DOI Heft:
Heft XI (November 1907)
DOI Artikel:Verein für Zeichen- und Kunstunterricht in Elsass-Lothringen
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Verein für Zeichen- und Kunstunterricht in Elsass-Lothringen.
Vorsitzender: B. Trunk, Strassburg, Inselstrasse 15. — Schriftführer: -I. Chr. Kneer, Strassburg, Viehgasse 8.
— Kassiererin: Frln. A. Wolf, Strassburg, Finkmattsirasse 13 — Bezirksvorstandsmitglieder: Ad. Müller,
Mülhausen. — M. Schmid, Strassburg. — P. Olinger, Metz - Moulins. — Zuschriften an den Vorsitzenden.
Bericht über die Hauptversammlung vom 3. Oktober 1907.
Zu dieser hatte sich eine stattliche Anzahl von etwa 300 Lehrpersonen im grossen
Konzertsaal zu Kolmar eingefunden. Unter den Anwesenden befand sich Herr Regierungs-
und Schulrat Dr. Baier
und eine Anzahl Kreis-
schulinspektoren des
Bezirks Ober-Elsass.
Abbildung 3.
Herr Ministerialrat Dr.
Albrecht liess der Ver¬
sammlung guten Er-
folgwünschen und sein
Bedauern aussprechen,
nicht selbst anwesend
sein zu können. Des-
gleichen traf ein
Schreiben ein von
Herrn Regierungs-und
Schulrat Fischer-Metz,
mit dem Wunsch einer
erfolgreichen Tagung
und der Mitteilung,
dass sich die Lehrer-
schaft Lothringens mit
Eifer und Erfolg des
Schulzeichnens an-
nehme, und dass dort
sich ein vielverspre-
chendes Saatfeld der
neuen Unterrichtsbe-
strebung eröffnethabe.
Der Vorsitzende
betonte in seiner Ein-
leitungsrede, dass bei
der Beschaffenheit des
Zeich enunterrichts
von heute die Zahl
der Zweifler und Geg-
ner allmählich kleiner
geworden sei und dass
die Ansicht, hierin ein
vollwertiges Erzieh-
ungsmittel zu haben,
vorherrscht. Elsass-
Lothringen hat den
Vorzug, seit langem
den Zeichenunterricht
in der Elementarschule
durch alle Klassen zu
besitzen, weshalb aber
auch an die Resultate
höhere Anforderungen
gestellt werden müs-
sen. Im Gegensatz zu
anderen Disziplinen
ist hier für den Lehrer
ein gewisses Mass von
Bewegungsfreiheit
notwendig, denn künstlerisches Empfinden, Geschmack für Form und Farbe, Sinn für
Gruppierung für Licht und Stimmung ist die Hauptsache. Die Freiheit in der Stoffbehand-
lung bringt es mit sich, dass man von Zeit zu Zeit sich über Erfolg oder Misserfolg aus-
sprechen muss, sich gegenseitig die gemachten Beobachtungen und Erfahrungen mitteilt,
denn nur durch einmütiges Zusammenwirken aller beteiligten Kräfte ist auf diesem Gebiet
ein steter Fortschritt möglich. Es wird unsere Aufgabe sein, bei jeder Gelegenheit und
Verein für Zeichen- und Kunstunterricht in Elsass-Lothringen.
Vorsitzender: B. Trunk, Strassburg, Inselstrasse 15. — Schriftführer: -I. Chr. Kneer, Strassburg, Viehgasse 8.
— Kassiererin: Frln. A. Wolf, Strassburg, Finkmattsirasse 13 — Bezirksvorstandsmitglieder: Ad. Müller,
Mülhausen. — M. Schmid, Strassburg. — P. Olinger, Metz - Moulins. — Zuschriften an den Vorsitzenden.
Bericht über die Hauptversammlung vom 3. Oktober 1907.
Zu dieser hatte sich eine stattliche Anzahl von etwa 300 Lehrpersonen im grossen
Konzertsaal zu Kolmar eingefunden. Unter den Anwesenden befand sich Herr Regierungs-
und Schulrat Dr. Baier
und eine Anzahl Kreis-
schulinspektoren des
Bezirks Ober-Elsass.
Abbildung 3.
Herr Ministerialrat Dr.
Albrecht liess der Ver¬
sammlung guten Er-
folgwünschen und sein
Bedauern aussprechen,
nicht selbst anwesend
sein zu können. Des-
gleichen traf ein
Schreiben ein von
Herrn Regierungs-und
Schulrat Fischer-Metz,
mit dem Wunsch einer
erfolgreichen Tagung
und der Mitteilung,
dass sich die Lehrer-
schaft Lothringens mit
Eifer und Erfolg des
Schulzeichnens an-
nehme, und dass dort
sich ein vielverspre-
chendes Saatfeld der
neuen Unterrichtsbe-
strebung eröffnethabe.
Der Vorsitzende
betonte in seiner Ein-
leitungsrede, dass bei
der Beschaffenheit des
Zeich enunterrichts
von heute die Zahl
der Zweifler und Geg-
ner allmählich kleiner
geworden sei und dass
die Ansicht, hierin ein
vollwertiges Erzieh-
ungsmittel zu haben,
vorherrscht. Elsass-
Lothringen hat den
Vorzug, seit langem
den Zeichenunterricht
in der Elementarschule
durch alle Klassen zu
besitzen, weshalb aber
auch an die Resultate
höhere Anforderungen
gestellt werden müs-
sen. Im Gegensatz zu
anderen Disziplinen
ist hier für den Lehrer
ein gewisses Mass von
Bewegungsfreiheit
notwendig, denn künstlerisches Empfinden, Geschmack für Form und Farbe, Sinn für
Gruppierung für Licht und Stimmung ist die Hauptsache. Die Freiheit in der Stoffbehand-
lung bringt es mit sich, dass man von Zeit zu Zeit sich über Erfolg oder Misserfolg aus-
sprechen muss, sich gegenseitig die gemachten Beobachtungen und Erfahrungen mitteilt,
denn nur durch einmütiges Zusammenwirken aller beteiligten Kräfte ist auf diesem Gebiet
ein steter Fortschritt möglich. Es wird unsere Aufgabe sein, bei jeder Gelegenheit und