!!i. 3nhrhunderts roicbl, ki!nsller>!ch riielseitig,
»ncl> Slnss »»d ")ttnliv .>» >ve»ig gelilcirt, weisz nber
bnch deu> Pnstei! Linie »»d Würde zu gebe». ü»
Köl» wirltl der »>» 1780 n»S de»i Tliihnltische» eiir-
gewnnderle 'Zlugust Abel, der lm Pnstell el»e palr-
l>e»de Lebhnsüglleit u»d Fnrbiglreit eiitmiclielt.
Frniilisiirt n. Ai., üie nlle reiche Lniidelsiirekropole,
zieht niicli die Küustler n». 2ohn»»es Zaiiffely
(1708—1810). ei» gebvreiier Frniilifurter, erhebt sich
iiiiier dei» Ltnmeii Zossniii) z» eiiiei» der berühm-
leste» AildiiiSmnler LiiglniidS. (Lr zersplitterk sei»
Geiiie im Bnii» üeS Llbeiileiirerliiiiis, iiinchk die
LiildeclimiqS- uiid Wellreise mit Knpitci» Cook. wird
i» Wie» liniserlicher Anron, geht 1783 »nch clndie»
»»d erlischt schlicsjlich i» der bliirnst seiues Lebens
i8lt> hnlb vergesse». Die üeiiksche Kunst gi»n bei
ihi» zieiiilich leer aris. ^liiders der eiirheimische
ssrniilisiirker Ooseph Lhniidelle mit seiiier Tochter
Dorokhen, die, aiifniigs im Dilcktniitisiims befange»,
sich schlieizlich zur echkc» Kuust durchzuriiige» ver-
»ing. Die Pnstelle beider gereiche» der deukscheii
Pnstellliiiiist im historische» Si»»e durchnus zur
Chre. Der Dnrmslndter G. L. Glnser, ein Schüler
des Knsseler Tischbei», beliuiidek im Pastell eiue im
18. Onhrhiiiidert selkeue 9tteisterschnft.
Weuii nber dns vorher über das Pnstell Gesagte
ii» 9!nh»ie» der Kimstgeschichle seineiir Lharalikei
»ach nls ei»e »lehr oder weuiger »nchhnlkige Epi-
sode niiznspreche» ist, so liöuiie» wir Sachsen iiiit
üem Kuiistzeiilriim Dresde» nlS dns eigeiitliche lilns-
sische Lciiid ües Pnstells niispreche». August des
Stnrlie» Pruuliliebe bescheiilike dns Ln»d aussöhiieiid
niich gleichzellig mil eiuer Kuust, ohue die DreSde»
»iemnls zu seluer heukige» Bedcukuiig geliomiiie»
wnre. Der Lcnchsolger Llugiist l.Il. vo» Snchse»
ivus-ke die libcrlioiiimeiie liüiisklerische Erbschnft i»
reicher Eriike zu vervielfnchc». Scho» als Kur-
priuz hnklc er nuf eiuer Ilnlieureise die Beliauut-
schnfk üer geirinle» Beiiekinneri» und Klassilreri»
des Pastclls Aosalbn Lnrriern gemnchk, die er auf
einige Zeik für DreSde» zu verpflichte» weisz, wo
die Küustleri» i» der DreSdener Galerie ein Pa-
skelllinbiiiekk eiiirichtek, wodurch der deutsche» Pa-
stellliuiist ei» weithi» sichkbnrcr Alitkelpunlik geschaf-
fe» wurde. Die Borliebe des Dresdner Hofes für
dns Pnstell wirlike nuf dic üeutsche» Paskellliüiistlcr
wie eine aiifeueriide Pnrole, die sich für die ge-
snmke deutsche Pastcllliuiist als sehr fördernd er-
wies. Aiiglüclilicherweise siiid die znhlreiche» Land-
schnftspnstellc des dnmnls in Dresde» wirliende»
Alepnnder Thicle, 1085 zu Erfurt gebore», heute
fnst spurlos verscholle». Es ist dies sehr zu belrlnge»,
demi die Kimst Thieles, die bis heuke einer ge-
lechle» Würdigmig eiitbehrt, die der söchsiscbe»
Lniidschafksmnlerei Geburk imd Leben gnb, hätle
u»s ii» Bgskell sicher viel zu snge» gehabk. BNt
zu de» scböiiske» Doliumeiikeii der deuksche» Pnstell-
liunst iiiiisse» wir die Werlie vo» Anko» Rafael
Meiigs (1728-1779) znhlen, die heuke nlS Zierde»
de» Dresdner Paskellsnal schiiiüclien. MengS stellt
i» seiue» sprühende Lebenslirnft liüiideiiden Pastell-
bildiilsse» de» küiistlerische» Gipfel-der nlkere» deuk-
schen Pnstellliiinst dnr, die sich vor !hm »ie vo» de»
lehke» Iliivolllivmmeiiheike» frei zu mnche» wusile.
