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geu einer jede» geistige» Tätigkeit oh»e AuS»ah»re
si»d. Phn»taS»ie» si»d »nuilich wirkliche Lebensvor-
gänge, wie z. B. ei» Znhnschnierz."
Aus dieser kucze» Uebersicht iiber die Phantasle-
lehre Palagyis ersehe» wir, wie hochbedcutsam seine
ForschuiigSergebiiisse für u»s sind, wie sie mithelsen
koiine» zu einer tiefere» seeleiikuiidliche» Vegrüii-
dung iiiiseres Arbeitsgebietes. Wichtige Erkemit-
»isse, die wir durch AiikerrichksLrfabruiigen gewon-
»e» habe», bestätige» üch ii» Lichte dieser Forschung
uud gewiinie» wisseufchaftliche Begrüiiduiig. Nameiit-
lich ift die Bedeutuiig der Phantasie, a» die kei»
Rationalist so rechk glaubk, und die Vedeukuiig des
Gefühlslebens für das Gestalte» nu» wissenschaftiich
geklärt. Auch das Wese» der Gedächtnisleistuiig er-
fährk eine »eue Begrüiiduiig, die für uns fruchkbar ist.
Dasz alleS Gestalte» zu kiesst nuf Lebeiisvorgängen
und i» zweiker Linie erst auf geistige» Akken beruhk,
tritk klar heraus. „lüedes erzeugende Tun ist Lebens-
vorgang ii» höchste» Sinne, der Gestaltungswille musz
verschweiizt sei» mit de» Äiächken des Älutes" fagt
Klnges. Iliiü die Gestnltuiigskrnfk, iiämlich die,iFäl)ig-
keit zu übergewöl-nlicher Berstärkung deS Aus-
drucks", ist jenes eigeiitüniliche Leistungsvermöge»,
das im schöpferische» Akt „die Kluft zu verschließe»
scheint zwische» Äusdruck und Tat".
Ob ma» mit Palagyi de» uns so geläufige» Be-
griff „Borstellung" ausschalte» soll, ist eine Frage
miiideren Äanges. Notwendig ist vor allem, dah nia»
seinen Begriffe» einen eindeutig begrenzte» bnhalt
gibt. Das gehört zu jedem reinlichen Denken. KlageS,
der, wie wir schon darlegten, teilweise auf P.
aufbaut, gebraucht i» seinem scho» genaiiiiken lehke»
Werk, das uns noch eingehend beschäftigen wlrd, die
Bezeichnung „Phantasma" neben dem Begriff „Bor-
stellung". Pbaiitasmen sind auch für ihn Lebensvor-
gänge, unö zwar solche, die das schauende Erleben
ermöglichen, dagegen sind „Borstelluiigen" Denkakte.
Er sagt u. a.i Borsteile» heiszs, sich etwas denkend
veranschauliche» oder vergegenwärtigen. Borstellen
ist also »ichks anderes als Denke», im engeren Sinne
des Denkens a n etwaS und mit der Nebenbedeutung
an etwas Anschauliches. Bo» Borstellungen zu uiiker-
scheide» sind eigenmächtig auftretende Phantasmen,
die gleich einer Wirklichkeit das Bewusztsein gefan-
gen nehnien und die Wilikür des Geistes entmäch-
tige». Das vorstellende Denke» hat seinen Anschau-
ungsstoff aus Lindrucksanlässeii. Borstellen können
wir mit dem hellsten Bewusztsein, Wirkliches wie
linwirkliches, während GeträumteS und Phantasier-
tes volle Wirklichkeitsgeltung in Anspruch »immt,
so lange wir träumen.
2n diesem Sinne werden diese Begriffe auch fllr
unS verwertbar sein. G. Kolb.
Zu dcm Aufsap: »Ilber meuieii Aiüerrichl" voii Berichard Sturm
Schiilerarbcit des Eymiiasiiims Lorbach/Waldeck
lakad. geb. Zeichsnlehrer Beruhard Stiirm)
geu einer jede» geistige» Tätigkeit oh»e AuS»ah»re
si»d. Phn»taS»ie» si»d »nuilich wirkliche Lebensvor-
gänge, wie z. B. ei» Znhnschnierz."
