a!len LandeS entsallen aus Bi>>ne>ijeen, 73 Prozeni
der Gesamtsläche sind mit Wald bedeckt) wenn auch
aus die Dauer vielleicht elwas ermüdend für unser
Auge, besonders, da jede Aodenerhöhung fehlt.
Granitfelsen fchanen überall aus dem Erdreich her-
aus, rund abgeschliffcn durch die Glelscher, die elnst
darüber lnnerten. Ä!an kann üen Gletscherschliff
noch deutlich an vielen Stellen wahrnehmen. Immer
ist es AÜschwald: Birken, Tannen, Kiefcrn und
einige weniae Eschen. Sie alle ivachsen nicht all.juhoch
aus diesei>> init Slein durchsehten Gelände. ES ist
für unsere Begrlsse eln magerer, dürfkiger Aoden.
Obstbäume konnte ich kaum entdecken. Einige Skachel-
beersträucher und IohanniSbeerbüsche sieht man ab
und zu in üen kleinen tzauLgärten.
Aber wie wohlkälig muket unS die Anberührkheit,
der Frieden dieseS LandeS an! Zier findet man doch
noch unendlich welle Strecken unbebauten BodenS,
nur ab und zu von einer kleinen Siedlung unter-
brochen. Ein niedriges, rotgestrichenes HolzhauS mit
weiszen Fensterkreuzen und Türrahmen leuchket aus
dem Waldesdickichk hervor. Einige Kühe grasen
friedllch auf elner Waldwiese und llber nllcm llegk
Buhe und Skille. Wie oft dachke ich im Borbeifahren
unseres übervölkerten Deukschlands, wo ofk mehrere
Städle so dicht beieinander liegen, dasz sle fask ein
GanzeS bilden.
Dle schönsken Waldbcsläude sah ich aus der Land-
enge Punkahnrsu, wie überhaupk das gauze Saima-
gebiek unendlich skimmungSvoll und grohzügig lst. Es
liegt über dem ganzen Land krolz Sommersonne.
skekS eine melancholische Sklmmung: das unendlich
Weike, dle unabselibaren, urwaldähnlichen Wnl-
dungen, d!e sklllcn Wasserslächen, dle beständlg die
Waldungen unkerbrechen, elnige Aaubvögel In der
Lufk, keine Dörfer in unserem Sinne. nur selten eine
ganz kleine Siedlung — das alles skimmt ernsk und
machk den Menschen skill.
Neben diesen Elndrücken sel vor allem die auher-
ordcnkliche Zelllgkelk der nördllchen ,hone erwähnt,
dle Klarheit der Luft, dle scharfe Beleuchkung und
dle skarke Farbigkeik — alles Grün. ganz besonders
das der Wlesen — lsk von elner ungeheuer intensiven
Leuchkkrafk, die uns Mitkeleuropäer ebenso übcr-
raschend, wie fremdartig berühren. Die hellen Nächke
sind ekwas so Sonderbares, dah es mlr zuerst scbwer
wurde, mich damit abzufinden. Es ist nichk leicht, sich
an diese immerwährende Lichkfülle zu gewöhnen. und
ich muh geskehen. dah icb dle erste dunkle Nackk und
den ersten leuchkenden Skern bei melner Nückkehr
an den Nhcin voll Freude begrühke.
Man sol! überhaupt das Acclimakisieren nichk
»nkerschähcn, wenn man 10 bzw. 13 Breikearade hin-
ker sick gebrachk bak. Man alaubk im allaemelnen,
eher dem Süden ln dlescr Veziehung Kuaeskäiidnlffc
mnchen zu müssen. Aber der Norden verlangk viel-
leicht, nur unbemerkbarer, die gleichen Zugeständnisse
in bezug auf Umstellung deS Körpers und der Seele.
