Kunft und Iugen
Deutsche Bläiter für Zeichen-Kunst- und Werkunterricht
Zeitschrift desRelchsverbandes akad.geb.Zeichenlehrer undZekchenlehrerknnen
Verantwortltch für dte Schriftleitung: Profesior Gustav Kolb, Stuttgart
Druck und Verlag: Lugen tzardt G. m. b. tz. Stuttgart, Langestratze 18
Für BesprechirngSexemplare, Nlederschriften oder andere Sinsendungen irgendwelcher Brt
wird eine Derantworrltchkeit nur dann übernommen, wenn ste erbete« wordeit stnd
Schreibt sachlich klar und einsachl Meidet alle entbehrlichen Fremdwörter!
Zum neuen Iabrgang. Von G. Kolb. — Synoptik. Von Waltber Behm, Berlin-Friedhnau. — Kind und
nicht mehr Kind. Von F Müller. — Dürer und wir. Von Frantzen-Hannover. — Kritiscke Betitachtung deS
Artikels: „Stellung zu Britsch-Kornmann" von Georg Stiehler. Leipzig, in tzeft 1l, 19L8- Von Iosef Gttel,
Wien. — Das Bildbetrachien in der Schule. — Don K. Thdma, Rastatt. — Erfinden und Gestalten von Tieren
aus Holz- Von Rudolf Winter-LudwigSburg. — Zu den Abbildungen von Schülerarbeiten im Text. Von D.
Kolb. — Amschau. — Buchbesprechungen. — Geschäfiliches. — Inserate. . > l i
9. Iahrgang Ianuar 1929 hest 1
Zum neuen Iahrgang
kerauSsiellen. Nur hüke man flch vor persSnlicher Ber-
dächligung des Gegners. Solche Kampfesryeise zeugk
immer von sachlicher SchwSche.
Die neuen Aufgaben, die uns erwachsen flnd/be-
stimmen auch die Aufgabe und Zaltung des Schrifk-
leikers. ZunSchst, unsere Leser wollen nle vekgeffen:
Kunst und stugend ist nichi dle Zelkschrift des Schrifk-
leikers, über die er von flch aos nach seinem Wunsch
und Willen und nach sachlichem Bedllrfnis verfügen
könnte. Sie ist vlelmehr das Eigenkum deS
Reichsverbandes akäd. geb. Zeichenlshrer ond 'Zei-
chenlehrerinnen und muß jedem nnserem Berband
angehöcigen Amtsgenoffen geössnet sein. der elwas zu
sagen hat. Darum känn auch keine Aeußerung aus
unseren Kreisen zurückgewiesen werden, sofern fle
sachlich gehalten ist. Das hat zur Folge, daß wir
manchmal flch wüdersprechende AufsStze oder Bild-
beigaben. die nicht alle für werlvoll hallen, aufneh-
men müffen.
Die schwierige und nichk immer dankbare Aufgabe
des Schristleiters ist es nun, an den entscheiddnden
Punkken die klare Linte wieder herauszuarbeiken. E r
vor allem muh einen festen Skandpunkt haben und
ihn mlt Klarhelk und Entschiedenheit vertreken. Er
muß Führer ln dem Kampfe setn, nicht unpar-
teüscher Zuschauer, wle manche vielleicht wünschen.
Das bedeutet weiterhin: der Schrlfkleiter hat abzu-
treten, wenn dle deutsche Zeichenlehrerschafk scinen
Standpunkt verwirfk. Das tst eine selbstverstSndliche
Folgerung, die von beiden Seiten. wenn fle nokwen-
dig ist, ohne Leldenschaftllchkeit nnd Empfindlichkeit,
um der Sache willen gezogen werden muß.
Kunst und Zugend wird auch im Neuen
Aahr rückhalllos für den gesunden Fortschritt cin-
treken. Me Grundsätze, die wir bisher vertraken, haben
Kunst und Iugend trikt mit diesem Heft als
„Deuksche Blätter für Zeichen-, Kunst- und Werk-
unterricht" in den S. siahrgang ein. Auf der Karls-
ruher Tagung, Pfingsten 1927, wurde ein weiterer
Ausbau der Berbandszeitschrift beschlosien. Das war
uns bisher leider nur in bescheidenem Maße möglich.