Aus dieser kucze» Uebersicht iiber die Phantasle-
lehre Palagyis ersehe» wir, wie hochbedcutsam seine
ForschuiigSergebiiisse für u»s sind, wie sie mithelsen
koiine» zu einer tiefere» seeleiikuiidliche» Vegrüii-
dung iiiiseres Arbeitsgebietes. Wichtige Erkemit-
»isse, die wir durch AiikerrichksLrfabruiigen gewon-
»e» habe», bestätige» üch ii» Lichte dieser Forschung
uud gewiinie» wisseufchaftliche Begrüiiduiig. Nameiit-
lich ift die Bedeutuiig der Phantasie, a» die kei»
Rationalist so rechk glaubk, und die Vedeukuiig des
Gefühlslebens für das Gestalte» nu» wissenschaftiich
geklärt. Auch das Wese» der Gedächtnisleistuiig er-
fährk eine »eue Begrüiiduiig, die für uns fruchkbar ist.
Dasz alleS Gestalte» zu kiesst nuf Lebeiisvorgängen
und i» zweiker Linie erst auf geistige» Akken beruhk,
tritk klar heraus. „lüedes erzeugende Tun ist Lebens-
vorgang ii» höchste» Sinne, der Gestaltungswille musz
verschweiizt sei» mit de» Äiächken des Älutes" fagt
Klnges. Iliiü die Gestnltuiigskrnfk, iiämlich die,iFäl)ig-
keit zu übergewöl-nlicher Berstärkung deS Aus-
drucks", ist jenes eigeiitüniliche Leistungsvermöge»,
das im schöpferische» Akt „die Kluft zu verschließe»
scheint zwische» Äusdruck und Tat".
Ob ma» mit Palagyi de» uns so geläufige» Be-
griff „Borstellung" ausschalte» soll, ist eine Frage
miiideren Äanges. Notwendig ist vor allem, dah nia»
seinen Begriffe» einen eindeutig begrenzte» bnhalt
gibt. Das gehört zu jedem reinlichen Denken. KlageS,
der, wie wir schon darlegten, teilweise auf P.
aufbaut, gebraucht i» seinem scho» genaiiiiken lehke»
Werk, das uns noch eingehend beschäftigen wlrd, die
Bezeichnung „Phantasma" neben dem Begriff „Bor-
stellung". Pbaiitasmen sind auch für ihn Lebensvor-
gänge, unö zwar solche, die das schauende Erleben
ermöglichen, dagegen sind „Borstelluiigen" Denkakte.
Er sagt u. a.i Borsteile» heiszs, sich etwas denkend
veranschauliche» oder vergegenwärtigen. Borstellen
ist also »ichks anderes als Denke», im engeren Sinne
des Denkens a n etwaS und mit der Nebenbedeutung
an etwas Anschauliches. Bo» Borstellungen zu uiiker-
scheide» sind eigenmächtig auftretende Phantasmen,
die gleich einer Wirklichkeit das Bewusztsein gefan-
gen nehnien und die Wilikür des Geistes entmäch-
tige». Das vorstellende Denke» hat seinen Anschau-
ungsstoff aus Lindrucksanlässeii. Borstellen können
wir mit dem hellsten Bewusztsein, Wirkliches wie
linwirkliches, während GeträumteS und Phantasier-
tes volle Wirklichkeitsgeltung in Anspruch »immt,
so lange wir träumen.
2n diesem Sinne werden diese Begriffe auch fllr
unS verwertbar sein. G. Kolb.
Zu dcm Aufsap: »Ilber meuieii Aiüerrichl" voii Berichard Sturm
Schiilerarbcit des Eymiiasiiims Lorbach/Waldeck
lakad. geb. Zeichsnlehrer Beruhard Stiirm)