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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 10.1896-1897

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Heft 20
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https://doi.org/10.11588/diglit.11731#0330

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und namentlich Gradmesser dasür sinden lassen, wo das
subjektiv Erlebte und Gesühlte ins Elementare übergeht
oder wieder untermucht, wie der Goethesche Fischer. Doch
Sie merken wohl, daß das Ganze in mir noch nachwühlt,
und können sich einstweilen mit dem Resultat zusrieden
geben, daß Jhre Studie aus jeden, dem es ernst um diese
Dinge ist, anregend und aufregend wirken muß."

Jch wüßte diesen Bemerkungen kaum etwas hinzuzu-
sügen, das echte und das „ertaitete" spezifisch Lyrische
sind aber vielleicht insosern zu unterscheiden, als der
Pseudolyriker doch immer den Ton seines Gedichts in
Ermangelung eines eigenen einem echten Lyriker nach-
ahmen wird. Sicher ist aus diesem Gebiete noch sehr
viel zu thun.

Um auch eine andere Anschauung zu ihrem Rcchte
kommen zu lassen — im „Deutschen Wochenblatt" vom
24. Juni d. I. schreibt Professor Alsrcd Biesc: „Es ist
seltsam, daß die Kritiker, welche genaue Fühlung mit den
Jüngsten haben und daher gleich diesen alte Theorien
in Bausch und Bogen, ost ohne sie näher zu kennen, ver-
werfen und verhöhnen, sich sogleich wiedsr neue Scheu-
klappen schassen oder die alten nur ein wenig aufputzen.
So geht es Bartels im Junihest des »Kunstwarts«, wo
er Funkelnagelneues mit der Scheidung der Lyrik in spe-
zisische Lyrik und Gelegenheitslyrik zu bieten wähnt,
während die Teilung von »objektiver« und »subjektiver«

Lyrik uralt und trefsender ist; entweder dichtet gleichsam
die Natur selbst in dem Lyriker, oder er bietet sein per-
sönlichstes Erleben." Jch kann dem nur entgegenhalten,
daß sich mir spezisische Lyrik und objektive, Gelegenheits-
lyrik und subjektive in keiner Weise zu decken scheinen;
beide meiner Gattungen können sowohl objektiv wie
subjektiv sein, ja, gerade das Gelegenheitsgedicht hat eine
Neigung zum Objektiven, wie es gleich mir auch Adols Stern
empfunden hat, wenn er sagt, „das gute Gelegenheits-
gedicht, das eine Situation, ein Erlebnis klar und deutlich
zeichnet." Die meisten Volkslieder, in denen doch nach
Biese sicher die Natur in dem Dichter gedichtet hat, sind
für mich Gelegenheitsgedichte, angeregt durch ein Ereignis
des Volkslebens, durch eine „Geschichte", die aus den
Dichter überstarken Eindruck machte, durch ein persönliches,
meist erotisches Erlebnis. Wenn Biese dann sortfährt:
„Den Kern berührt die Scheidung aber durchaus nicht,
sondern die wichtigsten psychologischen Stusen (!) der
Lyrik bieten: Anschauung, Empfindung jin Empfindung
aufgelöstes Denken) und die Fähigkeit, die ianere Musik
in den Klang von Vers und Wort zu gießen", so darf
ich wohl daraus schließen, daß er nie in seinem Leben
ein lyrisches Gedicht gemacht, auch kaum einen Lyriker über
die Entstehung seiner Gedichte befragt hat.

Weimar. Adols Bartels.

IlMt:

Vom Wilderbeseden. — HAmdscbau. — Dicbtung. — Schöne Literarur. Die zehn Gebote. Von
Wilhelm Schäser. Was ist Volksliteratur? — Tbcater. Berichte übcr wichtigere Aufsührungen. —
Wiener Bericht. LZildende Ikünste. Berichte über bildendc Kunst. Leipziger Bericht. — Die Sächsisch-Thüringische
Gewcrbe-Ausstellung. Berliner Bericht. — Die Berliner Kunst-Ausstellung. II. Vermiscbtcs. Literatur. Die Bar-
risons. Von Pierre d'Aubecq. Berichte über Verschiedenes. Hamburger Bericht. Jnternationale Gartenbau-Aus-
stellung. I. (Schluß.) Sprccbsuul. Spezifische Lyrik. Von Adols Bartels.

AunstvvArt-Nnzeiger.

Kgl. ^kallkmik llkt IonI(l!N8i in Vünolion.

(VovZclruIe — böüsre rveijilicjrL ^Hteiino^ — II o cirgcirnle).

Deginn Ü68 Lcdnljadres 18L7/48 LIN 15. Leptember, TVnmelckung iin 8elcrstai-iate (lc. Oäeon) LIN 15. uirä 16., LrükuriA
-un 17. unä 18. Leptember ck8. ck8. Xäbere8 iru Ltatut, 2U deAebeu äurclr äL8 Zelcretariut äer Vustalt.

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kieuö lÜLviei'-Ii'jv8. lllSZllkll. K. LlMLKI'VcltOI'iuM lül' Rlisill U. Ilioatkl'.

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krüll, Ignor, Ox>. 14. Irio in Ls äur. VI. 7.50.
Loiiwelü, «einr., Op. 5. irio in c <ivr a<-ickt
LuskülirvLr) Vl. 7.50.

Xslin. koberi, Ox>. 10. Irio >r> c 6»r. Vl. 10.—.
lVlsior, lul. b, Op. 20. Irio 7Co. 2 in O är>r.

7vl. 10.—.

üöprsvnik, Lü., Op. 24. Irio ir> o moU.

Vl. 13.50.

8aini-8sens, 6., Op. 18. Irio i» c änr.

IVl. 10.—.

Hokrat ?rok. Lugen LrLutL, virelctor.

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