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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0483

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Anwendung der Photographie in der Wissenschaft.

469

Empfindlichkeit der Ameisen gegen ultraviolette
Strahlen. Bekanntlich hatte Lubbock schon 1882 be-
obachtet, daß die Ameisen die dunklen ultravioletten Strahlen
fliehen, und er hatte daraus den nicht ohne weiteres annehm-
baren Schluß gezogen, daß ihre Netzhaut anderen Eindrücken
zugänglich sei, als die menschliche. Es wäre dies ganz wohl
möglich, aber die ultravioletten Strahlen könnten diesen
Tieren auch durch andere, nicht in das Bereich der Sicht-
barkeit fallende Eigenschaften lästig sein, z. B. durch ihre
chemische Wirksamkeit. Henri Dufour und August
Forel haben neuerdings das Experiment wiederholt und ihr
Augenmerk namentlich darauf gerichtet, die ultravioletten
Strahlen rein zur Wirkung kommen zu lassen Sie brachten
die Ameisen mit ihren Puppen in ein Kästchen, welches teil-
weise nur mit einem dünnen, für die ultravioletten Strahlen
vollkommener als Glas durchlässigen Gelatineblättchen bedeckt
war. Die durch ein Rowlandsches Gitter gesonderten ultra-
violetten Sonnenstrahlen umfassen die Wellenlängen von
0,000397 mm bis 0,000310 mm und wirkten stark auf die
Ameisen. Dieselben reagierten sofort auf die einfallenden, für
unser Auge dunklen Räume, die nicht von den ultravioletten
Strahlen erreicht wurden. Lubbocks Experiment wurde also
wieder von dem gleichen Erfolge begleitet, aber freilich seine
Schlüsse damit nicht erwiesen. Gleichzeitig wmrde die Wirkung
der Röntgenstrahlen studiert, indem man sie auf die halb mit
Bleiplatten bedeckte Ameisenwohnung wirken ließ. Hierbei
wurde keine Flucht der Ameisen bemerkt und daraus auf
ihre Unempfindlichkeit gegen diese Strahlen geschlossen
(„Prometheus“ 1903, S. 352).
Oberflächenreflexion von Farbstoffen.
Die Absorptionsspektren hängen in vielen Fällen mit den
Reflexionsspektren der Farbstoffe zusammen, jedoch ist dies
keineswegs immer der Fall. Man muß die sogen. Ober-
flächenfärbung berücksichtigen, welche z. B. beim Cyanin
stark von der Farbe ins durchgehende Licht sich unter-
scheidet. Durch die von Walter, sowie R. W. Wood an-
gegebene Versuchsanordnung kann man die Oberfläch en-
Lichtreflexion deutlicher machen („The Physical Review“,
Mai-Juni 1902; „Brit. Journ. of Phot.“ 1902, S. 492V
Zauberbilder kann man nach ,, Photo-Revue “ in
folgender Weise hersteilen: Man reinigt ein Papier mit Salz-
säure, badet in vierprozentiger Gelatine und hernach in
Kaliumbichromat. Nun wird kopiert, in heißem Wasser ent-
wickelt. Das Bichromatbild wird mit Natriumsulfit an-
 
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