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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 9.1929

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Heft 6 (Juni 1929)
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Jaeckel, Kurt: Die Wandbilder in der Aula des Staatlichen Realgymnasiums zu Wiesbaden
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https://doi.org/10.11588/diglit.27999#0161

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»ul Tiilen u»d lebendigeii Gefiihleii eiu VeisiündiiiZ
siii Düieilche Kniisiiveilie seldst eicirbeitet. Weiler
hntlen «mch cille cinder» Schtiler der ^lustalt an die-
se»> VerstüiidniS eiiieii newissen Lluteil, iiisofern sie
sust lüiilich die Lutslehuugsweise und das Fort-
schreileii der Ailder beodachton lioiiiiten. Ilnd eiidlich
wurüe durch diese Aorarbeiten die Dtirerfeier selbsl
im festlich qeschmiickteii Saal zu inehr als eiiieiu
blosjeu Feslakl. llch biu überzeugt, dnsj uicht uur die
'Zlbiturieiiteii, soiideru auch nlle tibrcheu Schüler stir
ihr gau,,eS Lebeu eiu Gesiihl daslir beliviiiiiien habeu,
wnt- Dürer für die uvrdische Kuust bedeutet.

Selbst das Lehrerkolleüiuiu, das ualurüeiuäs; dieser
Neugestaltuiiü der Aula mit neiuischten Geftihleu
iieueiiilberstehen iiiussle, erliauute deu Wert des Ge-
leisteteu, auch weuu der eiue oder audcre der älte-
reu üerreu die AusftatMugstraditioii verlehk glaubte,
alle beliaiueu doch uach imd uach vou eiuer »rehr
aiitoritativcu Auerlieiiiiiiiig Diirerscher Kuust zu eiuer
uiehr selbst erfühlkeu.

Iedoch auch die reiu üsthetische Wtirdiguug der
Ailder brnchte eiiicu iiberrafcheudeu Gewiuii uud
eiue Bckükiguug iiieiucr Hoffuuug, als ich das Wag-
uiS iiuleriiahiu, Dtirersche Zeichuiingeu vou eluer
Ürigiualgrösle vou etwa 18 Zeuliiueker Höhe auf
eine Höhe vou 2.7ti Aleler zu vergröszeru, uümlich

die Aestütiguug, das; gerade dieseu lileiueu, frlscheu
Gelegeuheitsarbeikeu Dtirers eiue Mouuuientalitüt
iuuewohnt, die erst in dieser Aergröszerung über-
zeugend zur Wirkuug lioniiut uud dle aufs neue jene
einseitige Aehaiipkung widerlegt, als inangle der
uordischeu Kunst die inouuineutale Grösze uud Lr-
habeuheit.

Eine Art vou anitlicher Anerliennuug faudeu dan»
diese Schtilerarbeikeu durch das Slaatliche Hoch-
bauanit, iusoferu bei ider Aeuovieruug der Aula
wührend der Soniiuerferieu sie uicht enlseriit uud
überskricheu, sonderu vielniehr mit aller Sorgfal!
ausgespark uud uinzogeu wurdeu. Das; dabei die ab-
sichtlich freihändigeu, lebeudigeu Ilinrauduugslinieii
der Bilder zu eiuer liorrekkeu anitlicheu Randlinie
umgeivaudelt wurdeu, darf niaii uus uicht aufs
Schuldkonko sesjeu. 3iu ganzeu hat uatllrlich dec
Eiudruck üer Ailder durch deu Anstrich der Aula
uoch gewouueu uud der ursprünglich so uuerfreulich
rvirkenüe Aauiu macht jeht eiueu ivllrdigeu, feier-
licheu und doch ivarnien Eiudruck, uuü soiite eiiimal
der fagenhafke Schulneubau doch uoch Talsache wer-
deu, daun dürfteu dle Dürer-Ailder hosfentllch durch
Generaliou hiudurch auf >dic uach uus einzieheu-
deu hohen Behördeu feierlich herabsehen uud Zeug-
uis ablegen von dem Fleis; uud der Begabung
unserer Primaner.

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» dem Anifatz- Dle Wnndbilder der staatliche» Aula des Relomrealglimnastums z» Wiesbade»

(akad. Zeichenlehrer K. Jälkel)
 
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