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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 54.1938-1939

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Christoffel, Ulrich: Die Dämonie des Tieres: Arbeiten von Joseph Mader
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https://doi.org/10.11588/diglit.16487#0137

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Josef Mader. Mazeppa

abgesehen von seinen kirchlichen Wandbildern, reli-
giöse Kompositionen, wie die Gefangennahme Christi
oder das Noli me tangere. und er vermag darin seine
Eigenart und seinen persönlichen Stil mit der Uber-
lieferung in schönen Einklang zu bringen. Der Ab-
stand dieser Kompositionen von dem frühen Kreuz-

weg verspricht eine ebenso fruchtbare künftige Ent-
wicklung. In Mader ist eine barocke Bewegungs- und
Gestaltungsfreude zu neuem Wirken aufgeschmol-
zen, und die reichen Ansätze seines Talentes müßten,
von der erwärmenden Aufnahmewilligkeit der Zeit
getragen, zu gesunden und kräftigen Früchten reifen.

Ulrich Christoffel

Künstleranekdoten

Ein Kunsthändler besaß ein kleines Bild von Trüb-
ner, das nicht signiert war. Er schrieb an den Künst-
ler und bat ihn, es zu signieren. Trübner schrieb dem
Kunsthändler, das Bild sei allerdings von ihm, er sei
auch bereit, es zu zeichnen, er verlange dafür aber
eine bestimmte Summe. Da dieses Honorar dem
Kunsthändler nicht im Verhältnis zum Wert des
Bildes zu stehen schien, schrieb er zurück, er ver-
zichte auf die Signierung, er werde statt dessen den
Brief auf die Rückseite des Bildes kleben.

Eine Gruppe amerikanischer Lehrerinnen wird vor
den Florentiner Dom geführt, der bekanntlich aus
weißem und schwarzem Marmor errichtet ist. Eine
der Lehrerinnen bricht in die Worte aus: ,,Oh, they
've painted it all over!"

Zu einem bekannten Berliner Kunsthändler kam ein
Geheimpolizist mit der Bitte um Auskunft. Es sei in
einem der besten Hotels ein Fremder abgestiegen,
fast ohne Gepäck, doch führte er eine Anzahl bemal-
ter Leinwände bei sich, worauf sehr wenig zu sehen
sei und die er mit hunderttausend Mark versichert
habe. Die Hotelverwaltung fürchte nun, es mit einem
Brandstifter zu tun zu haben, der die Versicherungs-
steuern gewinnen wolle. Vorher wolle die Polizei
aber doch anfragen, da es immer peinlich sei, Künst-
lern gegenüber Mißgriffe zu begehen. Der Kunst-
händler begab sich mit dem Polizisten in das bezeich-
nete Hotel, blickte in das Zimmer hinein und sagte
lachend: .,Es ist alles in Ordnung — guten Tag.
Herr Münch."

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