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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 10.1896-1897

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Heft 17
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https://doi.org/10.11588/diglit.11731#0281

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nelimen kann, statt ihn den Einsendern zu überlassen.
Wenn Zeidl ineint, datz sich Waschzettel auch ohne klare
Bezeichnung ineist unschwer erkennen ließen, so beurteilt
er all ineinen Ersahrungen nach das Publikum viel zu sehr
vom Ltandpunktc des Eingeweihten aus, dem sreilich
schwer glaublich ist, welch naiver Respekt im Volke noch
vor der gedrnckten „öfsentlichen Meinung" herrscht. Schließ-
lich: würden die Waschzettel von allen Zeitungen so benutzt,
wie von Seidl in der seinigen, so hätte ich auch wohl
schweigen können; das Feuilleton der „Deutschen Wacht"
ist so vortresflich geleitet, daß es mit Freude selbst solche
Leute lesen können, die ausgesprochene Gegner ihrer poli-
^ tischen Richtung sind und hohe literarische Ansprüche
machen. Aber gerade deshalb hab ich ja srüher Seidl
emmal einen „Jdealisten unter den Zeitungsmännern"
genannt, iveil er seine Arbeit so ganz anders macht, als
die aller-, allermeisten der Herren Kollegen. A.

? a ininel b ü ch er für L'frik.

Zm zweiten Februarhefte gibt Adolf Bartels in
seiner Besprechung der „Westfälischen Dichtung der Gegen-
wart" seinem Bedauern darüber Ausdruck, daß der be-
gabreste Lpriker, wenn er kein Geld habe, oft der Mög-
lichkeit beraubt sei, seine besten Erzeugnisse zu veröfsent-
lichen. Er macht dann den Vorschlag, daß der Staat
oder die Provinzen die Mittel zur Herausgabe von
Sammelbüchern deutscher Lyrik je für räumlich um-
grenzte Gebiete hergeben sollten.

Tie zuletzt daran geknüpfte Besürchtung, daß er
hiermit doch wohl eine Utopie entwerfe, kann ich nun

nicht teilen, vielmehr meine ich, daß der Staat wohl zu
bewegen sein würde, die dazu nötigen kleinen Summen
herzugeben, sobald sich nur ernstlich das Verlangen
nach solchen Sammelbüchern geltend machte.

Um dieses Verlangen anzuregen, wärevielleicht zunächst
die Verwirklichung des solgenden Planes zweckmäßig. Vor-
erst müßte sich ein Ausschuß von etwa fünf aus Dichtern
und Kritikern bestehenden Mitgliedern bilden, unter denen
auch eine bis zwei Frauen sein müßten, ein Ausschuß,
der sich bereit erklärte, Dichterwerke zu prüfcn und eine
Auswahl für die herauszugebende Sammlung zu tressen.
Die Einsender hätten je nach Zahl und Umsang ihrer
Gedichte einen Beitrag zu zahlen, wofür sie eine mehr
oder weniger eingehende Beurteilung ihrer Gedichte zu
verlangen hätten, im Falle diese von der Sammlung
ausgeschloisen blieben. Von den eingehenden Betrügen
aber würden die Druckkosten der Sammlung bestritten,
wobei sich dann herausstellte, ob lle ausreichten, oder ob
die Aufgenommenen noch einen besonderen Zuschuß leisten
müßten.

Das würe in großen Zügen ein Plan, dessen Ver-
wirklichung nebenbei noch das Gute hätte, Anfängern die
Möglichkeit zu bieten, das unbefangene Urteil Sachver-
ständiger vor der Herausgabe der eigenen Werke einzu-
holen, damit sie in der Lage wären, zu erkennen, was
darin verbesserungsbedürftig und was ganz auszuscheiden
wäre. Viele würden aus diese Weise vielleicht davor be-
wahrt bleiben, ihr Geld für die Herausgabe ihrer Ge-
dichte zu opfern.

Lochem. Anna Bauer.

SpecMscbe Lvrik. — Ikundscbau. — Dicbkuug. — Dramcnliteratur. Die Frangipani. Von Arnold
Ott. Lorenzino. Von Wilhelm Weigand. Völkerdümmerung. Von Theodor Alt. Der König von
Björnstjerne Björnson. Prinzessin Sida. Von Willy Rath. Jakob und Esau. Von Wilhelm Schäsers. Der Mit-
mensch. Von Richard Dehmel. Menschenleid. Von Silvio Pagani. — Tbeatcr. Wichtigere Schauspielaufsührungen.
Wiesbadener Bericht. — /IKusiK- Wichtigere Musikaufsührungen. Dresdener Bericht. — örZildeudc IKÜUSte. Berichte
über bildende Kunst. Dresdener Bericht. Jnternationale Kunstausstellung l. Berliner Bericht. Die Berliner Kunst-
Ausstellung l. Kunstliteratur. Wilhelm d. Große in seinen Beziehungen zur Kunst. Der deusche Cicerone. Von G.
Ebe. — dpreebsuul. Nochmals in Sachen des Aufsatzes „Kunstgesetze". Von Fr. Carstanjen. Waschzettel. Von
Arthur Seidl und Avenarius. Sammelbücher sür Lyrik. Von Anna Bauer.

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LlttzNS, äer III. kgnä entllüit äie Kiunst äer tttzNLisSkiuek unä äer IV. IZgnä äie
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1818.

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