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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — 1.1907

DOI Heft:
Heft IV (April 1907)
DOI Artikel:
Trunk, Rudolf: Die Ausbildung des Zeichenlehrers, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.31624#0053

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Heft IV

I, Jahrgang

April 1907


I jhustr ZEITSCHRIFT DB VEEEANDS :
SÜDDEUTSCHER ■ ZEICRENIEHRERVEREltf
Vorsitzender: Zeichenlehrer H. Erhard - Heidelberg
Redakteur: Zeichenlehrer G. Kolb-Göppingen
Verlag und Geschäftsstelle: Stuttgart, Langestr. 18, Tel. 402



Tn "holt ' Die Ausbildung des Zeichenlehrers. — Winterfreuden im Zeichenunterricht. — Die Ausstellung
Xlllitbl U i von Schülerzeichnungen in Berlin. — Zu unseren Abbildungen. — Verschiedenes. — Verbands-
sache ! — Verein württembergischer Zeichenlehrer. Danksagung. — Verein deutscher Zeichenlehrer. —
Besprechungen.

Die Ausbildung des Zeichenlehrers.*
Verfolgt man den Entwicklungsgang des Zeichenunterrichts von der Mitte des
vorigen Jahrhunderts an, so findet man, dass die oberste Schulbehörde dieses Fach
durch eine Reihe von Verordnungen und Lehrplanvorschriften zu heben bestrebt
war. Eine dieser Regierungsverfügungen vom Jahre 1864 gründete sich auf die
Wahrnehmung, dass der Unterricht im Zeichnen der Elementarschulen, selbst der
städtischen und Rektoratsschulen, entweder ganz vernachlässigt oder doch in un-
zweckmässiger und planloser Weise erteilt wurde. Ein Zeichenunterricht aber, der
die Kinder einseitig und gedankenlos mit Abmalung von allerlei Vorlegeblättern
beschäftigt und dessen Resultat darin besteht, dass wenige Kinder eine ziemliche
Fertigkeit in der Darstellung von Zeichnungen erlangen, die ins Auge fallen, wäh-
rend die allermeisten gar nichts lernen, sei von den Volksschulen auszuschliessen.
Man sieht hieraus deutlich, dass die damaligen Anschauungen über den erzieheri-
schen Wert des Schulzeichnens den heutigen Bestrebungen sehr nahe kommen und
dass die Behörde die Schäden aufzuheben bestrebt war, an denen das System litt.
So sehr aber die Regierung der Aufgabe des Zeichenunterrichts ihre Aufmerksamkeit
* Diese Ausführungen sind, obgleich vom elsass-lothringischen Standpunkt aus behandelt,
von allgemeinem Interesse, da sie eine Frage beleuchten, die derzeit überall im Vordergrund
der Diskussion steht. D. R.
 
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