Anch der Umstand, daß das einmal als Abschluß gewählte
Iahr f8-f8 ganze große Tcile inancher Dichterlaufbabir der Be-
handlung entzieht, wird zur Lrklärung heranznziehen sein.
Iedcnfalls liegt der Schwerpunkt des kverkes durchans in der
ersteu chälste, und besanders die glänzende Stndie iiber lheine
sei allseitiger Ausnrerksatnkeit einpfohlen. Ich will hier nur
noch den wunsch ansügen, daß der verleger uns recht bald
ein znverlässigcs Gesamtregister bescheren möge. Ls ist um
so notwendiger, als dies kt?erk siir alle, die sich mit dcr
Literatur dcs fy. Iahrhnnderts irgendwie beschästigen, auf
längere Zeit hinaus unzweifelhaft unentbehrlich sein wird.
Allen dencn, die der Ausicht sind, daß ksomer einen un-
endlichen Bildungswert besitzt, wie ihn wohl unter den Dichtern
sonst nur Shakespeare und Goethe enthalten, wird cherman
Grimms „chomer, Grster bis neunter Gesang" (Berlin,
chertz. 6 Mk.) ein um so willkommeneres und lieberes Buch
sein, als der allgemeine Ansturm auf den griechischen Unter-
richt den Verlust dieses Bildungsmittcls vielleicht besürchten
läßt. jdrosessor Grimm durchwandert die ersten neun Gesänge
der Ilias wie ein Spaziergänger, der nicht im Sturmschritte
seinen N?eg durchmißt, sondern ihm behaglich nachgeht, hier
eine Blume betrachtet, dort sich am Spiele der Sonnenstrahlen
ersreut, da die Aussicht genießt. An dem Iaden der epischen
Liandlung, die teils in stAosa, teils in sreien Dersen wieder-
gegeben ist, reiht er an passender Stelle zwanglose Betrachtungen
aus: über Technik und jdszichologie, über die homerischen
Menschen und Götter, über bsandlungen und Lharaktere.
Alles in jenem hochersreulichen Verständuisse, das nur durch
die Liebe zum Dichter zu erreichen ist und das überall zahl-
reiche neue Schönheiten stndet, ohne hineinzugeheimnissen.
Solch ein Buch konnte den bsomer allensalls unserer Bildung
retten, wenn ihr das Griginal entzogen würde; aber auch,
wenn diese Gesahr vermieden ist, behält es seinen hohen wert.
Denn Lsomers Schönheiten liegen nicht an der Mbersläche,
sondern wollen langsam gefunden und gekostet sein; und denen,
die aus der Schule „ihren rsomer" gelesen, ist darum dies
Buch vielleicht noch mehr ans 6erz zu lcgen als den audern.
Daß alles jdhilologische sorgsältig vermieden ist, scheint mir
sehr taktvoll, und am meisten, wenn die Absicht des Dersassers
in der oben angedeuteten Richtung lag.
So lange noch die edle Redekunst bei uns gar so sehr im
Argen liegt, wird man die Absicht eines Buches, wie T.
Albertis „Schule des Redners" (Leipzig, IViegand) nur
sreundlich anerkennen können. 2klberti verzichtet glücklicher-
weise aus eine gänzlich nutzlose Zusammenstellung allgemeiner
Regeln und giebt vielmehr eine verständige Auswahl muster-
giltiger Aunstreden, — leider zum Teil in ungenügender
Uebersetzung, wie denn z. B. der Leser von Demosthenischer
Zprechweise aus der gegebenen Äbertragung keine vorstellnng
gewinnen kann. Demosthenes, Ticero, Tauler, Geiler v. Raisers-
berg, Savonarola, Luther, Skarga, Sheridan, lNirabeau, Fichte,
Börne, Ainkel, Lassalle und Bismarck sind vertreten. Das
Verständnis wird durch Anmerkungen und längere Linleitungen
im allgemeinen in zureichender TDeise vermittelt, nur stört
besonders bei den letzteren ein dilettantischer Zug, indem der
Verfasser von gewissen vorgesetzten allgemeinen Regeln der
Redekunst ausgeht und so nicht selten das geschichtliche Ver-
ständnis nicht erreicht. Die mittelalterliche Beredsamkeit z. B.
ist etwas stach ersaßt, und wenn der höstschen Redekunst der
Iranzosen in harten worten aller Wert abgesprochen wird,
so heißt das die einsache Thatsache verkennen, daß auch sie als
Lrzeugnis und Form ihrer Ieit notwendig war, und daß sie,
zum mindesten in sormaler chinsicht, gleichsalls ihre Vorzüge
hat, wenn wir uns auch vielleicht nicht dasür erwärmen können.
