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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 10.1896-1897

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Heft 1
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.11731#0025

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immer persönlicher werden, je mehr die Photographie in
den unpersönlichen Bestandteilen mit ihr wetteisert. Einen
unmittelbaren Einsluß wird sie von ihr nicht zu ersahren
haben. Die Photographie sieht erstens zu schars und
zu unperspektivisch (der Vordergrund ist zu groß, der
tzintergrund zu klein), als daß sich unser ganz auf Jm-
pressionismus gebautes Auge von ihr recht rühren ließe.
Die Momentphotographie hnt keinen malerischen Wert,
da ja unser künstlerisches Auge eben kein Momentapparat
ist — höchstens könnte durch eine modernste Verbindung
nnt dem „Skioptikon" im „K in em at o g r a ph e n" ein--
inal ein neuer Antrieb kommen für die iloch ganz brach
liegcnde künstlerische Ausbildung des bewegten Bildes.

Auch für die G e le h rt e n - Ph o t o g r a p h i c war
ja der Amateur die treibende Kraft. Von den reichen
Schätzen der angewandten Lichtbildkunst in ihren mancher-
lei bekannten Verfahren interessieren uns am meistcn die
kunstwissenschaftlichen Leistungen. Der Eindruck ist der
einer z e r s p l i t t e r t en Kraft. Während die be-
rühmten Anstalten von Brogi, Alinari, Anderson, Naya,
Bruckmann, die Reichsdruckerei von Berlin und Wien,
die photographische Gesellschast, Cosmos, Hanfstängl in
München u. a. für bestimmte Museen oder Künftler
so Vorzügliches leisten, daß die Hegemonie der Braunschen
Kohlondrucke schwer bedroht erscheint, bringen wieder
einzelne Gelehrte schlechter ausgesührte, aber stofflich
lvichtige Lichtbilder aus ihren Forschungsgebieten, aus

Syrien, dem Archipelagus, Attika u. s. w. mit. Jn
engeren Gebieten, wie z. B. in Westsalen, wird dann
wieder von der Behörde eine vollstündige Jnventarisation
aller Denkmäler auf photographischem Wege veranstaltet.
Maydenbauer seinerseits geivinnt die preußische Regier-
ung für seine „M e ß b i ld a u f n a h m e n ," welche die
perspektivischen Fehler der Platte durch trigonometrische
Berechnungen aufheben. Für diese, bisher allein richtigen
Architektnrbilder ist hier im Roten Schloß ein kleines
Museum eingerichtet das niemand kennt, niemand be-
sucht. Die zcrsplitterten Krüste müssen vereinigt iverden;
es muß endlich eine öffcntliche P h o t o g r a p h e n-
B i b l i o t h e k geschaffen werden, die alles kunstivissen-
schaftliche Material der Welt in gleichen Aufnahmen
enthält. Auch die Mittel werden jetzt von den Provin-
zialbehörden, der Autographenkommission der Berliner
Polytechniker, dem archäologischen Jnstitut in Rom und
Athen, den zahlreichen Seminaren zersplittert. Wer das
Riesenmaterial kennt, das da schon angehäuft ist, der
weiß, daß der Grundstock der offentlichen photographischen
Bibliothek schon da ist. Solche Ausstellungen, wie die
unsere, fürdern hoffentlich nicht bloß den Sammler-
fleiß im Sinne des künstlerischen Amateurs, sondern
auch in diesem archivarischen Sinne. Jenes ist der be-
sondere Nutzen dcr Photographie, diescs der nllgemeine.

Gskar B i e.

^ ^ Lin TrnuM' oder mebr? — Nundscbau. — Dichtung. Schöne Literatur. (Am Arbeitsmarkt. Von
von Gersdorff. Daredjan. Von A. Grundaccar von Suttner. Die Eine. Von Georg Bendler.
Aus längst und jüngst vergangener Zeit. Von Hermann Allmers. Göttinger Musenalmanach sür ,896.) Schristen
über Literatur. <Buch der Hoffnung. Von Otto Ernst. Johann Peter Uz. Von IM. Erich Petzet.) TbLNtcr:
Wichtigere Schauspielaufführungen. Berliner Bexicht. Münchener Bericht. Schriften über Dramatik und Bühnenwesen.
(Die Kunst der Äede. Von Adolph Philippi.) Musik: Neue Notenwerke. Musikliteratur. (Deutsche Wagner-
literatur.) MldendL IKüustL: Berichte über bildende Kunst. Aiünchener Berliner Bericht. Bericht. Ikunstlitcrntur;
(Unsere Kirchen. Von Otto March. Giovanni Battista Tiepolo. Von Franz Friedrich Leitschuh.) Kunstblatter und
Bilderwerke. (Aus der Residenzstadt Dresden.) Berichte über Verschied enes. (Jnternationale Ausstellung
sür Amateur-Photographie.)

Uunst>vurt--Kltzeiger.

Ikunstnuktion.

Jn den Ausstellungsräumen der
Firma Amsler und Ruthardt, Berlin,
Behrenstr. 29a/I findet am 27. Oktober
und folgende Tage die Versteigerung
der bekannten Sammlung des Herrn
Rechtsanwalt W. Hollandt in Braun-
schweig statt. Die Sammlung umfaßt
sehr wcrtvolle Kupferstiche, Holzschnitte
und Schabkunstblütter alter Meister
des XVI. bis XVIII. Jahrhundcrts,
darunter die fast vollständige Jkono-
graphie von Van Dyck, hervorragende
Arbeiten der sranzösischen Bildnis-
Stecher Drevet, Edelinck, Masson,
Nauteuil, Wille, ein nahezu vollstän-
diges Werk von Georg Friedrich
Schmidt, ebenso das geschnbte Werk
von John Smith, zahlreiche sranzösische
und englische Sittenbilder des XVIII.
Jahrhunderts in vorzüglichen, wohl-
erhaltenen Exemplaren, ferner Gnlerie-
Werke, Lexika, Monographien über
Kunst, sowie ein sehr reiches Werk
von Albrecht Dürer aus dem Besitze
eines schlesischen Kunstfreundes.

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1889. OsM 1889. RrUsssl 1891. IVlsv 1891.

OüloaAO, l^oväov 1893.

LlÄAäsdmZ 1893.

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