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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0612

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598

Korn- und Linien-Autotypie.

der Form gleichseitiger Dreiecke zu erzielen, d. h., daß
je drei Punkte untereinander in gleichen Abständen stehen
sollten. Klimsch benutzte hierfür zunächst einen Drei-
linieuraster (wie in Fig. 20t abgebildet). Da jedoch dessen
Herstellung große Schwierigkeiten machte, so verwendete man
zunächst einen Zweilinienraster, dessen Linien sich im Winkel
von 60 Grad kreuzten. Die erzielten Resultate waren recht
gute. Durch die erwähnte Anordnung der Punkte wird dem
Bild mehr Ruhe gegeben und selbst bei groben Rastern ist
die Wirkung noch eine weiche. Als Punktform fand Klimsch
bei Verwendung feinerer Raster eine dreieckige von günstiger
Wirkung, während bei gröberen der länglich viereckige Punkt
mit Netzbildung schon in den helleren Mitteltönen besser sein
dürfte. Im Laufe weiterer Versuche kam mau auch auf den
Gedanken, daß es für den Aetzer eine
große Erleichterung sein müsse, wenn
man die Negative durch Wahl ge-
eigneter Blenden so halten könnte,
daß auf der Kopie bis in die dunklen
Mitteltöne noch einzelstehende Punkte
entständen. Das Tonätzen müßte hier-
durch sehr erleichtert werden. Es fiel
nun auf, daß derartig gehaltene Nega-
tive eine ganz ungewöhnlich reiche
Zeichnung aufwiesen, währenddem
dieselbe in der Aetzung nicht mehr
in gleichem Maße zum Ausdruck
gelangte Hieraus folgte, daß der
freistehende runde Punkt kein so großes Zeichnungsvermögen
besitzt und kleine Modulationen in den Tonwerten, be-
sonders in den Lichtern, nicht wiederzugeben im stände ist.
Es mußte daher der Versuch gemacht werden, die Punkt-
formation im Negative anzuwenden, so daß die Kopie bis in
die Lichter hinein ein geschlossenes Netz aufweisen würde.
Natürlich stand dem von vornherein das Bedenken zu
schwieriger Tonätzung entgegen, doch interessierte es immer-
hin, ob bei einem solchen Vorgehen wirklich mehr Zeichnung
auf dem Cliche erhalten werden könnte. Dies schien sich
durch den praktischen Versuch zu bestätigen, die Schwierig-
keit des Ueberganges eines feinlinigen Netzes in Punkte in
den Lichtpartieen blieb jedoch bestehen. Um daher ein zu
unegales Ausbrechen zu verhindern, wurden bei weiteren Ver-
suchen solche Blenden gewählt, welche im Negativ den er-
wähnten, in die Länge gezogenen Punkt erzeugten, so daß das
Netz der Kopie in den hellen Mitteltönen bereits in längliche
 
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