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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 10.1896-1897

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Heft 21
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https://doi.org/10.11588/diglit.11731#0345

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Verbreitung einer Jdee, aber nicht, um sich beim lieben
Publikum bekannt zu machen. Wenn der Redakteur eines
Blattes am Geminn beteiligt oder selbst gleichzeitig der
Verleger ist, und ich sende ihm einen Beitrag mit dem
Bemerken: Drucke ihn nur, mach mich bekannt — das
Honorar schenk ich Dir — — ja, ift das etwas anderes
als ein Bestechungsversuch, und macht sich der Redakteur,
der den Beitrag druckt, nicht weil derselbe besonders gut
ist, sondern weil er einen persönlichen pekuniären Vorteil
davon hat, nicht der gemeinen B est e ch li ch k eit
schuldig ?

Wenn die Überproduktion junge Talente dazu zwingt,
um nur gcdruckt zu werden, die ersten Arbeiten umsonst
oder gegen einen elenden Schreiberlohn anzubieten, so ist
es Ehrensache jedes anständigen Redakteurs
eines leistungsfähigen Blattes, das nicht lediglich ideale
Jnteressen vertritt, ein derartiges Anerbieten abzuweisen
und dem Einsender zu erklären, daß jede Arbeit nach
ihrem Werte und dem Vermögen des Blattes bezahlt
wird, und die Aufnahme nicht durch Bestechung in Form
von Verzicht auf das Honorar zu erkaufen ist.

Was sür ein Schreiberlohn dem noch nicht bekannten
Schriftsteller ost huldvollst zugeworfen wird, und wie
sehr die Aufnahme seiner Arbeiten, auch wenn sie noch
so gut sind, davon abhängig gemacht wird, daß er sie,
wenn nicht umsonst, so doch weit unter ihrem Werte ab-
gibt, davon kann wohl jeder Schriftsteller aus früherer
Zeit ein Liedlein singen. Es berührt dies aber meines
Erachtens keineswegs nur die materiellen Jnteressen der
Schriftsteller, vielmehr stoßen die ideellen hier ganz
nahe mit ihnen zusammen, wenn man sich nur aus den
Standpunkt stellt, daß die Überlassung schriststellerischer
Arbeiten an ein als Geschäft betriebenes Blatt ohne oder
mit nur ganz minimaler Honorarforderung, um ihnen
eine Bevorzugung zu sichern, nur als Bestechung be-
trachtet werden kann. Daß das Ansehen dcr Schriftsteller-
welt durch derlei Praktiken gehoben werde, wird niemand
behaupten wollen. Umsomehr sordert auch diese scheinbar
nur materielle Frage einige Aufmerksamkeit.

Arthur D i x.

Onive Ikrittk und lüeüexion im Iknnslgenuss. — Illundsebuu. — Dicblung. - Schöne Literatur.
Erzählungen. Von C. Hirundo. (Jutta. Der Staatsanwalt.) Die Amazonenschlacht. Von Maria Ja-
nitschek. Der Kaiser von Europa. Von Bertha von Suttner. — Schriften über Literatur. Goethe am Ausgang des
Jahrhunderts. Von Franz Servaes. — Ueber Reiselektüre- — Literarische Ueberproduktion. — Mldende Ikünsle.
Berichte über bildende Kunst. Dresdener Bericht. — Jnternationale Kunstausstellung III. Berliner Bericht. — Die
Berliner Kunst-Ausstellung. III. Anton von Werner u. Wilhelm Bode. — ^precbsukll. Schreiberlohn.

Avunstwurt-Nnzeiger.

Weacdtensvverte
«k) ^rschoinungon

die bei der Runftwart-Leitung
eingelaufen sind.

Leser desRunstcoarts ersprießlich scheint, vorbehaltcn.

Bischop, William, Henry Choy Susan.
Aus dern Englischen übersetzt v. M. Pillet.
gebd. 122 S. Breslau, S. Schottländer.
Edward Georg. Balladen und Lieder. Jn
8°. 166 S. Grohenhain, Baumert L Ronge.
Fliegende Blätter. Bd. 106 cplt. Nr.
2684—2709. gebunden. München, Braun
L Schneider.

icorinsn-goliLtri, Dsr, iisransgsg. vou
(Isorg DirtN. 1897. Dokt 5 <L 6. Äünoüsn,

12 Dotto.)

H erm ann, H. Mürchen aus dem 19. Jahr-
hundert. Letzte Folge. gebd. 128 S. Bres-
lau, S. Morgenstern.

Mirtü. Osorg. vVntgavsn clsr Xnnst-
pk^siologis. 2. rVull. III. 4. 5. 1n 8".
Llnnclrsn, 0. Dirttr ä 60 Dtg.

Jakobsen, I. P. Mogens. Erzählung nnch
dem Dänischen bearbeitet von Adolf Strodt-
mann. 2. Aufl. 80 S. Jn kl. 8V Berlin,
Otto Janke. 50 Pfg.

Künstler-Monograph ien, herausgeg.
^w'on H. Knackfuß. Bd. XXII. Tiepolo.
Mit 74 Abbildungen nach Gemälden und
Radierungen 96 S. Mk. 3.—. Bd. XXIII.
Vautier. 99 S. Mk. 3.-. Bd. XXIV.
Botticelli. Mit 90 Abbildg. 103 S. Mk.
3.-. Bd. 25. Ghirlandajo. Mit 65 Abbil-
^dungen^ 80 S. Mk. 2.—.

8". 242 8. Oro386n1unn, Laninsrt L

Meindl, Fanita. Der letzte Mameluke.

gebd. 194 S. Breslau, S. Schottländer.
Nagl, Dr. I. W. unü Jakob Zeidler.
Deutsch-österr. Literatur-Geschichte. Liefg. 2.
Jn Lex. 8". Wien, C. Fromme. Mk. 1.—
— 60 Kr.

verlag von Lduard Nvenarius in Leipzig.

MranWks Lkickalölatt sür ZeulUlanh.

(Begründet 1850 von Friedricb Larncke.)

Lserausgeber und verantwortlicher Redakteur jdrof. Dr. Lö. Zcrrncke.

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