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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — 1.1907

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Heft XI (November 1907)
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Zu unseren Abbildungen
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Schumacher, W.: Einst und Jetzt oder der unheimliche Fund
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Schmidt, Huberich: Vereinsnachrichten. Verein württemb. Zeichenlehrer
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https://doi.org/10.11588/diglit.31624#0140

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Zu unseren Abbildungen.
Unsere heutigen Abbildungen (1, 2 und 4) sind nach Photographien verviel-
fältigt, die Herr Zeicheninspektor Professor Hasslinger in der Ausstellung eigen-
händig aufgenommen hat. Sie sind, etwas klein ausgefallen und zeigen die
„Handschrift“ des Schülers eigentlich gar nicht. Abbildungen 1 und 2 sind der
Ausstellung des Gymnasiums Karlsruhe (Zeichenlehrer Bender) entnommen.
Die Originale sind Aquarelle. Jeder Besucher wird sich dieser trefflichen Arbeiten
erinnern, die insbesondere erkennen lassen, dass der Lehrer eine grosszügige Auf-
fassung anstrebt, die das Wesentliche des Vorwurfs bewusst und klar hervorhebt.
Abbildung 3 ist nach einer Kreidezeichnung eines Schülers des Realgymnasiums
Karlsruhe vervielfältigt, und bietet eine sehr ähnliche Bildnisstudie des dortigen
Zeichenlehrers (Schumacher). Unter der Zeichnung steht folgender origineller Vers:
Hier steht des Lehrers Konterfei Doch wird die Schul’ nicht bald geteilt,
In Blei und weisser Kreide, Braucht man nur noch das Zweite.
Der Ausstellung derselben Schule ist auch Abbildung 4 entnommen. Man
beachte die liebevolle und feinfühlige Ausführung der Bäume.

Einst und Jetzt oder
Auf der Welt ist nichts beständig,
Nur der Wechsel, sagt man, sei’s.
Was einst glänzend schwarz gewesen,
Das wird später glänzend weiss.
Fällt es schwer euch, dies zu glauben,
Sehet meinen Bart, mein Haar! —
Noch kann man gottlob erkennen,
Dass dies glänzend schwarz einst war.
Andre Zeiten, andre Farben!
Wehe drum uns alten Herrn!
Was vor kurzem noch gegolten,
Heute ist’s nicht mehr ..modern“.
W. Schumacher.
Anmerkung der Schriftleitung: Mit diesem humoristischen Gedichte erfreute uns Herr Kollege Schumacher
am Bankettabend auf dem Verbandstag in Karlsruhe. Wir bringen es schon deshalb zum Abdruck, da es in feiner,
satyrischer Weise einen der Hauptpunkte beleuchtet, wodurch sich die Wandlung im Zeichenunterricht charakterisiert.

Vereinsnachrichten.
Verein württemb. Zeichenlehrer □ □ □. Heuer Fachverein u/ürtt. Zeichenlehrer
Am 30. Dezember d. J, findet in Stuttgart — Lokal „Bauhütte“ — eine
gemeinsame ausserordentliche Generalversammlung
statt. —
Vormittags 10 Uhr: Sonderversammlungen der Vereine (Lokale in der „Bauhütte“,
Ecke Schloss- und Büchsenstrasse).
11 Uhr: Gemeinsame Tagung daselbst.
Tagesordnung: 1. Die Grundlagen zu einer Vereinigung der beiden württ. Zeichenlehrer-
vereine.
2. Vorbereitungen für den Verbandstag an Ostern.
Mittags 1272 Uhr: Gemeinschaftliches Mittagessen (zu Mk. 1.60 in der „Bauhütte“).
Nachmittags 2^2 Uhr: Allgemeine Versammlung im grossen Saal der „Bauhütte“.
Tagesordnung: 1. Die bevorstehende Reorganisation der gewerblichen Fortbildungsschulen.
Ihre Bedeutung für das kunstgewerbl. Fachgebiet und dessen Lehrer
(Zeichenlehrer). Referent: Zeichenl. Kolb-Göppingen.
2. Die derzeitige Lage der Zeichenlehramtskandidaten in Württemberg.
Referent: Zeichenl. Fischer-Stuttgart.
3. Unsere Eingabe im Landtag. Referent: Zeichenl. Hahn-Heidenheim.
In Anbetracht der wichtigen Beratungsgegenstände bitten wir um zahlreichen Besuch.
Zur Nachmittagsversammlung werden den hohen Behörden Einladungen zugestellt
werden. . ...
Für die Ausschüsse:
Die Vorsitzenden: Schmidt, Huberich.

der unheimliche Fund.
Wenn vor Jahren der Inspektor
Prüfte uns’res Zeichnens Stand,
Ward wie heute nach der Prüfung
Ein Bescheid uns zugesandt.
Im Bescheide der Behörde
Hiess es früher, wird erzählt:
„An dem Schafskopf eines Schülers
Hat des Lehrers Hand gefehlt.“
Aber heut, hört’s mit Entsetzen,
Was bei manchem Blatt man fand
Zu des Herrn Inspektors Schrecken:
Da und dort des Lehrers Hand!-
 
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