedeutung, da die Oeffnung entsprechend klein ist,
und daher diese Abweichungen praktisch beinahe unmerklich
werden. Um die unvermeidliche Abnahme des Lichtes nach
dem Rande hin unschädlich zu machen, ist vor der Vorder-
linse eine Sternblende angebracht, d. h. ein kleines Rädchen,
welches während der Belichtung durch ein Gebläse in Um-
 
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