Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 4.1890-1891

DOI Heft:
Heft 8 (2. Januarheft 1891)
DOI Artikel:
Lose Blätter
DOI Artikel:
Zeitungsschau
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.11725#0132

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
s- . . «

Zllle den Mantel der Liebe breiten können, ihre

Sünden wären nur deren biomponisten zu Liebe ver-
brochen worden — so haben doch viele nnr aus
Grnnden der musikalischen Benutzbarkeit, und wider
besseres Rönnen, sich der Trivialitäten in ihren Text-
dichtnngen bedient.

4. Ausdruck uud Tecbnik.

t!lllgemein sind die Rlagen über die nurngelhafte
Aenntnis ihres Larbenmaterials seitens der Maler,
wodurch es kommt, daß sich die fetzt entstandenen
und entstehenden Bilder unsolide insofern erweisen,
als fie der Zeit nicht ^vtand halten und oft nach
wenigen Zahren springen und Bisse bekommen, wäh-
rend dagegen die Bilder aus den früheren Lpochen
der Bkalerei, ja die Bilder aus der allerfrühesten
j?eriode der Glmalerei mn ausgesxrochensten, sich viel
besser halten. Das liegt, wird gesagt, an der durch-
dringenden Aenntnis des Materials, wie sie die van
Txcks naturgemäß im höchsten Grad besaßen, und die
sie befähigte, nur so zu xroduziren, wie es die Natur
des Materials erforderlich macht. Das Bbaterial
bildet in allen Rünsten seine Gesetze für fich aus, und
nicht ungestraft bleiben die, die sie übertreten. Doch
geschieht es wiederwn in allen Rünsten, daß, mit
der Zeit, über die j?roduktion nach den Gesetzen des
Alaterials jene jdroduktion den Sieg erriimt, die
trotzig ihrer Subjektivität folgt, ohne sich an jene
Grenzen gebunden zu erachten, welche der obsektive
Materialbestand ihr entgegenstellt. ^o liegt eben in
jedem Fortschritt auch ein 2lufgeben von früheren
Dorteilen. Und doch — die Lortschritte müssen ge-

macht werden . . . Man wird für die Musik bei
solchen Nenerern, die Norteile preisgegeben um grö-
ßerer Aufgaben willen, nicht blos an Richard Magner
zu deeken haben; auch Beethoven, selbst Bach stehen
in dieser Neihe. Beethoven wie Bach dadurch, daß
sie den Thören und Tinzelstimmen Aufgaben zuge-
wieseu haben, die eigentlich nur der Zustrumental-
musik gelingen, sodaß ihre Behandlung der Sing-
stimme — also des Materials im obigen lSinne! —
nicht vom Material ansgeht, sondern von ihrer Zdee
und die lSingstimme minder schön bei ihnen klingt,
als beispielsweise in chändels Thören, die an dem
festhalten, was der menschlichen Stimme ganz an-
steht. Zn der Malerei gab früher das Material die
Negel; das Rolorit wurde nach den zur Verfügung
stehenden Larben gewählt, die Beleuchtung so mäßig
genommen, daß sie vom Maler ganz natürlich nach-
gebildet werden konnte usw. — heute strebt die Ma-
lerei ein Aolorit an, welches über das hinausgeht,
was bei solider Berwertung die Farbenpigmente bieten
können, fie strebt nach Beleuchtungseffekten, die nicht
mehr im Nahmen des zu völligem Gelingen zu
Bringenden liegen. Die Malerei ist viel stolzer in
ihren Zielen geworden, die Gebote der Technik ver-
achtet sie zum Teil: dafür aber wurde der Nreis
ihrer Ausdruckswelt ein unendlich größerer, und so
müssen wir auch die Nachteile, die im Gefolge dieser
Anderung kamen, mit Mohlwollen ertragen. Die
Nühnheiten des Txperimentirens, denen jetzt durch
Neim und seine Methode entgegengetreten wird,
würden ohne diese Argumente unbegreifbar erscheinen.

Iberman Dclkcricb.

Leitung

* bedeutet Kesprecbung von Linzelwerken, f: btldlicbe

Durch einen Zufall sind wir auch diesmal noch nicht im
Stande, den Lesern die gewohnte Zeitungsschau zu bieten.
N)ir werden das Versäumte nachholen und bitten für dieses
Nal noch um Lntschuldigung. Den Raum benutzen wir, um
mehrfach ausgesprochenen wünfchen dadurch entgegenzukommen,
daß wir einmal ein verzeichnis derAbkürzungen wenig-
stens jener Ieitungstitel geben, die an dieser 5telle
erfahrungsgemäß am häufigsten vorkommen. Blätter,
deren Namen auch in den Abkürzungen unmißverständlich er-
fcheinen, lassen wir jedoch aus dieser Aufzählung ebenfo wie
die nur felten vorkommenden weg. Reicht der jAatz aus, fo
bemühen wir uns übrigens stets, all e Titel fo zu geben, daß
sie ohne weiteres klar sind. Im Ganzen werden ungefähr
250 Blätter für unsere Zeitungsschau in Betracht gezogen.

Allg. Z. — Allgemeine Zeitung slNünchen). A. M.-Z.

