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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 9.1929

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Heft 3 (März 1929)
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Umschau / Sprechsaal / Buchbesprechungen / Schreibe in Angelegenheit
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https://doi.org/10.11588/diglit.27999#0078

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das Ausmaß des von Klages entworfenen Weltbildes
erkannt hatte, auf dauernden Gedankenaustausch mit
ihm eingerichtet hatte." Kennzeichnend für Pälagyi
ist der Satz aus seiner Vorrede: „Menn ich es rechi
bedenke, im tiefsten Innern hat mich bei meinen For-
schungen immer nur Eines, die erfinderische und schöp-
ferische Kraft im Menschen, diese aber in fast allen
ihren Gestaltungen gleich sehr inkeressiert: denn ich
vermochte mich nicht genug darüber zu verwundern,
welche unermehliche Bedeutung dem Schöpferischen
nicht nur in der Entwicklung der Völker und Staa-
ten, sondern auch im Leben selbst des geringsten Ein-
zelmenschen zukomme." Aus dieser Erkenntnis heraus
ging er dem Wesen der schöpferischen Krast, der
Phankasie forschend nach. Die Assoziakionspsychologie
ist für ihn nur als ein Notbehelf für die mangelnde
Lehre der Phantasie möglich gewesen. Der aus dem
Englischen stammende hohle Begriff Zdeenassoziation
vereitelte mit seiner Aufsasiung von vornherein jede
wissenschastliche Unkersuchung. Wie soll es aber mög-
lich sein, eine echte Wissenschaft von den schönen
Künsten auszubauen, wenn die physiologische Natur
der produktiven Phantasie von der blosz empfan-
genden Phantasie, die bei den meislen Menschen vor-
herrschend ist, nichk unkersucht wird? fragt er und
gibt in zwanzig „Vorlesungen" das tief eindringende
Ergebnis seiner Forschung, das, seither unbeachkek,
erst jeht zu wirken beginnk. Aus diesen wenigen Hin-
weisen entnehmen wir, PLlagyi gehk uns etwas an.
Wir werden auch aus thn noch eingehend zurück-
kommen müssen.

/ Während die drei genannten Werke wissenschafi-
lich ernst und schwer zu lesen und zu nehmen sind,
versucht „Me Seele des Allkags", eine Psychologie
für jedermann", von RichardMüller, Freien-
fels, in gemeinverständlicher Weise in diese schwie-
rigen Fragen — auch hier geht es um die Leib-
Seelen-Einheit — einzuführgn. Dris kreffliche Buch
ist als dritter Band der sechsten Äücherreihe für die
Mitglieder des Volksverbandes der Bücherfreunde
sWegweiser-Verlag Berlin W. 50) hergestellt und
wird nur an Mikglieder abgegeben. Wie alle Bücher
des „Volksverbandes" ist es in Druck und Ausstak-
tung ein Muster feiner Augenkultur. Der Preis des
Halblederbandes beträgt 3,10 Mark.

3n allen diesen Büchern wird der Gegensatz der
zweckfreien, unbewuhken, zwangsläuftgen, in sich ge-
schlosienen Lebensvorgänge, also desien, was wir Er-
lebnisse nennen, zum „G e ist", der sich willkürhast
selbsk Zwecke seht, starre, lebensseindliche, lebentökende
Zwecksysteme erfindet, herausgearbeitet. Das Buch
von Müller, Freienfels, endet mit der Frage: „Wird
das Leben siegen oder die Mechanisierung: wird es
dem Leben gelingen, der Mechanisierung zu entgehen,
oder wird die Mechanisierung das Leben ertöten?"
3n dieser Schicksalsfrage der heukigen Menschheit ist
auch der tiefste Sinn des Ringens um eine tiefere
und höhere Gestaltung unserer Erziehungsaufgabe de-
schlossen. Wer von uns, der das erfaht hak, kann
noch ruhiger Zuschauer sein bei diesem heiligen
Kampfe?

Gottfried Graf. Der Holzschnitt und das Problem
der künfilerischen Geskalkung. mik 88 Abbildungen
nach Originalholzschnitten. <Eug. Salzer Verlag Heil-
bronn.) Wir haben schon srüher auf dieses treffliche
Buch hingewiesen, das eine wirkliche Lücke aus-
füllt. (Das viel mihbrauchte Work ist hier am rechten
Platz.) — 3ch wühte kein ähnliches Werk, das mit
solcher Gründlichkeik und Sachkenntnis in die Gestal-
tungsfragen von Schwarz-Weiß einführk. Es ist ja

bevorzugt füc seine Lntwürfe Üie

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