Es ist auch nicht einfach zu definieren, worin eigenk-
lich die Schwlerigkeit bestand: ich kann es nurmehr
mit einer gewissen Anruhe bezeichnen, etwa ver-
gleichbar der Nadel des Kompasses, die in Beweguzig
gebracht, lange nachzlkterk, bis sie endlich wiedec In
Nuhestellung, ihre Nichkung findet.
Lln die ganz nndere Tagcseinkeiluiig im Norden
und die durchaus vcränderke Kost, die schwer und
massig Ist, muh man sich nuch gewöhnen.
AlS ich Anfang Iuni in Helsingfors noch die lehken
Neste des Winters in Geskalt mehrerer stark im
Abtauen begriffener Eiskrusken entdeckke, war ich
überraschk. Nicht weniger überraschk war ich aber,
als ich es erlebke, dah innerhalb 14 Tagen eine erste
Frllhlingswlese sich in eine Sommerwiese wandelke,
die rslf zum ersten Schnikk rvar; dah aus einem noch
gänzlich koken Acker in derselben Zeit eln ansehn-
liches Karkoffelfeld mik über halbhohen Skauden enk-
standen war. Ünker Einwirkung der endlosen Lichk-
fülle wächst alleS in staunenswerker Schnelligkeit, und
dle Nakur holt alles Bersäumte nach.
ffst es da ein Wunder, wenn auch die Menscheu
in diesen kurzen Sommerwochen die Lebenskräfke
wachsen und guellen fühlen? Man merkk den Men-
schen ksine Müdigkeik nn: das Leben flukek den gan-
zen Tag und welker bis in die späken Nachkskunden,
die sa auch von Llchk erfüllk slnd. sllm diese Zelk der
Sommersonnenivende wird's um K!l2 Uhr ekwas
dämmerig. und gegen 2 Ilhr herrschk schon wleder
volles Lichk.) Wenn man bei uns in Deukschland die
Nachkruhe suchk. gehk man in Kzelsingfors an den
Strand in ein Kaffee, oder man siht auf der Espla-
nade zwischen violett blühenden Nhododendron-
bäumchen mlkken im grohen Korso bei scköner Musik.
Wenn lch rückblläiend meinen Aufenthalk in Finn-
land zusamniLnfasse, so muh ich gestehen, dah er mir
überaus viel aegeben hak: das Verskändnls für dieses
nordische Bolk, fttr sein hohes, aufskrebendes Kulkur-
leben und sein säzönes Land.
ffch habe die Sympathien gefühlt, die nian Dcuksch-
land allenkhalben enkgegenbringk, und voll Dank
gehen meine Gedanken vom Skrand des Nheines
hlnauf zu den fernen Felsaeskaden der finnischen
Küske, hinauf zur heikeren Stadk nm Meer, — nach
Zelsingfors — dann an die Südspihe deS Landes,
ncick dem kleinen Seebad H a n g ö mik s->inem schön-
nepflegken Skrand, seinen von hohen Näumen be-
sckatkeken Promenadewegen und dem einzigsckönen
Klippenweg mit dem welten Vlick aufs freie Meer,
wo nur nock in der Ferne einzelne kahle Schären
aukblinken im lehken rokgoldenen Licht der unker-
gehenden Sonne, dann weiker ins Biniicnland zu den
endlosen Wäldern und Seen und der ganzen Ber-
kräunikhelt dieses fernen Landes.
Formen und Gießen ein Stückchen Neuland " ^
Ein Veispiel von Querverbindnng zwischen Kunskbekrachkung, Linearzeichnen und Werkarbelk.
Ernsk Neup k e, Frankfurk a. M., Adlerflychkschule.
Noch ein neues Fach? Haben wir nichk schon ich gleich mik Frih Neuker sagen: „Wer's inag, d?r
übergenug Arbeiksskoff? Soll der Lehrplan noch wird'S ja wohl inögen!" ffmmerhin dürfke diese nc-ue
dickbauchiger werden? Blele werden bedenklich den Dlsziplln auch innerhalb des Lehrplans ekwas mund-
Kopf schükkeln. Aber diesen Bedenklichen möchle gerechker werden, wenn lehterer als schön seroierke
der Gesamtsläche sind mit Wald bedeckt) wenn auch
aus die Dauer vielleicht elwas ermüdend für unser
Auge, besonders, da jede Aodenerhöhung fehlt.
