Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]: Kunst und Jugend (N.F. 9.1929)

Deutsche Blätter für Zeiehen-Kunst- und Werkunterricht

Zeitschrift deö Reichöverbaildbs akad.geb.Zeichenlehrer und Zeichenlehrerinnen

Verantwortltch für die Schriftleitung; Professor Gustav Kolb, Stnttgart
Dru'ck nnd Verlag: Engen tzardt G. m. b. tz: Stuttgart, Langestraße 18

Für Bclprcchungsexcinplare. MeLerschristeii oder andere Einsendungen irgcndwelcher Ari
wird cine Berantwortlichkeit nnr dann nbernominen, wenn sle erbetcn worden sind
Schrcibt sachlich klar nnd cinsachl Meidet alle entbehrlichen FremdwörtcrI

linsorrn VmtSgünosse» an den dentschen Mittelschnlen der Tschechoslowakei zunr Griis; Von Ernst Fritz. —
Knnslerziehnng als allgeineine Vildnngsanfgabe. Von Egon Kornmann-Starnberg. — Darstellen und Ge-
stallen. Von Franizen-tzannover. — Bastelhähne der Ilnterstufe. Von Sains-Inlich. — Ainerikanismus. Von
Erich Schenrmann.^ — Das Firieren nnd Kopieren von Skizzen, Zeichnnngen, Bildern, Drncken, Landkarten
nsw. Von E. O. dlasser-Külzschenbroda. — Znr Psychologie des Kunstschaffens. Von Rich. Mnller-Freienfels.
— illufrnf an nnsere Amtsgenossen! — Von K. Hils, E. Fritz. — Aufrnf an die Landesverbände, Älusstellnng
in Berlin 1930 betreffend! Von G. Stiehler, E. Fritz. — Ilmschau. — Zn nnsercn Abbildnngen. — Sprechsaal

0. Iahrgang

Mai 1929

tzeftS




Nnseren Ämtsgenossen

an deik deutschen Mlttelschuien der Tschechosiowakel zum Gruß!

än Prag lernicn wir uns bcim äntcrnationnlen
KonFresz sür Kunslcrziehung sAugust 1928) kcn-
neni die Zeichenlehrer an deu deukschen Miktel-
schulen der lschecboslownliischen Republili uud die
im Aelchsuerband nknd. geb. Zeichenlehrer ver-
ciniglen Kunsierzieher an den höheren Schuleu
-Deulichlands. Für die deulschen Leser vou „Kuust
und äugend" se! bcuierkk, dnß der Begrlff „Mit-
lelschuie" iu der Tschechoslownkei wie nuch iu
Oeslerreich — sich vollig deckk uiit uuserem Worke
„höhere Schule". linvcrgessen siud bei uus die
Führungeu durch die Schönheikeu der allcu Sladl
Prag uuker üer kuudigeu Leikuug der liebcns-
wüidigen deulsch-lschechischeu LlmiSgruosseu,' uu-
vcrgesseu auch der zwanglosc Gedankenauslnusch
im schalligen Gnrlen des „Deulscheu gauses",
dcr unS das Bersländuis erschlotz für lhre kul-
lurelle und fnchliche Lage, uuvergesseu eudlich die
Erinncruug an die Souderausstelluug der deut-
schcn Miikelschuleu auf dem Prager Kougretz.

LS war uus Reichsdeulscheu eine besoudere
Freudc, üaß uuser Wunschi-uiit deu deuksch-
sprachigen Llmlsgenosseu iu der Tschechei eugere
Fühluug zu gewinueu, sich begegueke mil ähu-
liclien Gcdauiien auf der andereu Seite. Nach

vorhereileuden Verhandluugcu zmischeu der Ar-
beilsgemeinschafl der Amisgeuosseu an deu deui-
scheu Miitelschuleu und dem Vorsitzenden des
Reichsverbandes soll nunmehr durch uusere Zeit-
schrift „Kunst uud tzugeud" ein sichtbares Baud
sich kuüpfeu vou hier nach dort. Dic beideu deut-
scheu Aeichsverbäude eutbieteu uusereu deutsch-
tschechischen Amksgenosseu eiu aufrichkiges „Herz-
lich Willkommeu!" Wir reichen ihuen über die
kreuueude Weile uud über die treuuendeu Gren-
zeu die Haud: verbuudeu im fflcichen Streben um
das schöue Werk der Kuuskerziehuug.

Der Kunsterziehung werdeu dort wie hier bci
uus maucherlei Schwierigkeiken bereitel* So
wurde iu dcr Tschechoslowakei durch Nuudfrage
eiue Ilsberbürduug der Schüler der Miklelschuleu
feskgeskellt. 3cde sachliche Aeurleiluug musz zu
dem Schlusse kommeu, datz der Zeicheu- uud
Kuustunterricht zu dieser Ileberbürduug nichk bei-
trägk, datz er vielmehr gegeuüber deu Verstaüdes-
uud Gedächlnisfächeru ein gesuudes Gcgengewicht
uud eiue lustbetoule Abwechsluug bildet. Trotz

* Ich vcrdaiikc das Materilil dem riiliriacii ÄelchäfissiUircr
derArbeitsgciiieiiilchaft Lsr Leiitlch-Ilchechilchcii Zeichenlehrer,
Herrn Pros. Kaschak, Böhm. Ueipa.