Stakt des seitherigen Druckpaplers wurde damals ge-
strichenes, sog. Kunstdruckpapier tzewünscht, ein Bor-
schlag, der sich, wie die meisten Karlsruher Anträge,
bei genauer Berechnung der Mehrkosten als un-
durchführbar erwies. Um nun aber doch Naskerdrucke
ssog. Autotypien) innerhalb des Textes und in enge-
rer räumllcher Berbindung mit den dazu gehörenden
Aufsätzen drucken zu können, greifen wir mit diesem
Heft erstmals zu einem geglätleten Papier, sind uns
aber wohl bewußt, doß das Druckbild unserer Zeit-
schrift dadurch nicht gewinnk. Schrift und Rasterdrucke
wivken nebeneinander nicht so einheiklich wie Schrist
und Schwarz-Weiß-Arbeiten; auch können Raster-
drucke innerhalb des Texkdruckes aus drucktechniscyen
Gründen nicht so schön gedruckt werden wie als Ein-
zeldrucke auf Kunstdruck-Papler. Das wollen die Leser
beachken. Unsere Mitglieder haben dann am Ende
des Zahres die Entscheidung, ob wir das gewShlle Pa-
pier belbehalken wollen. Auf jeden Fall wlrd es uns
jetzk aber möglich seln, mehr und verschiedenartigere
Echülerarbeiten wiederzugeben.
Das wird unserem Bestreben dtenen, unser Arbeits-
gebiek weilerhin zu klSren und zu verkiefen. Keinem
Leser kann es entgangen sein: Wir Iehen heule an
einem Wendepunkt der Enkwicklung unserer Er-
ziehungsaufgabe. Darum die harten Kämpfe und Aus-
einandersehungen. Sie müssen sein. Wo es um Enk-
scheidungen geht, soll man nichk verblümeln, sondern
den Sachverhalt so enlschieden, so klar wie möglich
Deutsche Bläiter für Zeichen-Kunst- und Werkunterricht
Zeitschrift desRelchsverbandes akad.geb.Zeichenlehrer undZekchenlehrerknnen
Verantwortltch für dte Schriftleitung: Profesior Gustav Kolb, Stuttgart
Druck und Verlag: Lugen tzardt G. m. b. tz. Stuttgart, Langestratze 18
Für BesprechirngSexemplare, Nlederschriften oder andere Sinsendungen irgendwelcher Brt
wird eine Derantworrltchkeit nur dann übernommen, wenn ste erbete« wordeit stnd
Schreibt sachlich klar und einsachl Meidet alle entbehrlichen Fremdwörter!
Zum neuen Iabrgang. Von G. Kolb. — Synoptik. Von Waltber Behm, Berlin-Friedhnau. — Kind und
nicht mehr Kind. Von F Müller. — Dürer und wir. Von Frantzen-Hannover. — Kritiscke Betitachtung deS
Artikels: „Stellung zu Britsch-Kornmann" von Georg Stiehler. Leipzig, in tzeft 1l, 19L8- Von Iosef Gttel,
Wien. — Das Bildbetrachien in der Schule. — Don K. Thdma, Rastatt. — Erfinden und Gestalten von Tieren
aus Holz- Von Rudolf Winter-LudwigSburg. — Zu den Abbildungen von Schülerarbeiten im Text. Von D.
Kolb. — Amschau. — Buchbesprechungen. — Geschäfiliches. — Inserate. . > l i
9. Iahrgang Ianuar 1929 hest 1
Zum neuen Iahrgang
kerauSsiellen. Nur hüke man flch vor persSnlicher Ber-
dächligung des Gegners. Solche Kampfesryeise zeugk
immer von sachlicher SchwSche.
