43^ Orthochromatische Photographie. — Spektrographie u. s. w.
Dieses dem gewöhnlichen blauen Cj^anin entsprechende rote
Chinaldinprodukt wird von Prof. Dr. Miethe „Aethylrot“
genannt und sensibilisiert Bromsilberplatten kräftig von Orange-
rot über Gelb und Grün. Das Aethyl- und Methyl-Iso-Cyanin
gibt zwei Absorptionsstreifen im Gelbgrün und Grün und
zwei Sensibilisierungsmaxima, welche zusammenschwimmen.
Den letzteren Farbstoff erklärt Prof. Dr. Miethe als besonders
geeignet zur Herstellung panchromatischer Trockenplatten.
Die Isocyanine mit höherem Molekulargewicht zeigen ein
deutliches Minimum der Sensibilisierung bei X 535, welches
auch dem gewöhnlichen alten Amylcyanin eigen ist. Da-
gegen zeigt das Aethylrot ein fast kontinuierliches Sensibili-
sierungsband mit zwei schwachen Maxima: die Mitte des
ersten Maximum bei der Fraun h o f er-Linie D, das zweite
Maximum liegt bei E. Das Band der Spektralwirkung reicht
bis vor C. Prof. Miethe und Dr. Traube haben auf die photo-
graphische Verwendung dieser Farbstoffe ein Patent an-
gemeldet („Phot. Corr. “ 1903, S. I73).
Dr. E. König in den Farbwerken vormals Meister
Lucius & Brüning in Höchst a. M., welcher sich gleich-
falls viel mit dem Spalt eh olzschen Aethylrot beschäftigte,
hat große Reihen neuer, verschiedener rotvioletter bis blauer
Farbstoffe aus der Cyaningruppe hergestellt und auf ihre
Wirkung der Sensibilisierung untersucht. Einige dieser Farb-
stoffe übertreffen das Aethylrot in dieser Richtung, weil sie
nicht nur auch ein geschlossenes Band von Orangerot über
das ganze Spektrum geben, sondern auch dabei die Platten
weiter gegen Rot zu sensibilisieren. Einer der besten Sensibili-
satoren dieser neuen Königschen Farbstoffe wird von den
Farbwerken vorm. Meister Lucius & Brüning in Höchst
am Main unter dem Namen „Orthochrom T“ in den Handel
gebracht (siehe dieses „Jahrbuch“, S. 306). Hierüber findet
sich auch eine Mitteilung in „Phot. Corresp.“ 1903, S. 3x1.
Königs OrthochromT sensibilisiert Bromsilber-
gelatineplatten von C im Orangerot über Gelb, Grün an-
schließend an Blauviolett. In der anscheinend kontinuier-
lichen Spektrumphotographie lassen sich Andeutungen von
zwei Maxima erkennen: eines im Orange bei X 569 — 593,
welches beiderseitig bis C ins Orange und anderseits ins Gelb-
grün verläuft, und ein zweites Maximum bei X 590 — 531.
Bei 480 — 470 wird die Wirkung kaum merklich geringer
und geht annähernd gleich stark ins Blau, Violett und
Ultraviolett (Eder). Allerdings geht die Sensibilisierung bei
dem „Aethylrot“ Miethes und dem analog wirkenden
„Orthochrom T“ Königs nicht so weit ins Rot als
Dieses dem gewöhnlichen blauen Cj^anin entsprechende rote
Chinaldinprodukt wird von Prof. Dr. Miethe „Aethylrot“
genannt und sensibilisiert Bromsilberplatten kräftig von Orange-
rot über Gelb und Grün. Das Aethyl- und Methyl-Iso-Cyanin
gibt zwei Absorptionsstreifen im Gelbgrün und Grün und
zwei Sensibilisierungsmaxima, welche zusammenschwimmen.
Den letzteren Farbstoff erklärt Prof. Dr. Miethe als besonders
geeignet zur Herstellung panchromatischer Trockenplatten.
Die Isocyanine mit höherem Molekulargewicht zeigen ein
deutliches Minimum der Sensibilisierung bei X 535, welches
auch dem gewöhnlichen alten Amylcyanin eigen ist. Da-
gegen zeigt das Aethylrot ein fast kontinuierliches Sensibili-
sierungsband mit zwei schwachen Maxima: die Mitte des
ersten Maximum bei der Fraun h o f er-Linie D, das zweite
Maximum liegt bei E. Das Band der Spektralwirkung reicht
bis vor C. Prof. Miethe und Dr. Traube haben auf die photo-
graphische Verwendung dieser Farbstoffe ein Patent an-
gemeldet („Phot. Corr. “ 1903, S. I73).
Dr. E. König in den Farbwerken vormals Meister
Lucius & Brüning in Höchst a. M., welcher sich gleich-
falls viel mit dem Spalt eh olzschen Aethylrot beschäftigte,
hat große Reihen neuer, verschiedener rotvioletter bis blauer
Farbstoffe aus der Cyaningruppe hergestellt und auf ihre
Wirkung der Sensibilisierung untersucht. Einige dieser Farb-
stoffe übertreffen das Aethylrot in dieser Richtung, weil sie
nicht nur auch ein geschlossenes Band von Orangerot über
das ganze Spektrum geben, sondern auch dabei die Platten
weiter gegen Rot zu sensibilisieren. Einer der besten Sensibili-
satoren dieser neuen Königschen Farbstoffe wird von den
Farbwerken vorm. Meister Lucius & Brüning in Höchst
am Main unter dem Namen „Orthochrom T“ in den Handel
gebracht (siehe dieses „Jahrbuch“, S. 306). Hierüber findet
sich auch eine Mitteilung in „Phot. Corresp.“ 1903, S. 3x1.
Königs OrthochromT sensibilisiert Bromsilber-
gelatineplatten von C im Orangerot über Gelb, Grün an-
schließend an Blauviolett. In der anscheinend kontinuier-
lichen Spektrumphotographie lassen sich Andeutungen von
zwei Maxima erkennen: eines im Orange bei X 569 — 593,
welches beiderseitig bis C ins Orange und anderseits ins Gelb-
grün verläuft, und ein zweites Maximum bei X 590 — 531.
Bei 480 — 470 wird die Wirkung kaum merklich geringer
und geht annähernd gleich stark ins Blau, Violett und
Ultraviolett (Eder). Allerdings geht die Sensibilisierung bei
dem „Aethylrot“ Miethes und dem analog wirkenden
„Orthochrom T“ Königs nicht so weit ins Rot als