Der i» Dresde» lnlige lloh. üeinr. Schinidt (17-19
bis 18291, als Bilduismnler vo» einer sich überskür-
zende» Schöpferlirnfk, wird im Pnstell zu ofk e!»
Opfer seiner Flllchkiglicit, uiii ernsthaft zu fessel».
3» Leipzig ist es voriiehiiilich Äugust Tischbeiii
(1750—1812) nus dcr grosze» Künstlerdynnstie, der
als Leiker der dortige» Akndemie dem Pnstell eine
geninle Behnndlung widerfnhre» liesz. Nicht frei
vo» dem Liiifliifz des eiiglische» Pnstells zeige» seine
Bildnisse dieselbe duflig graublnue Töiiung, die dei»
englische» Pnstell dnmnls eigeiitüinlich wnr. 3iiimer-
HI» bleibt den Pnstellen August Tischbeins im edle»
Wekkskreit um de» Gipfel deukscher Pnskelllruiist eine
Pnline »i6)t versagk.
Eiiie» Ruhiiicsplnh i» der Geschichke der deuksche»
Pastellkunst nehme» »och zwei Stadke, Meininge»
und Brnunschweig, ei», wo im 18. Zahrhunderk
zwel der beüeukcndsten deutsche» Pnstellmaler wirk-
ke». 3» Meininge» ist es 3oh. Philipp Bach (1752
bis 1840), aus der berühmtcii Musilrerdynastie
stniniiiend, der niik seinem Doppeltnlenk den Kniiimer-
maler und Hosorganist gleichzeitig i» sich vereinigt.
Bnch war ei» in den kleine» Residenzen gern ge-
sehener Künstler. So mnlke er in Aegensburg die
gnnze Fnmille Thurn und Tnxis. Nur wie wenige
uermochke Bnch seinen Bildnissen einen kiefen see-
lischen Gehnlk zu geben, wovei die Zarkhcit der
Fnrben besonders der weiblichen 3ndividunlität ge-
rechk wurde. Eine überwältigende Arbeitsleistung
stehk in dem Pnskellwerk Bachs vor uns, nennt doch
sein Eiiiiiahmebuch nicht weniger nls 985 Pnstelle,
dns Stück zu ekwn 20 rhcin. Gulden. Der andere grosze
Melnlnger, 3oh. Heinr. Schröter, 1757 nls Sohn eines
Tuchwebers gcbore», 1812 gestorben, mandelt m!t sei-
nem GeniuS gleichfnlls nuf dem Gipfel der deut-
schen Pastellkiinst. Bornehmheit und Ratürli6>lreik
in der Auffnssung, dnncben eine beznubcrnde Far-
benschönheik, sind die Schröterschen Pnstelle mit die
sichersten Stützen am Weltruhm der deutschen Pn-
stellkunst. Ein wenig zurück kcikt hier der grofze
Brnunschweiger Pastellmaler August Schwnrsi, 1814
gestorben, der vielfnch den künstlcrischen Spuren
Schrökers folgt, uns nber dennocl) e!n geschlossenes
bedeukendes Kunstwerk hinterliesz.
Die Geschichte des deukschen Pnstells im 19. 3nhr-
hundert, mit dem Werk Menzels beginnend, und
ünnn zu Meistern, wie Piglhein Leubach, Lesser
Ilry u. n. führcnd, erfordert e!n besonderes Kapikel,
dns hier nicht gegeben werden knnn. 3m Rahmen
der deutschen Mnlerei hnt sich das Pastell steks
ehrenvoll zu behaupten gewuszt, seine Gesckiclikv
enkbehrk nichk des Ruhms, und seine Meister wnren
stetS ehrliche Diener der deukschen Kunst.
Dr. P. Markell.
Ein Weg zu neuer Form
Von Mnx Kruse
(bei Georg W. Diekrich zu Mllnchen).
Der uns wohlbekannte Berfnsser, der heroor-
ragende, nun 72jähr!ge Bildhauer, verrät in dem
Borwork, dnsz er sich, des MorteS nicht geläufig, sehr
widerwillig nn den Schreibtisch setze. Gokt sei dnnk,
dnsz er'S geknn. Seine Schrift ist ein wirklicher Weg-
weiser in ein Reulnnd. Kruse geht von der Erkennt-
nis nuS, dasz bildhnuerische „Formen" sich nur dem
Gefühl, dcm Anftthlen, also genauer gesagt, dem
»ncl> Slnss »»d ")ttnliv .>» >ve»ig gelilcirt, weisz nber
bnch deu> Pnstei! Linie »»d Würde zu gebe». ü»
Köl» wirltl der »>» 1780 n»S de»i Tliihnltische» eiir-
gewnnderle 'Zlugust Abel, der lm Pnstell el»e palr-
l>e»de Lebhnsüglleit u»d Fnrbiglreit eiitmiclielt.