Granitfelsen fchanen überall aus dem Erdreich her-
aus, rund abgeschliffcn durch die Glelscher, die elnst
darüber lnnerten. Ä!an kann üen Gletscherschliff
noch deutlich an vielen Stellen wahrnehmen. Immer
ist es AÜschwald: Birken, Tannen, Kiefcrn und
einige weniae Eschen. Sie alle ivachsen nicht all.juhoch
aus diesei>> init Slein durchsehten Gelände. ES ist
für unsere Begrlsse eln magerer, dürfkiger Aoden.
Obstbäume konnte ich kaum entdecken. Einige Skachel-
beersträucher und IohanniSbeerbüsche sieht man ab
und zu in üen kleinen tzauLgärten.
Aber wie wohlkälig muket unS die Anberührkheit,
der Frieden dieseS LandeS an! Zier findet man doch
noch unendlich welle Strecken unbebauten BodenS,
nur ab und zu von einer kleinen Siedlung unter-
brochen. Ein niedriges, rotgestrichenes HolzhauS mit
weiszen Fensterkreuzen und Türrahmen leuchket aus
dem Waldesdickichk hervor. Einige Kühe grasen
friedllch auf elner Waldwiese und llber nllcm llegk
Buhe und Skille. Wie oft dachke ich im Borbeifahren
unseres übervölkerten Deukschlands, wo ofk mehrere
Städle so dicht beieinander liegen, dasz sle fask ein
GanzeS bilden.
Dle schönsken Waldbcsläude sah ich aus der Land-
enge Punkahnrsu, wie überhaupk das gauze Saima-
gebiek unendlich skimmungSvoll und grohzügig lst. Es
liegt über dem ganzen Land krolz Sommersonne.
skekS eine melancholische Sklmmung: das unendlich
Weike, dle unabselibaren, urwaldähnlichen Wnl-
dungen, d!e sklllcn Wasserslächen, dle beständlg die
Waldungen unkerbrechen, elnige Aaubvögel In der
Lufk, keine Dörfer in unserem Sinne. nur selten eine
ganz kleine Siedlung — das alles skimmt ernsk und
machk den Menschen skill.
Neben diesen Elndrücken sel vor allem die auher-
ordcnkliche Zelllgkelk der nördllchen ,hone erwähnt,
dle Klarheit der Luft, dle scharfe Beleuchkung und
dle skarke Farbigkeik — alles Grün. ganz besonders
das der Wlesen — lsk von elner ungeheuer intensiven
Leuchkkrafk, die uns Mitkeleuropäer ebenso übcr-
raschend, wie fremdartig berühren. Die hellen Nächke
sind ekwas so Sonderbares, dah es mlr zuerst scbwer
wurde, mich damit abzufinden. Es ist nichk leicht, sich
an diese immerwährende Lichkfülle zu gewöhnen. und
ich muh geskehen. dah icb dle erste dunkle Nackk und
den ersten leuchkenden Skern bei melner Nückkehr
an den Nhcin voll Freude begrühke.
Man sol! überhaupt das Acclimakisieren nichk
»nkerschähcn, wenn man 10 bzw. 13 Breikearade hin-
ker sick gebrachk bak. Man alaubk im allaemelnen,
eher dem Süden ln dlescr Veziehung Kuaeskäiidnlffc
mnchen zu müssen. Aber der Norden verlangk viel-
leicht, nur unbemerkbarer, die gleichen Zugeständnisse
in bezug auf Umstellung deS Körpers und der Seele.
Es ist auch nicht einfach zu definieren, worin eigenk-
lich die Schwlerigkeit bestand: ich kann es nurmehr
mit einer gewissen Anruhe bezeichnen, etwa ver-
gleichbar der Nadel des Kompasses, die in Beweguzig
gebracht, lange nachzlkterk, bis sie endlich wiedec In
Nuhestellung, ihre Nichkung findet.