Üeberhaupt stellt der Verfasser seine jdersönlichkeit zu sehr in
den Vordergrund: durch gewagte Zusammenstellungen, aussällig
scharse Urteile, heraussordernde Analogien (ein Mittel, das
überhaupt nur in der 6and eines Meisters erhellend wirkt)
lenkt er die Ausmerksamkeit von der Lache ab nnd verwirrt
das Urteil. Sollte eine zweite Lammlung beabsichtigt sein
— nnd ich hielte das sür recht nützlich —, so thäte der Ver-
sasser vielleicht der Lache ein Dieust, wenn er sie öster sür
sich allcine sprechen ließe. Albert Dresdner.
Ä-r DlL MeislerwerkL der königl. Gemäldegalerie
im DtMg. Photogravüreprachtwerk mit erläuterndem Text
von A. Bredius (München, Iranz chansstaengl.) — N?enn
man die Ramen des Direktors der chaager Galerie und der
ksansstaenglschen Rerlagshandlnng an der Lpitze einer jöubli-
kation über die holländische Aunst stndet, so dars man einer
hervorragenden Leistung gewärtig sein. Und eine solche wird
nns in dcr Lhat in dem vorliegenden Galeriewerke geboten.
Iene kleine Lammlung iin Ukauritshuis war bekanntlich in
ihrem Ursxrung das Kabinet der oranischen Prinzen, und ihr
Inhalt besteht dementsprechend hauptsächlich aus Aabinets-
stücken im eigentlichen Sinne des Ullorts, welche vorwiegend
den niederländischen Lchulen angehören. Dieser Lharakter der
Sammlung ist auch in ihrer jöublikation znm lllusdrnck ge-
kommen, in der uns neben einundvierzig holländischen Bildern
nnr sechs vlämische, zwei deutsche und ein spanisches Bild
geboten werden. Üllle die Bilder, welche den Ruhm der
Lammlung ausmachen, voran die süns Rembrandts, dann
lVerke des Delstschen Vermeer, jdotters, de Reysers, Ruisdaels,
Uloros, Rubens, lsolbeins, Ulurillos und vieler Anderer liegen
hier in Abbildungen vor, welche man als Uleisterleistungen
der heutigen Reprodukiionsknnst bezeichnen dars und die den
bekannten Blättern Brauns in keiner Beziehung nachstehen.
Ls liegt in der Ratnr der Lache, daß diejenigen Uunstwerke,
in denen die zeichnerischen Vorzüge am stärksten hervortreten,
am besten gelungcn sind, wie z. B. der jdottersche Ltier, die
jdaradieslandschast Breughels, das männlicheBildnis de Ueysers
und die lVerke eines Uloro und lholbein. Nicht in dem Ulaße
besriedigt die Darstellung des Rembrandtschen chelldunkels,
z. B. aus dem Limeon im Temxel, es wird die vollkommene
lViedergabe aller Ieinheiten desselben in einer mechanischen
Nachbildung wohl nie erreicht werden.
lVie die Reproduktion der Bilder, so steht anch der be-
gleitende Text im vollsten Linne aus der ksöhe der Zeit.
Allerdings dars man ja nicht, wie in den vor wenigen Iahren
im selben Verlag erschienenen Amsterdamer Galeriewerke, eine
kurzgesaßte abcr vollständige Geschichte der niederländischen
Nlalerei erwarten, denn dazu eigne^ sich aus den oben be-
rührten Gründen der Bestand der Uaager Galerie nicht. Ulit
Recht wählte daher der versasser diesmal die Form einzelner
Beischristen zu den abgebildeten Uunstwerken. Diese nun
bestehen aus den kurzgesaßten Lebensdaten des Ulalers und
aus einer ästhetischen und historisch-kritischen lVürdigung des
Uunstwerkes. Ls braucht kaum gesagt zu werden, daß sie
sowohl von einer vollkonnnenen Beherrschung des Ltoffes
Ieugnis ablegen, wie auch mit srischer Lmpstndung unter
dem unmittelbaren Lindruck der Bilder niedergeschrieben sind.