Frniilisiirt n. Ai., üie nlle reiche Lniidelsiirekropole,
zieht niicli die Küustler n». 2ohn»»es Zaiiffely
(1708—1810). ei» gebvreiier Frniilifurter, erhebt sich
iiiiier dei» Ltnmeii Zossniii) z» eiiiei» der berühm-
leste» AildiiiSmnler LiiglniidS. (Lr zersplitterk sei»
Geiiie im Bnii» üeS Llbeiileiirerliiiiis, iiinchk die
LiildeclimiqS- uiid Wellreise mit Knpitci» Cook. wird
i» Wie» liniserlicher Anron, geht 1783 »nch clndie»
»»d erlischt schlicsjlich i» der bliirnst seiues Lebens
i8lt> hnlb vergesse». Die üeiiksche Kunst gi»n bei
ihi» zieiiilich leer aris. ^liiders der eiirheimische
ssrniilisiirker Ooseph Lhniidelle mit seiiier Tochter
Dorokhen, die, aiifniigs im Dilcktniitisiims befange»,
sich schlieizlich zur echkc» Kuust durchzuriiige» ver-
»ing. Die Pnstelle beider gereiche» der deukscheii
Pnstellliiiiist im historische» Si»»e durchnus zur
Chre. Der Dnrmslndter G. L. Glnser, ein Schüler
des Knsseler Tischbei», beliuiidek im Pastell eiue im
18. Onhrhiiiidert selkeue 9tteisterschnft.
Weuii nber dns vorher über das Pnstell Gesagte
ii» 9!nh»ie» der Kimstgeschichle seineiir Lharalikei
»ach nls ei»e »lehr oder weuiger »nchhnlkige Epi-
sode niiznspreche» ist, so liöuiie» wir Sachsen iiiit
üem Kuiistzeiilriim Dresde» nlS dns eigeiitliche lilns-
sische Lciiid ües Pnstells niispreche». August des
Stnrlie» Pruuliliebe bescheiilike dns Ln»d aussöhiieiid
niich gleichzellig mil eiuer Kuust, ohue die DreSde»
»iemnls zu seluer heukige» Bedcukuiig geliomiiie»
wnre. Der Lcnchsolger Llugiist l.Il. vo» Snchse»
ivus-ke die libcrlioiiimeiie liüiisklerische Erbschnft i»
reicher Eriike zu vervielfnchc». Scho» als Kur-
priuz hnklc er nuf eiuer Ilnlieureise die Beliauut-
schnfk üer geirinle» Beiiekinneri» und Klassilreri»
des Pastclls Aosalbn Lnrriern gemnchk, die er auf
einige Zeik für DreSde» zu verpflichte» weisz, wo
die Küustleri» i» der DreSdener Galerie ein Pa-
skelllinbiiiekk eiiirichtek, wodurch der deutsche» Pa-
stellliuiist ei» weithi» sichkbnrcr Alitkelpunlik geschaf-
fe» wurde. Die Borliebe des Dresdner Hofes für
dns Pnstell wirlike nuf dic üeutsche» Paskellliüiistlcr
wie eine aiifeueriide Pnrole, die sich für die ge-
snmke deutsche Pastcllliuiist als sehr fördernd er-
wies. Aiiglüclilicherweise siiid die znhlreiche» Land-
schnftspnstellc des dnmnls in Dresde» wirliende»
Alepnnder Thicle, 1085 zu Erfurt gebore», heute
fnst spurlos verscholle». Es ist dies sehr zu belrlnge»,
demi die Kimst Thieles, die bis heuke einer ge-
lechle» Würdigmig eiitbehrt, die der söchsiscbe»
Lniidschafksmnlerei Geburk imd Leben gnb, hätle
u»s ii» Bgskell sicher viel zu snge» gehabk. BNt
zu de» scböiiske» Doliumeiikeii der deuksche» Pnstell-
liunst iiiiisse» wir die Werlie vo» Anko» Rafael
Meiigs (1728-1779) znhlen, die heuke nlS Zierde»
de» Dresdner Paskellsnal schiiiüclien. MengS stellt
i» seiue» sprühende Lebenslirnft liüiideiiden Pastell-
bildiilsse» de» küiistlerische» Gipfel-der nlkere» deuk-
schen Pnstellliiinst dnr, die sich vor !hm »ie vo» de»
lehke» Iliivolllivmmeiiheike» frei zu mnche» wusile.
