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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 9.1929

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Heft 11 (November 1929)
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Umschau / Sprechsaal / Buchbesprechungen / Schreibe in Angelegenheit
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https://doi.org/10.11588/diglit.27999#0319

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Schule lcein Erfordernis. Dusz ein Begabter Befseres
leisiet als ein Ilnbegabter, trifft wohl für jedes wis-
senschaftliche wie lüinstlerische Fach zu. Das Schul-
ziel ist auf Durchschnittskräfte eingestellt, für Be-
gabte sind Aliademien, Zochschulen usw. zur Weiter-
sörderung da. Dabei kann sich der Begabte auch
innerhalb des Schulpensums höher hinauf schwingen
und, seinen Anlagen entsprechend, Glanzleistungen
hervorbringen. 2ch musz mik Herrn Arensmeier
sagen: „Die Tat musz beurteilt werden", nlcht die
Begabung. Wer von uns Kunsterziehern hätke es
noch nicht erlebt, dasz auch ein gering begabter
Schüler durch eisernen Willen und Fleis; es zu er-
freulichen Leistungen gebcacht hätte? Welche Un-
gerechtiglieit läge darin, in der Zensur seine geringe
Begabung und nichk setne taksächliche Leistung zu
bewerten! Cbenso habe ich an begabten Schlllerin-
nen erlebt, dajz sie in der Ueberschähung ihres
Talentes glaubten, nichkS mehr' lernen zu lrönnen,
in ihrer Eikelkeit eS nicht ertrngen konnken, wenn
eine neue Technik ihnen Schwierigkeiten machke,
die Arbeit dann ganz liegen lieszen und unzuläng-
liche Semester-Ergebnisse die Folge waren. Sollte
Ich diesen Schülerinnen eine glänzende Zensur fllr
ihre Begabung ausstellen, wenn wegen mangelhaften
Fleiszes die Ergebnisse nichk ihrem Können ent-
sprechen? „Es wird einleuchken, dasz es ein Anding
sein musz, wenn demselben Schlller eln llahr später
durch eine geringere Zensur seine hervorragende
Zelchenveranlagung abgesprochen wird" sHefk 4). 2a,
es wäre ein Ilnding, wenn man die Veranlagung
zensierke, es i s k aber kein Ilnding, dasz die Zensur
Schwankungen unterliegk, da die Leistungen je nach
Fleisz, gutem Willen und auch nach Ark des bear-
beiketen Skoffes steigen oder fallen.

2ch weisz mich auch darin eines Sinnes mit dem
Verfasser des Aufsalzes in Heft 9, dasz ich meine
besondere Aufmerksamlreik den unbegabken Schülern
widme, weil diese immer wieder der Ermunkerung
und der Stärlrung ihres Selbstverkrauens bedürfen
und glllcklich sind, wenn eine Arbeit ihnen endlich
gelingt und sie ein Borwärtskommen spüren. Und
da ich selbst so sehr davon durchdrungen bin, dasz das
richtjge Sehenkönnen eine beglückende Berelcherung
unseres Lebens bedeuket, so möchke ich jedem meiner
Schlller den Weg zu diesem Nelchtum erschlleszen.

Wir KLnnen nicht genug daran arbeiken, das ein-
gewurzelte Borurteil, das in bezug auf die Erlern-
barkeit des Zeichnens in Elternkreisen, bei Schülern
und auch bei Kollegen noch hercscht, auSzurotken, und
sollten uns. hllten, einen fllr den Erfolg unserer
Arbeit so gefährlichen Skandpunkt einzunehmen,
wie der Berfasser des bekrefsenden Aussalzes in

Nochmals „Formen und Giefzen".

Herr Aeupke schreibt in seiner Erwiderung: „2ede
Krikik ist berechtigt, wenn sie erlrennen läszt, dah der
Krikiker bessernd, helfend, mikarbeitend eingrelfen
will." Menn in Kunst und 2ugend, einer Zeikschrift,
welche nicht nur von Kollegen gelesen wird, ekwas
erscheint, was abgelehnt werden mujz, weil es zur
Unkunst fllhrt und weil es dem Ansehen der Kunst-
erzieher schadek, wenn dem nicht widersprochen wird,
isl dann, nach snchlicher Kritik, der Betroffene ekwa
berechkigt, unsachlich und persönlich zu werden nach
dem Wort: Ilnd willst du nicht mein Vruder sein,
so schlag ich dir den Schädel ein? —

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