Auch werden in dankenswerter lVeise wiederholt die 2lnsichten
namhaster Aunstgelehrter, wie Burger-Thors und Lm. Ulichel
unter den Franzosen, Bode, lVoermann und Iusti unter den
Deutschen, mitgeteilt oder wörtlich angesührt. 5eine unermüd-
lichen archivalischen Untersuchungen setzen den Versasser auch
diesmal in 5tand, über die Lebensverhältnisse von mehr als
einem Rünstler Neues mitzuteilen, wie z. B. über die angesehene
gesellschastliche Ltellung Adriaen van Ostades und über das
sreundschastliche Ncrhältnis zwischen I. lVynants und de
Uelt-Ltocade.
Ium Lchluß sei hier der lVunsch zum Ausdruck gebracht,
daß die cherren Verfasser und Verleger sich veranlaßt sühlen
mögen, dieser schönen und vornehmen jdublikation eine zweite
solgen zu lassen, welche uns eine neue Reihe von Uleister-
werken der ksaager Galerie vor Augen sührt.
Lorn. Lsosstede de Groot.
Lettungsscbau.
* bedcutet Wesprecbung von Linzclwerkren, f: bildiicbe Lrlüuterung dcr Nutsutze odcr Keigabe von Kildnisscn.
Dicktuug. (D. gold. Vließ u. d. Ring d. Nibelungen) Land-
mann, Z. s. v. L.-G. Z. — (D. „Modernen" in Berlin u.
Nlünchen) L. Bauer, d. zwanzigste Iahrh. ?. — (Dichter
als ksohepriester) Grottewitz, Nlag. f^. — (Ibsen) ff Lserzog,
Univ. f8. — (Ibseus Iugendentwickelung) Llemen, Lpz.
Z., w. B. 2fs. — (Die dänische Lrotik) kjansson, Mag.
k4:s- — („Iung-Lsolland") jdluim, Nlag. f6. — (Dtsches
Frauenschrifttum in Böhmen) Schrattenthal, Böhmens dtsche
jdoesie u. Uunst, Ulärzh. — (Iohann Uleyer) Rohut, N.
p. Bl. 6s. — (Gras Schack) Gwart ff. — (Ilse Frapan)
Ivechsler, Dtsche Rschan, April. — (Bauernfeld) ff Stern,
lVesterm.Uth.rf f6.—(Lchriststellerhonorare) Uohut,Dichterh.fS.
Gotik UUd Hleuaissuuce, von Fritz Unding. Illuudsckau. Dichtung. Alltags-Poesie. Theater.
Ivichtigere Schausxielaufführungen, XI. „Die neue Schauspielkunst". Ulusik. jdeter Lornelins' „Gunlöd".
Bildende Aünste. Iur Lröfinung der internationalen Annstausstellung in Berlin. Vermischtes. Über Bauernhäuser.
Sprecbsual. üerman Lichseld: In Sachen „Romantik als Schimxswort". Nus der Lücberei. Leituugsscbau.
— 253 —
Iahr f8-f8 ganze große Tcile inancher Dichterlaufbabir der Be-
handlung entzieht, wird zur Lrklärung heranznziehen sein.
Iedcnfalls liegt der Schwerpunkt des kverkes durchans in der
ersteu chälste, und besanders die glänzende Stndie iiber lheine
sei allseitiger Ausnrerksatnkeit einpfohlen. Ich will hier nur
noch den wunsch ansügen, daß der verleger uns recht bald
ein znverlässigcs Gesamtregister bescheren möge. Ls ist um
so notwendiger, als dies kt?erk siir alle, die sich mit dcr
Literatur dcs fy. Iahrhnnderts irgendwie beschästigen, auf
längere Zeit hinaus unzweifelhaft unentbehrlich sein wird.
Allen dencn, die der Ausicht sind, daß ksomer einen un-
endlichen Bildungswert besitzt, wie ihn wohl unter den Dichtern
sonst nur Shakespeare und Goethe enthalten, wird cherman
Grimms „chomer, Grster bis neunter Gesang" (Berlin,
chertz. 6 Mk.) ein um so willkommeneres und lieberes Buch
sein, als der allgemeine Ansturm auf den griechischen Unter-
richt den Verlust dieses Bildungsmittcls vielleicht besürchten
läßt. jdrosessor Grimm durchwandert die ersten neun Gesänge
der Ilias wie ein Spaziergänger, der nicht im Sturmschritte
seinen N?eg durchmißt, sondern ihm behaglich nachgeht, hier
eine Blume betrachtet, dort sich am Spiele der Sonnenstrahlen
ersreut, da die Aussicht genießt. An dem Iaden der epischen
Liandlung, die teils in stAosa, teils in sreien Dersen wieder-
gegeben ist, reiht er an passender Stelle zwanglose Betrachtungen
aus: über Technik und jdszichologie, über die homerischen
Menschen und Götter, über bsandlungen und Lharaktere.