Lln die ganz nndere Tagcseinkeiluiig im Norden
und die durchaus vcränderke Kost, die schwer und
massig Ist, muh man sich nuch gewöhnen.
AlS ich Anfang Iuni in Helsingfors noch die lehken
Neste des Winters in Geskalt mehrerer stark im
Abtauen begriffener Eiskrusken entdeckke, war ich
überraschk. Nicht weniger überraschk war ich aber,
als ich es erlebke, dah innerhalb 14 Tagen eine erste
Frllhlingswlese sich in eine Sommerwiese wandelke,
die rslf zum ersten Schnikk rvar; dah aus einem noch
gänzlich koken Acker in derselben Zeit eln ansehn-
liches Karkoffelfeld mik über halbhohen Skauden enk-
standen war. Ünker Einwirkung der endlosen Lichk-
fülle wächst alleS in staunenswerker Schnelligkeit, und
dle Nakur holt alles Bersäumte nach.
ffst es da ein Wunder, wenn auch die Menscheu
in diesen kurzen Sommerwochen die Lebenskräfke
wachsen und guellen fühlen? Man merkk den Men-
schen ksine Müdigkeik nn: das Leben flukek den gan-
zen Tag und welker bis in die späken Nachkskunden,
die sa auch von Llchk erfüllk slnd. sllm diese Zelk der
Sommersonnenivende wird's um K!l2 Uhr ekwas
dämmerig. und gegen 2 Ilhr herrschk schon wleder
volles Lichk.) Wenn man bei uns in Deukschland die
Nachkruhe suchk. gehk man in Kzelsingfors an den
Strand in ein Kaffee, oder man siht auf der Espla-
nade zwischen violett blühenden Nhododendron-
bäumchen mlkken im grohen Korso bei scköner Musik.
Wenn lch rückblläiend meinen Aufenthalk in Finn-
land zusamniLnfasse, so muh ich gestehen, dah er mir
überaus viel aegeben hak: das Verskändnls für dieses
nordische Bolk, fttr sein hohes, aufskrebendes Kulkur-
leben und sein säzönes Land.
ffch habe die Sympathien gefühlt, die nian Dcuksch-
land allenkhalben enkgegenbringk, und voll Dank
gehen meine Gedanken vom Skrand des Nheines
hlnauf zu den fernen Felsaeskaden der finnischen
Küske, hinauf zur heikeren Stadk nm Meer, — nach
Zelsingfors — dann an die Südspihe deS Landes,
ncick dem kleinen Seebad H a n g ö mik s->inem schön-
nepflegken Skrand, seinen von hohen Näumen be-
sckatkeken Promenadewegen und dem einzigsckönen
Klippenweg mit dem welten Vlick aufs freie Meer,
wo nur nock in der Ferne einzelne kahle Schären
aukblinken im lehken rokgoldenen Licht der unker-
gehenden Sonne, dann weiker ins Biniicnland zu den
endlosen Wäldern und Seen und der ganzen Ber-
kräunikhelt dieses fernen Landes.
Formen und Gießen ein Stückchen Neuland " ^
Ein Veispiel von Querverbindnng zwischen Kunskbekrachkung, Linearzeichnen und Werkarbelk.
Ernsk Neup k e, Frankfurk a. M., Adlerflychkschule.
Noch ein neues Fach? Haben wir nichk schon ich gleich mik Frih Neuker sagen: „Wer's inag, d?r
übergenug Arbeiksskoff? Soll der Lehrplan noch wird'S ja wohl inögen!" ffmmerhin dürfke diese nc-ue
dickbauchiger werden? Blele werden bedenklich den Dlsziplln auch innerhalb des Lehrplans ekwas mund-
Kopf schükkeln. Aber diesen Bedenklichen möchle gerechker werden, wenn lehterer als schön seroierke