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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — 1.1907

DOI Heft:
Heft XI (November 1907)
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Thiersch, Friedrich von: Künstlerische Erziehung der Techniker
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https://doi.org/10.11588/diglit.31624#0133

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Heft XI

I. Jahrgang

November 1907

Vorsitzender: iuiituiikiimr n. c.rnaru-rmukuuiu y
Redakteur: Zeichenlehrer G. Kolb-Göppingen ::::::
Verlag und Geschäftsstelle: Stuttgart, Langestr. 18, Tel. 402


T'nlnQl'f'’ Künstlerische Erziehung der Techniker. — Entgegnung. — Zu’unseren Abbildungen. —^Einst
-1-llliCLL U • und Jetzt oder der unheimliche Fund. —- Vereinsnachrichten (Verein württ. Zeichenlehrer,
Neuer Fachverein württ. Zeichenlehrer). — Verein für Zeichen- und Kunstunterricht in Elsass-Lothringen.
—■ Besprechungen.

Künstlerische Erziehung der Techniker.
Ueber dieses Thema sprach der bekannte Münchener Architekt Friedrich von
Thierseh bei seinem Dienstantritt am 7. Dezember 1906 als Rektor der Tech-
nischen Hochschule zu München. Den hochinteressanten Ausführungen entnehmen
wir folgendes.
Die wissenschaftliche und künstlerische Erziehung der Techniker steht mit
manch anderen Kulturaufgaben im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses.
Bei der Wahl des Gegenstandes schwebte mir vor, dass es vielleicht lohnend
sein würde, nicht nur über die künstlerische Erziehung der Techniker, sondern auch
über die technische Erziehung der Künstler zu sprechen. Sehr bald aber musste
ich erkennen, dass beide Gebiete zu umfangreich sind, um in kurzem Ueberblick
einander gegenüber gestellt zu werden, und so beschränke ich mich auf das uns
näherliegende: die künstlerische Erziehung der Techniker.
Dies kann natürlich nicht geschehen, ohne dass die Fragen des Unterrichts
im allgemeinen kurz berührt werden. Der Kampf um die Organisation unseres
gesamten Schulwesens, angeregt von den praktischen Forderungen unserer Zeit, ist
auf der ganzen Front von der Volksschule bis zur Hochschule entbrannt. Wer
einen Einblick in diesen heftigen und verworrenen Streit zu gewinnen sucht, wird
zunächst fast betäubt vom Gewirr der Stimmen zurückweichen, und er wird Mühe
haben, sich ein eigenes, freies Urteil zu bilden.
Wollte ich es wagen, dieses Ringen hier anschaulich zu schildern oder gar
selbst einen polemischen Standpunkt einzunehmen, so würde mir mit Recht der
Vorwurf der Vermessenheit gemacht werden. Vermöge der mir anvertrauten Stellung
im Lehramt und in der Praxis darf ich mir jedoch erlauben, Erfahrungen und
 
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