S>.'isciuv!i>ser ieiii eigroszes Sliicli Schmierseife cuif
den Linier Wnsser) abgcwnschen. Diese zweite Arbeil
wnr eigeiitlich die siirchterlichste. ^iicht nur Wnnd-
verlileidung, Annke und Fufjboden zeifften die
Spuren unsercr Tnligkcit, sondern nuch unsere Ho-
sen unü Slicsel bolen ein niederdriickendes Bild
von Berwiislnng, trohdein ich zuvor ineine snintlichen
nlten Ainlkillel hnlle verteilen lnssen. 2ch bin heute
noch den Aiiillern dnnlibnr, üie diese Kleidungsstiicke
so geduldig und ohne Beschwerde nn dnS P.S.K.
wieder in Ordniing brnchten. Durch diese Ersnhrung
geivilhgt, beschlvh ich, die elfenbeinweisie Grundsnrbe
der Wnndslnchen nicht selbsl niiMsehen, sondern
lieber durch einen tüchtigen Anstreichermeister in
seiner Werkstnlt vornehmen zu lnssen. 3m Triumph-
.iug wurden die beiden grosien Limer mit Leimfnrbe
dnnn öurch liieinere Schüler eingeholt (die großereii
hnlten doch ünbei ihrer Li).ieumS-„Flnmme" begegnen
liönnen!), leider auch nichl ohne einige elfenbein-
snrbeue Gencrnlstreise» nuf den Hosen dec Trnger
.iu hinierinssen. Der Anstrich selbst ging gut vön-
slntten. Ein Schiiler strich init breitem Pinsel üie
Iliiirnndungen, ein zweiler mit der Bürste die Fül-
lungen. Pinsel und Bürsten hntle uns üer Hnnd-
werkSmeister nuSgeliehen. Hier lernten nuch dle
Schüler, welche körperliche Anstrengung das An-
streichen solcher Flnchen bedeutet, denn diese Llrbeil
inusile »nlürlich ohne Unterbrechung zu Ende geführk
werden. Ilinso grös;er nber wnr nuch die Freude, die
guerst noch nnsisleckigen Flnchen schön und gleich-
innsiig nuslroclinen .;u sehen.
siii.iiviichen hnllen wir auS der iiu Heyderschen
Berlag ecschienenen Atnppe der Dürerscheii Annd-
zeichiiungen gum Gebelbuch Kniser AlnpimilinnS ncht
Figuren nuSgesucht, die unS für uiisere Zwecke ge-
eignel erichienen. ES wnr nicht leicht, sie in eine
pnjsende Folge zu ordnen, zumnl die einzelnen
Wnnüslnche» iu der Breite erhebliche 4lbiveichungen
aiifwiesen. Diese Aeprdduktioiien wurden nuf Pnppe
niifgezogen und mit einem Qundrnlneü von etwn
ü biS 5 Acillimeter Gröhe überzogen (Bleistiftlinieii).
Durch vnriieren der Oundrntgrösje erreichten wir die
Anpassung der Figuren nn die verschiedenen Breiten
der Flächcn und eine gleiche Fig'Ureiigrös;e. Die
Alntheinntiker unter den Schlllern durften hierbe!
ihre Fähigkeile» spielen Inssen und die Querver-
bindung init der Mnlhcinnlik ivnr eine inustergültige.
llegl ivuiöen die Wnndflächen nm Annde mit der
gleichen Linteilung versehen wie ihre Aeproduktions-
vorbilder, nnkürlich in der errechneken Bergrösierung.
DnS Qundratneh selbst wnrde durch sog. Äbschnüren
hergestellk, d. h. eine gedrehle Schnur wurde mit
Feichenkohle eing'erieben und von zwei Schülern nn
de» gegenüberliögendcn Einkeiluiigspunkken strnff
aufgehnlten, während sie ein dritker Schüler in der
Mitte Kurz nbhob und nufschnellen lies;, gleich der
Sehne eineS Bogens. Dnnii wurden, nn Pnnd der
entsprechend eingekeiiken Aeproduktionen, die Ilm-
ris;linien mit Zeichenkohle in die Wnndguadrnte ver-
grösjert eingetrngen. Hiermit wnren die rein kech-
nischen Borbeieilungen beendet und die eiffentlich
kiinsklerische Arbeik, dnZ AaSzeichnen mit dem Pin-
sel und schwarzer Farbe, konnke nun beg'innen.