— AUgemeine Musik-Zeitung (Berlin). — Bayr. Bl. — Bay-
reuther Blätter. — Bell. I. — Belletristifches Iournal (New-
llsork). — Lhr. f. v. R. — Lhronik für vervielfältigende
Kunst (kVien). — D. B.-G. — Deutsche Bühnen - Genosfen-
fchaft (Berlin). — D. D. — Deutsche Dichtung (Berlin). —
D. Dh. — Deutfches Dichterheim (Dresden). — Dr. A. —
Dresdner Anzeiger. — D. Rev. — Deutfche Revue (Breslau).

— D. R.-Z. — Deutsche Roman - Zeitung (Berlin). — D.

Rfchau — Deutfche Rundfchau (Berlin). — Dtsch. Tgbl. —
Deutfches Tageblatt (Berlin). — Dtfch. lVbl. — Deutfches
lvochenblatt (Berlin). — Dr. I. — Dresdner Zeitung. —
D. U.-Z. — Deutfche Universitäts - Zeitung (Berlin). — D.
Vlksbl. — Deutfches Volksblatt ^lvien). D. Z. — Deutfche

Zeitung (wien). — Fr. B. — Freie Bühne (Berlin). —
Frkf. Z. — Frankfurter Zeitung. — Frk. R. — Fränkifcher
Rourier (Nürnberg). — Gef. — Gesellfchaft (München). —

sscbau.

Lrläutcrung der Nutsütze oder Lelgube von Lildnissen.

Gr. A. — Graphifche Aünste (Wien). — Grzb. — Grenz-
boten (Leipzig). — Gw. — Gegenwart (Berlin). — Hamb.

M. -Z. — Bainburger Musikzeitung. — kseimg. — Lseimgarten
(Graz). — III. I. — Illustrirte Zeitung (Leipzig). — A. f.

A. — Aunst für Alle (München). — Aons. Mfchr. — Aon-
fervative Monatsfchrift (Gütersloh). —^ Aunstchr. -- Aunst-
chronik (Leipzig). — R. Volksz. — Aölnifche Volkszeitung. —

A. I. — Aölnifche Zeitung. — L. — Lyra (lvien). Lpz.

Aorr. — Leipziger Aorrefpondenzblatt. — Lpz. I. — Leip-
ziger Ieitung. Mag. — Magazin für die Literatur (Berlin).

— Mod. D. — Moderne Dichtung (Wien). — Mod. A. —
Moderne Aunst (Berlin). — M. N. N. — Münchner Neueste
Nachrichten. — M. 5t.-Z. — Münchner Stadt-Zeitung. —
Muf. lvbl. — Musikalisches lvochenblatt (Leipzig). — Nat. —
Nation (Berlin). — Nat.-Z. — Nationalzeitung (Berlin). —

N. Fr. Pr. — Neue Fceie presfe (Wien). — N. M.-Z. —
Neue Musikzeitung (Stuttgart). — N. p. Bl. — Neue poetifche
Blätter (Dresden). — N. u. 5. — Nord nnd 5üd (Breslau).

— N.' Z. f. M. — Neue Zeitfchrift für Musik (Leipzig). —

R. f. Aw. — Repertorium für Aunstwissenfchaft (Stuttgart).

— 5. — Sammler Berlin). — 5chl. Z. — Schlesifche Zeitung.

— 5H. — 5ängerhalle (Leipzig). — T. R. — Tägliche Rund-
fchau (Berlin)., — Un. — Universum (Dresden). — V. F.
z. M. — Vom Fels zum Meer (5tuttgart). — V. A Al. N.

M. — velhagen und Rlasings neue Monatshefte ^Leipzig). —
v. Z. — Vofsische Zeitung iBerlin). — lvest. Mh. — lvester-
manns Monatshefte (Braunfchweig). — lv. j)r. — lviener
jdresse. — I. f. b. R. — Zeitschrift für bildende Aunft
(Leipzigj. — Z. f. chr. R. — Ieitfchrift für christliche Kunst
(Düsfeldorf). — I. f. v. L.-G. — Zeitschrift für vergleichende
Literaturgefchichte (Berlin).

Zklciss und Lingcbung. Zur pfychologie des dichterischen Schaffens, von Larl Spltteler. Illundschnu.

I ». A llg em einer es. bseinrich Schliemann ch. Dichtung. wiederbelebung alter wörter. Das „Verillustriren"
der poeten. Lrzählende Dichtungen, VI, von Mskar Alein. Theater. Das „Räthchen" in München. Mufik. Zum
gegenwärtigen Stand der Lsarmonielehre. Bildende Aünste. Der protestantifche Airchenbau und die Lntwürfe zur Aaifer
lVilhelm-Gedächtuiskirche. Die Lntwickelung der Architektur Berlins. Von der internationalen Aunstausstellung in Berlin.
von der Iahresausstellung in München. SprecbSNNl. Paul Schumann: in Sachen „Bunt oder einfarbig?" Lose
Wlätter. Das Mufeum in weimar, Goethe und Mozart, die Seichtheit unferer Gperntexte, Ausdruck und Technik, von

Lserman yelferich. Leitungsscbau.

— 12S —
 
Annotationen