Die neuen Aufgaben, die uns erwachsen flnd/be-
stimmen auch die Aufgabe und Zaltung des Schrifk-
leikers. ZunSchst, unsere Leser wollen nle vekgeffen:
Kunst und stugend ist nichi dle Zelkschrift des Schrifk-
leikers, über die er von flch aos nach seinem Wunsch
und Willen und nach sachlichem Bedllrfnis verfügen
könnte. Sie ist vlelmehr das Eigenkum deS
Reichsverbandes akäd. geb. Zeichenlshrer ond 'Zei-
chenlehrerinnen und muß jedem nnserem Berband
angehöcigen Amtsgenoffen geössnet sein. der elwas zu
sagen hat. Darum känn auch keine Aeußerung aus
unseren Kreisen zurückgewiesen werden, sofern fle
sachlich gehalten ist. Das hat zur Folge, daß wir
manchmal flch wüdersprechende AufsStze oder Bild-
beigaben. die nicht alle für werlvoll hallen, aufneh-
men müffen.
Die schwierige und nichk immer dankbare Aufgabe
des Schristleiters ist es nun, an den entscheiddnden
Punkken die klare Linte wieder herauszuarbeiken. E r
vor allem muh einen festen Skandpunkt haben und
ihn mlt Klarhelk und Entschiedenheit vertreken. Er
muß Führer ln dem Kampfe setn, nicht unpar-
teüscher Zuschauer, wle manche vielleicht wünschen.
Das bedeutet weiterhin: der Schrlfkleiter hat abzu-
treten, wenn dle deutsche Zeichenlehrerschafk scinen
Standpunkt verwirfk. Das tst eine selbstverstSndliche
Folgerung, die von beiden Seiten. wenn fle nokwen-
dig ist, ohne Leldenschaftllchkeit nnd Empfindlichkeit,
um der Sache willen gezogen werden muß.
Kunst und Zugend wird auch im Neuen
Aahr rückhalllos für den gesunden Fortschritt cin-
treken. Me Grundsätze, die wir bisher vertraken, haben
Kunst und Iugend trikt mit diesem Heft als
„Deuksche Blätter für Zeichen-, Kunst- und Werk-
unterricht" in den S. siahrgang ein. Auf der Karls-
ruher Tagung, Pfingsten 1927, wurde ein weiterer
Ausbau der Berbandszeitschrift beschlosien. Das war
uns bisher leider nur in bescheidenem Maße möglich.
Stakt des seitherigen Druckpaplers wurde damals ge-
strichenes, sog. Kunstdruckpapier tzewünscht, ein Bor-
schlag, der sich, wie die meisten Karlsruher Anträge,
bei genauer Berechnung der Mehrkosten als un-
durchführbar erwies. Um nun aber doch Naskerdrucke
ssog. Autotypien) innerhalb des Textes und in enge-
rer räumllcher Berbindung mit den dazu gehörenden
Aufsätzen drucken zu können, greifen wir mit diesem
Heft erstmals zu einem geglätleten Papier, sind uns
aber wohl bewußt, doß das Druckbild unserer Zeit-
schrift dadurch nicht gewinnk. Schrift und Rasterdrucke
wivken nebeneinander nicht so einheiklich wie Schrist
und Schwarz-Weiß-Arbeiten; auch können Raster-
drucke innerhalb des Texkdruckes aus drucktechniscyen
Gründen nicht so schön gedruckt werden wie als Ein-
zeldrucke auf Kunstdruck-Papler. Das wollen die Leser
beachken. Unsere Mitglieder haben dann am Ende
des Zahres die Entscheidung, ob wir das gewShlle Pa-
pier belbehalken wollen. Auf jeden Fall wlrd es uns
jetzk aber möglich seln, mehr und verschiedenartigere
Echülerarbeiten wiederzugeben.
Das wird unserem Bestreben dtenen, unser Arbeits-
gebiek weilerhin zu klSren und zu verkiefen. Keinem
Leser kann es entgangen sein: Wir Iehen heule an
einem Wendepunkt der Enkwicklung unserer Er-
ziehungsaufgabe. Darum die harten Kämpfe und Aus-
einandersehungen. Sie müssen sein. Wo es um Enk-
scheidungen geht, soll man nichk verblümeln, sondern
den Sachverhalt so enlschieden, so klar wie möglich