AlS geeigneke Fnrbe wählle ich Aebschwarz, dnS
ich mik Wasser und Knltleim anrührte. Dns richtige
Berhältnis von Farbe, Wasser und Lelm !st wichkig,
must nber durch Ersnhrung erprobt werden. Zuviel
Leiin läszt die Fnrbe nbspringen, zu wenlg nbstäuben,
ziiviel Wasser gibt Wasserränder, zu wenig machk dic
Farbe unhandlich dick. AlS Pinsel eignen sich nm
besten b biS 1Ü Millimeter skarke, runüe Rinds-
haarpinsel. Es wäre naiv zu g'lnuben, das; diese
eigentliche Aussührung nun in nichlS nnderem be-
standen häkte, als in dem Nachziehen der vorge-
zeichneten Linien. sledem Kollegen wird eS klar sei»,
dns; diese nichtS sein konnten alS AnhaltSlinien
um grobe Berzeichnungen zu vermeiden und das;
nun die Aufgabe dnrin beslnnd, die Dürerschen
Linienzüge verständnisvo.ll iinchzufühlen und die For-
men schrasfierend zu modellieren. lieine leichte Auf-
gabe! eich ging so vor, dasz ich erst einmal ein Skück
selbst vormalte und Strichcharakter und Pinselhal-
tung erläukerte. Dann wies ich jedem Schlller seike
Wandfläche zu. Die ersten Vlriche waren nnkürlich
lehr zag'hnft und ungleichniäs,ig, aber llberraschend
bald linm eigenilich jeder zu einem zügigen, sicheren
Strich, einem einzigen gelang m. L. sogar daS Ty-
pische Dürerscher Strichfiihrung: eS war gerade ein
Schüler, der sonst zeichnerisch schwer nuS sich hernuS-
ging. Auch die Schnelligkeit des ArbeikenS wnr
selbstverständlich sehc verschiede», und so crMb eü
sich zwanglos, das; einige Schüler weitere Felder be-
arbeiteten, und das; wir nuch die Slirnwand des
Snales mit einem Tripkychon schinücliten: den seg-
»enden Lhristus nus den Rnndzeichnungen in üer
Mikte, rechtS und linkS die beiden berühmlen
Aposkelbilder. Die Ileberirngung dieser Bilder in
Linienzeichnungen überslieg nllerüingS auch die tZrnsl
dieses ialenlierlen Schülers, hier mus;!e ich mehr-
malS rettend eingreifen. 2m gnnzen ergab sich nlS
ArbeitSresullnki zwei Schüler hntten je drei Flächen
bewällig'k, ein Schüler zwei und drei Schüler je
eine.
Lrwähnk se! noch, das; nach dem A.uftrocknen der
Schwarzliiiien, die Kohlenreste der Aufzeichnung und
Einteilung nüt einein Leinenlnppen durch leichtes
Abschlagen enlfernk wurden.
Die äujzeren Schwierigkeilen mit denen die Schü-
ler bei den überlebensgroszen Figuren zu kämpsen
hatken, werden vielleicht nin nnjchnulichsten, wenn
ich erwähne, dasz zur Bewälkigung diesec Ärbeiten in
einer Zöhe biS zu -t Meker über dem Fuhboden
nur drei Leitern zur Berfügung skanden, die sich
nur durch !hr ehrwürdiges Alter auszeichnelen und
von denen nur eine sreistehend wac. Äur bem Turn-
unterrickt und meiner steten Aufinerksainkett wnr es
zu verdanken, bnjz kein Anfall einlvat. Trohdem pas-
sierte es einein Scküler, dnjz er mit seiner Leiter nn
der Wniid inS Rutschen kain, gernde während >die
SeMner Feichnen hatten. Zum Glück sprnng er nicht
ab, sondern rukschte mit ihr zur Erde und segte nur
einige Sextnner dnbei von ihren Schemeln, sie ganz
mit schwarzer Farbe übergiejzend, nber verleht rvnr
nieinand und nichts, nicht eininal das Bild. Diese
Querverbindung nÄ bem Turnen war allerdings keine
nrustergiltige und gelangt hoffentlich nie zur Kennt-
niS meiner vorgesehten Behördc, nber sie hakte bei
nllen Beteiligken nach bem ersten Schrecken einen
ungeheueren HeiterkeikSerfolg.
