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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — 1.1907

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Heft III (März 1907)
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Bender, Ernst: Bericht über die "Reformzeichenunterricht-Ausstellung" im Lichthofe des Kunstgewerbemuseums in Berlin
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https://doi.org/10.11588/diglit.31624#0039

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Heft III

I. Jahrgang

März 1907


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Vorsitzender: Zeichenlehrer H. Erhard-Heidelberg
Redakteur: Zeichenlehrer G. Kolb-Göppingen ::::::
Verlag und Geschäftsstelle: Stuttgart, Langestr. 18, Tel. 402



TflJialt • Bericht über die ,.Reformzeichenunterricht-Ausstellung1
XlllituL U i jn Berlin. — Bericht. — Im Landesgewerbemuseum.

im Lichthofe des Kunstgewerbemuseums
. — Zu unseren Abbildungen. — Verein
Badischer Zeichenlehrer. — Verein für Zeichen- und Kunstunterricht in Elsass-Lothringen. — Besprechungen.

Bericht über die ,,Reformzeichenunterricht-Ausstellung“ im
Lichthofe des Kunstgewerbemuseums in Berlin.
E. Bender, Karlsruhe.
Sechs Jahre sind vergangen, seit eine ministerielle Verordnung den Zeichen-
unterricht an preussischen Schulen in andere Bahnen lenkte. Die Ausstellung
sollte zeigen, was auf dem neuen Wege bisher erreicht worden ist. Es tvaren an
derselben 54 höhere Schulen (Oberrealschulen, Realgymnasien und Gymnasien) mit
rund 2000 Zeichnungen beteiligt. Dem Zwecke entsprechend waren dieselben nicht
nach den einzelnen Lehranstalten, sondern nach dem Lehrplan geordnet, zuerst die
Arbeiten der Unterstufe, dann diejenigen der Mittelstufe und Oberstufe; gut neun
Zehntel der ausgestellten Zeichnungen kamen auf die letztere. Eine kleinere Ab-
teilung für sich bildeten die Gedächtnis- und Phantasiezeichnungen sowie die Arbeiten,
welche ohne Vorzeichnung direkt mit dem Pinsel gefertigt waren (Pinselzeichnen).
Während der systematische Zeichenunterricht nach dem Gegenstände dem jeweiligen
Können des Schülers und seiner Fassungskraft Rechnung trägt, stellt das Zeichnen
aus dem Gedächtnis denselben vor die schwersten Aufgaben. Es handelt sich näm-
lich hierbei nicht nur um die Wiederholung einer bereits gefertigten Zeichnung, auch
Menschen und Tiere sollen in Stellungen, die vorher beobachtet wurden, dargestellt
werden. Das Einprägen der betreffenden Stellungen kann während der freien Zeit
des Schülers geschehen, es wird z. B. der Klasse gesagt: Beobachtet bis zur
 
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