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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0486

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472

Bromsilbergelatine. — Bromsilberpapier u. s. w.

Gelatine - Emulsion für Reproduktionsphoto-
graphie. Obgleich es bei den gegenwärtig so außerordentlich
reduzierten Preisen für Gelatinetrockenplatten hinsichtlich der
pekuniären Frage wohl kaum lohnen dürfte, sich dieselben
selbst herzustellen, so treten doch gewisse Fälle ein, in welchen
es sehr vorteilhaft ist, wenn man in der Lage ist, diese selbst
ausführen zu können. Zu solchen besonderen Fällen gehört
z. B. die Reproduktion von Strichzeichnungen und die Auf-
nahmen für Autotypie, in welchen ein ganz klares Negativ
notwendig ist. Die Empfindlichkeit solcher Platten ist nicht
groß. Eine Vorschrift hierfür ist in „Photogr. News“, 21. Nov.
1902, angegeben. Nach derselben mache man folgende zwei

Lösungen:
x. Wasser.240 ccm,
Bromammonium.20 g,
Jodkalium. 0,3 g,
Gelatine (hart oder halbhart und halb-
weich) .60 g.

Diese Lösung stelle man in einem Wasserbade her (die
Flüssigkeit befindet sich in einem Porzellan gef äß); nach er-
folgter Lösung setzt man 60 ccm Alkohol zu! Das Gemisch
erhalte man auf 30 Grad R. und setze die folgende Lösung zu:
2. Wasser (destilliertes oder Regenwasser) 240 ccm,

salpetersaures Silber.. . 30 g,
Citronensäure. I ,,

Zu dieser Flüssigkeit setzt man so viel Ammoniak, daß
der anfangs entstandene Niederschlag sich wieder auflöst und
die Flüssigkeit ganz klar ward. Dann fügt man noch 60 ccm
Alkohol zu. Nach Zusatz von Lösung 2 zu Lösung 1 unter
Umrühren stellt man die Emulsion etwa 5 bis 10 Minuten in
warmes Wasser, rührt einige Mal um und kühlt dann schnell
ab. Darauf gießt man sie zum Erstarren in ein größeres Gefäß,
läßt 12 Stunden stehen, zerteilt die Masse, preßt Nudeln und
wäscht. Nach dem Waschen wird wieder geschmolzen, dann
noch etwa 30 ccm Alkohol zugesetzt und die Platten gegossen.
Diese Emulsion arbeitet kräftig und brillant (,,Phot. Chronik“
1903, S. 208).

Im Handel erscheinen in den letzten Jahren Platten
von hoher Empfindlichkeit, welche die Empfindlichkeit
von 15 bis 17 Grad Scheiner haben, somit ungefähr die doppelte
Empfindlichkeit besitzen, als die vor dieser Zeit als Rapid-
platten in den Handel gebrachten Sorten. Gebr. Lumiere
nennen ihre derartigen Platten Ultrarapidplatten, auch die
 
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