Und wie war nun üer künstlerische Erfolg dieser
sicher nichk alltäglichen AauinauSstaktungSübung? Nun
zunächst einmal, und daS halke ich für daS Wichtigste,
hnttcn sich die Schüler jener Arbeiksgeineinschaft
nicht mit Worken und abstrakten Gednnken sondern
den Linier Wnsser) abgcwnschen. Diese zweite Arbeil
wnr eigeiitlich die siirchterlichste. ^iicht nur Wnnd-
verlileidung, Annke und Fufjboden zeifften die
Spuren unsercr Tnligkcit, sondern nuch unsere Ho-
sen unü Slicsel bolen ein niederdriickendes Bild
von Berwiislnng, trohdein ich zuvor ineine snintlichen
nlten Ainlkillel hnlle verteilen lnssen. 2ch bin heute
noch den Aiiillern dnnlibnr, üie diese Kleidungsstiicke
so geduldig und ohne Beschwerde nn dnS P.S.K.
wieder in Ordniing brnchten. Durch diese Ersnhrung
geivilhgt, beschlvh ich, die elfenbeinweisie Grundsnrbe
der Wnndslnchen nicht selbsl niiMsehen, sondern
lieber durch einen tüchtigen Anstreichermeister in
seiner Werkstnlt vornehmen zu lnssen. 3m Triumph-
.iug wurden die beiden grosien Limer mit Leimfnrbe
dnnn öurch liieinere Schüler eingeholt (die großereii
hnlten doch ünbei ihrer Li).ieumS-„Flnmme" begegnen
liönnen!), leider auch nichl ohne einige elfenbein-
snrbeue Gencrnlstreise» nuf den Hosen dec Trnger
.iu hinierinssen. Der Anstrich selbst ging gut vön-
slntten. Ein Schiiler strich init breitem Pinsel üie
Iliiirnndungen, ein zweiler mit der Bürste die Fül-
lungen. Pinsel und Bürsten hntle uns üer Hnnd-
werkSmeister nuSgeliehen. Hier lernten nuch dle
Schüler, welche körperliche Anstrengung das An-
streichen solcher Flnchen bedeutet, denn diese Llrbeil
inusile »nlürlich ohne Unterbrechung zu Ende geführk
werden. Ilinso grös;er nber wnr nuch die Freude, die
guerst noch nnsisleckigen Flnchen schön und gleich-
innsiig nuslroclinen .;u sehen.
siii.iiviichen hnllen wir auS der iiu Heyderschen
Berlag ecschienenen Atnppe der Dürerscheii Annd-
zeichiiungen gum Gebelbuch Kniser AlnpimilinnS ncht
Figuren nuSgesucht, die unS für uiisere Zwecke ge-
eignel erichienen. ES wnr nicht leicht, sie in eine
pnjsende Folge zu ordnen, zumnl die einzelnen
Wnnüslnche» iu der Breite erhebliche 4lbiveichungen
aiifwiesen. Diese Aeprdduktioiien wurden nuf Pnppe
niifgezogen und mit einem Qundrnlneü von etwn
ü biS 5 Acillimeter Gröhe überzogen (Bleistiftlinieii).
Durch vnriieren der Oundrntgrösje erreichten wir die
Anpassung der Figuren nn die verschiedenen Breiten
der Flächcn und eine gleiche Fig'Ureiigrös;e. Die
Alntheinntiker unter den Schlllern durften hierbe!
ihre Fähigkeile» spielen Inssen und die Querver-
bindung init der Mnlhcinnlik ivnr eine inustergültige.
llegl ivuiöen die Wnndflächen nm Annde mit der
gleichen Linteilung versehen wie ihre Aeproduktions-
vorbilder, nnkürlich in der errechneken Bergrösierung.
DnS Qundratneh selbst wnrde durch sog. Äbschnüren
hergestellk, d. h. eine gedrehle Schnur wurde mit
Feichenkohle eing'erieben und von zwei Schülern nn
de» gegenüberliögendcn Einkeiluiigspunkken strnff
aufgehnlten, während sie ein dritker Schüler in der
Mitte Kurz nbhob und nufschnellen lies;, gleich der
Sehne eineS Bogens. Dnnii wurden, nn Pnnd der
entsprechend eingekeiiken Aeproduktionen, die Ilm-
ris;linien mit Zeichenkohle in die Wnndguadrnte ver-
grösjert eingetrngen. Hiermit wnren die rein kech-
nischen Borbeieilungen beendet und die eiffentlich
kiinsklerische Arbeik, dnZ AaSzeichnen mit dem Pin-
sel und schwarzer Farbe, konnke nun beg'innen.
