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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0637

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Verschiedene kleine Mitteilungen u. s. w. 623
das Aetzen erheblich beschleunigt, der Reliefunterschied ge-
hoben, vor allem aber auch eine äußerst glatte und scharf be-
grenzte Aetzung erreicht. Das so umgekehrt geätzte Autotypie-
oder Strichcliche wird im Bade verkupfert, dann versilbert und
galvanisch abgeformt. Die Galvanos zeigen dann entsprechend
der Tonabstufung des Originals eine rastrierte oder in Strich-
lage derart ungleich hohe Druckoberfläche, daß die Schatten
und Halbtonstellen höher stehen als die Lichtpunkte. Patent-
anspruch: Verfahren zur Herstellung von Druckformen, bei
welchen die Zurichtung in die Druckform selbst verlegt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Druckform als Galvano von
einer Matrize abgeformt wird, die ein in den dunkleren Bild-
stellen tiefer als in den helleren eingeätztes Negativ der
Druckform darstellt („Allgem. Anz. f. Druckereien“ 1903,
Nr. 8).
Walter Schwaebsch in Stuttgart, Friedrichstraße 32,
meldete (unter Nr. 21582 vom 8. Juli 1901) ein Verfahren zur Her-
stellung von photomechanischen Hochdruckplatten,
die auf der Rückseite als Zurichtung das hochgeätzte
Spiegelbild des Druckbildes enthalten, zum D. R.-Patente an.
Präge-Anstalten für Reliefcliches wurden von
Dr. E. Albert & Co. in München (Schwabinger Landstraße 55)
und in Berlin (SW., Handelsstätte Belle-Alliance, Friedrichstr. 16)
errichtet. Daselbst wird das Prägen jeder Art von Autotypieen
für Buchdruckereien u. s. w. ausgelührt.
Neuartige Typen mit Zurichtung. E. Albert
in München, der Erfinder des Reliefcliches, hat ein Patent
auf eine neue Erfindung erhalten, die eine weitere Nutz-
anwendung des Prinzips der Reliefcliches bedeutet, nämlich
auf eine Type, bei welcher die breiten Stellen oder Grund-
striche eine größere Schrifthöhe haben als die schmalen
Stellen oder Haarstriche. Die ungleiche Schrifthöhe verteilt
er in zweckmäßiger Anordnung in je eine Type, er erwartet,
nach den bisherigen Erfahrungen, damit voll gedruckte Grund-
striche und zarte Haarstriche bei erleichterter Zurichtung zu
erhalten und die Abnutzung der Typen erheblich zu verringern.
Der Höhenunterschied von Grundstrichen und Haarstrichen
findet in der Albertschen Type nicht schroff statt, sondern in
allmählich verlaufenden Uebergängen, die in ihren Höhenunter-
schieden genau den Breiten Verhältnissen der Striche entsprechen.
Die dünnsten Striche liegen am tiefsten, die dicksten am
höchsten und die Zwischenstärken verlaufen in entsprechendem
Verhältnis. Es findet hier also dieselbe technische Wirkung
statt, welche die Holzschneider bei Herstellung der Holzschnitte
durch Tieferlegen und allmähliches Verlaufenlassen der zarten
 
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