Niedergang unserer ästhetischen Kultur eine Zeitkrankheit geworden,
die überall wütet und immer mehr Opser sordert. Mit derselben
unbesangenen Selbstverständlichkeit, mit der man etwa die beliebten
Rezepte „Tännchen pflanzen schafft Anlagen" oder „Medizin trinken
macht gesund" hinnimmt, wird auch dieser Gedanke übernommen nnd
in Wirklichkeit übersetzt. Zweisellos hat die Forderung ihre Berech-
tigung, daß dem Verkehr neue Durchgangspsorten geschaffen werden
müßten. Aber kann das nur mit Hilfe von öden und unglücklich
gelegten Platzflächen geschehen? Daß das Entstandene etwas außer-
ordentlich Unglückliches ist, wird jedem empsänglichen Menschen, scheint
mir, durch das einsache Augenurteil bewußt werden. Daß sich aber
sehr wohl Zweckmäßigkeit und Schönheit verbinden läßt, zeigt ein
Entwurs von Prosessor Theodor Fischer, der schon vor Jahren ent-
standen ist und den wir in Abbildung ^ wiedergeben. Diese mäch-
tigen Fronthäuser, die mit den Bogen so vortrefflich zu einem Ganzen
zusammenwachsen, würden im Verkehr nach beiden Seiten in keiner
Weise hindern und geben doch in vortrefflicher Weise die trennenden
Kulissen ab, die Städtebilder nun einmal nach dem Einmaleins des
Städtebaues notwendig brauchen. Dem nüchternen „Rechnen" allein
LHO Runstwart XVIII, 19
die überall wütet und immer mehr Opser sordert. Mit derselben
unbesangenen Selbstverständlichkeit, mit der man etwa die beliebten
Rezepte „Tännchen pflanzen schafft Anlagen" oder „Medizin trinken
macht gesund" hinnimmt, wird auch dieser Gedanke übernommen nnd
in Wirklichkeit übersetzt. Zweisellos hat die Forderung ihre Berech-
tigung, daß dem Verkehr neue Durchgangspsorten geschaffen werden
müßten. Aber kann das nur mit Hilfe von öden und unglücklich
gelegten Platzflächen geschehen? Daß das Entstandene etwas außer-
ordentlich Unglückliches ist, wird jedem empsänglichen Menschen, scheint
mir, durch das einsache Augenurteil bewußt werden. Daß sich aber
sehr wohl Zweckmäßigkeit und Schönheit verbinden läßt, zeigt ein
Entwurs von Prosessor Theodor Fischer, der schon vor Jahren ent-
standen ist und den wir in Abbildung ^ wiedergeben. Diese mäch-
tigen Fronthäuser, die mit den Bogen so vortrefflich zu einem Ganzen
zusammenwachsen, würden im Verkehr nach beiden Seiten in keiner
Weise hindern und geben doch in vortrefflicher Weise die trennenden
Kulissen ab, die Städtebilder nun einmal nach dem Einmaleins des
Städtebaues notwendig brauchen. Dem nüchternen „Rechnen" allein
LHO Runstwart XVIII, 19