AlS geeigneke Fnrbe wählle ich Aebschwarz, dnS
ich mik Wasser und Knltleim anrührte. Dns richtige
Berhältnis von Farbe, Wasser und Lelm !st wichkig,
must nber durch Ersnhrung erprobt werden. Zuviel
Leiin läszt die Fnrbe nbspringen, zu wenlg nbstäuben,
ziiviel Wasser gibt Wasserränder, zu wenig machk dic
Farbe unhandlich dick. AlS Pinsel eignen sich nm
besten b biS 1Ü Millimeter skarke, runüe Rinds-
haarpinsel. Es wäre naiv zu g'lnuben, das; diese
eigentliche Aussührung nun in nichlS nnderem be-
standen häkte, als in dem Nachziehen der vorge-
zeichneten Linien. sledem Kollegen wird eS klar sei»,
dns; diese nichtS sein konnten alS AnhaltSlinien
um grobe Berzeichnungen zu vermeiden und das;
nun die Aufgabe dnrin beslnnd, die Dürerschen
Linienzüge verständnisvo.ll iinchzufühlen und die For-
men schrasfierend zu modellieren. lieine leichte Auf-
gabe! eich ging so vor, dasz ich erst einmal ein Skück
selbst vormalte und Strichcharakter und Pinselhal-
tung erläukerte. Dann wies ich jedem Schlller seike
Wandfläche zu. Die ersten Vlriche waren nnkürlich
lehr zag'hnft und ungleichniäs,ig, aber llberraschend
bald linm eigenilich jeder zu einem zügigen, sicheren
Strich, einem einzigen gelang m. L. sogar daS Ty-
pische Dürerscher Strichfiihrung: eS war gerade ein
Schüler, der sonst zeichnerisch schwer nuS sich hernuS-
ging. Auch die Schnelligkeit des ArbeikenS wnr
selbstverständlich sehc verschiede», und so crMb eü
sich zwanglos, das; einige Schüler weitere Felder be-
arbeiteten, und das; wir nuch die Slirnwand des
Snales mit einem Tripkychon schinücliten: den seg-
»enden Lhristus nus den Rnndzeichnungen in üer
Mikte, rechtS und linkS die beiden berühmlen
Aposkelbilder. Die Ileberirngung dieser Bilder in
Linienzeichnungen überslieg nllerüingS auch die tZrnsl
dieses ialenlierlen Schülers, hier mus;!e ich mehr-
malS rettend eingreifen. 2m gnnzen ergab sich nlS
ArbeitSresullnki zwei Schüler hntten je drei Flächen
bewällig'k, ein Schüler zwei und drei Schüler je
eine.
Lrwähnk se! noch, das; nach dem A.uftrocknen der
Schwarzliiiien, die Kohlenreste der Aufzeichnung und
Einteilung nüt einein Leinenlnppen durch leichtes
Abschlagen enlfernk wurden.
Die äujzeren Schwierigkeilen mit denen die Schü-
ler bei den überlebensgroszen Figuren zu kämpsen
hatken, werden vielleicht nin nnjchnulichsten, wenn
ich erwähne, dasz zur Bewälkigung diesec Ärbeiten in
einer Zöhe biS zu -t Meker über dem Fuhboden
nur drei Leitern zur Berfügung skanden, die sich
nur durch !hr ehrwürdiges Alter auszeichnelen und
von denen nur eine sreistehend wac. Äur bem Turn-
unterrickt und meiner steten Aufinerksainkett wnr es
zu verdanken, bnjz kein Anfall einlvat. Trohdem pas-
sierte es einein Scküler, dnjz er mit seiner Leiter nn
der Wniid inS Rutschen kain, gernde während >die
SeMner Feichnen hatten. Zum Glück sprnng er nicht
ab, sondern rukschte mit ihr zur Erde und segte nur
einige Sextnner dnbei von ihren Schemeln, sie ganz
mit schwarzer Farbe übergiejzend, nber verleht rvnr
nieinand und nichts, nicht eininal das Bild. Diese
Querverbindung nÄ bem Turnen war allerdings keine
nrustergiltige und gelangt hoffentlich nie zur Kennt-
niS meiner vorgesehten Behördc, nber sie hakte bei
nllen Beteiligken nach bem ersten Schrecken einen
ungeheueren HeiterkeikSerfolg.
Und wie war nun üer künstlerische Erfolg dieser
sicher nichk alltäglichen AauinauSstaktungSübung? Nun
zunächst einmal, und daS halke ich für daS Wichtigste,
hnttcn sich die Schüler jener Arbeiksgeineinschaft
nicht mit Worken und abstrakten Gednnken sondern