Der i» Dresde» lnlige lloh. üeinr. Schinidt (17-19
bis 18291, als Bilduismnler vo» einer sich überskür-
zende» Schöpferlirnfk, wird im Pnstell zu ofk e!»
Opfer seiner Flllchkiglicit, uiii ernsthaft zu fessel».
3» Leipzig ist es voriiehiiilich Äugust Tischbeiii
(1750—1812) nus dcr grosze» Künstlerdynnstie, der
als Leiker der dortige» Akndemie dem Pnstell eine
geninle Behnndlung widerfnhre» liesz. Nicht frei
vo» dem Liiifliifz des eiiglische» Pnstells zeige» seine
Bildnisse dieselbe duflig graublnue Töiiung, die dei»
englische» Pnstell dnmnls eigeiitüinlich wnr. 3iiimer-
HI» bleibt den Pnstellen August Tischbeins im edle»
Wekkskreit um de» Gipfel deukscher Pnskelllruiist eine
Pnline »i6)t versagk.
Eiiie» Ruhiiicsplnh i» der Geschichke der deuksche»
Pastellkunst nehme» »och zwei Stadke, Meininge»
und Brnunschweig, ei», wo im 18. Zahrhunderk
zwel der beüeukcndsten deutsche» Pnstellmaler wirk-
ke». 3» Meininge» ist es 3oh. Philipp Bach (1752
bis 1840), aus der berühmtcii Musilrerdynastie
stniniiiend, der niik seinem Doppeltnlenk den Kniiimer-
maler und Hosorganist gleichzeitig i» sich vereinigt.
Bnch war ei» in den kleine» Residenzen gern ge-
sehener Künstler. So mnlke er in Aegensburg die
gnnze Fnmille Thurn und Tnxis. Nur wie wenige
uermochke Bnch seinen Bildnissen einen kiefen see-
lischen Gehnlk zu geben, wovei die Zarkhcit der
Fnrben besonders der weiblichen 3ndividunlität ge-
rechk wurde. Eine überwältigende Arbeitsleistung
stehk in dem Pnskellwerk Bachs vor uns, nennt doch
sein Eiiiiiahmebuch nicht weniger nls 985 Pnstelle,
dns Stück zu ekwn 20 rhcin. Gulden. Der andere grosze
Melnlnger, 3oh. Heinr. Schröter, 1757 nls Sohn eines
Tuchwebers gcbore», 1812 gestorben, mandelt m!t sei-
nem GeniuS gleichfnlls nuf dem Gipfel der deut-
schen Pastellkiinst. Bornehmheit und Ratürli6>lreik
in der Auffnssung, dnncben eine beznubcrnde Far-
benschönheik, sind die Schröterschen Pnstelle mit die
sichersten Stützen am Weltruhm der deutschen Pn-
stellkunst. Ein wenig zurück kcikt hier der grofze
Brnunschweiger Pastellmaler August Schwnrsi, 1814
gestorben, der vielfnch den künstlcrischen Spuren
Schrökers folgt, uns nber dennocl) e!n geschlossenes
bedeukendes Kunstwerk hinterliesz.
Die Geschichte des deukschen Pnstells im 19. 3nhr-
hundert, mit dem Werk Menzels beginnend, und
ünnn zu Meistern, wie Piglhein Leubach, Lesser
Ilry u. n. führcnd, erfordert e!n besonderes Kapikel,
dns hier nicht gegeben werden knnn. 3m Rahmen
der deutschen Mnlerei hnt sich das Pastell steks
ehrenvoll zu behaupten gewuszt, seine Gesckiclikv
enkbehrk nichk des Ruhms, und seine Meister wnren
stetS ehrliche Diener der deukschen Kunst.
Dr. P. Markell.
Ein Weg zu neuer Form
Von Mnx Kruse
(bei Georg W. Diekrich zu Mllnchen).
Der uns wohlbekannte Berfnsser, der heroor-
ragende, nun 72jähr!ge Bildhauer, verrät in dem
Borwork, dnsz er sich, des MorteS nicht geläufig, sehr
widerwillig nn den Schreibtisch setze. Gokt sei dnnk,
dnsz er'S geknn. Seine Schrift ist ein wirklicher Weg-
weiser in ein Reulnnd. Kruse geht von der Erkennt-
nis nuS, dasz bildhnuerische „Formen" sich nur dem
Gefühl, dcm Anftthlen, also genauer gesagt, dem