Alles in jenem hochersreulichen Verständuisse, das nur durch
die Liebe zum Dichter zu erreichen ist und das überall zahl-
reiche neue Schönheiten stndet, ohne hineinzugeheimnissen.
Solch ein Buch konnte den bsomer allensalls unserer Bildung
retten, wenn ihr das Griginal entzogen würde; aber auch,
wenn diese Gesahr vermieden ist, behält es seinen hohen wert.
Denn Lsomers Schönheiten liegen nicht an der Mbersläche,
sondern wollen langsam gefunden und gekostet sein; und denen,
die aus der Schule „ihren rsomer" gelesen, ist darum dies
Buch vielleicht noch mehr ans 6erz zu lcgen als den audern.
Daß alles jdhilologische sorgsältig vermieden ist, scheint mir
sehr taktvoll, und am meisten, wenn die Absicht des Dersassers
in der oben angedeuteten Richtung lag.
So lange noch die edle Redekunst bei uns gar so sehr im
Argen liegt, wird man die Absicht eines Buches, wie T.
Albertis „Schule des Redners" (Leipzig, IViegand) nur
sreundlich anerkennen können. 2klberti verzichtet glücklicher-
weise aus eine gänzlich nutzlose Zusammenstellung allgemeiner
Regeln und giebt vielmehr eine verständige Auswahl muster-
giltiger Aunstreden, — leider zum Teil in ungenügender
Uebersetzung, wie denn z. B. der Leser von Demosthenischer
Zprechweise aus der gegebenen Äbertragung keine vorstellnng
gewinnen kann. Demosthenes, Ticero, Tauler, Geiler v. Raisers-
berg, Savonarola, Luther, Skarga, Sheridan, lNirabeau, Fichte,
Börne, Ainkel, Lassalle und Bismarck sind vertreten. Das
Verständnis wird durch Anmerkungen und längere Linleitungen
im allgemeinen in zureichender TDeise vermittelt, nur stört
besonders bei den letzteren ein dilettantischer Zug, indem der
Verfasser von gewissen vorgesetzten allgemeinen Regeln der
Redekunst ausgeht und so nicht selten das geschichtliche Ver-
ständnis nicht erreicht. Die mittelalterliche Beredsamkeit z. B.
ist etwas stach ersaßt, und wenn der höstschen Redekunst der
Iranzosen in harten worten aller Wert abgesprochen wird,
so heißt das die einsache Thatsache verkennen, daß auch sie als
Lrzeugnis und Form ihrer Ieit notwendig war, und daß sie,
zum mindesten in sormaler chinsicht, gleichsalls ihre Vorzüge
hat, wenn wir uns auch vielleicht nicht dasür erwärmen können.
Üeberhaupt stellt der Verfasser seine jdersönlichkeit zu sehr in
den Vordergrund: durch gewagte Zusammenstellungen, aussällig
scharse Urteile, heraussordernde Analogien (ein Mittel, das
überhaupt nur in der 6and eines Meisters erhellend wirkt)
lenkt er die Ausmerksamkeit von der Lache ab nnd verwirrt
das Urteil. Sollte eine zweite Lammlung beabsichtigt sein
— nnd ich hielte das sür recht nützlich —, so thäte der Ver-
sasser vielleicht der Lache ein Dieust, wenn er sie öster sür
sich allcine sprechen ließe. Albert Dresdner.
Ä-r DlL MeislerwerkL der königl. Gemäldegalerie
im DtMg. Photogravüreprachtwerk mit erläuterndem Text
von A. Bredius (München, Iranz chansstaengl.) — N?enn
man die Ramen des Direktors der chaager Galerie und der
ksansstaenglschen Rerlagshandlnng an der Lpitze einer jöubli-
kation über die holländische Aunst stndet, so dars man einer
hervorragenden Leistung gewärtig sein. Und eine solche wird
nns in dcr Lhat in dem vorliegenden Galeriewerke geboten.
Iene kleine Lammlung iin Ukauritshuis war bekanntlich in
ihrem Ursxrung das Kabinet der oranischen Prinzen, und ihr
Inhalt besteht dementsprechend hauptsächlich aus Aabinets-
stücken im eigentlichen Sinne des Ullorts, welche vorwiegend
den niederländischen Lchulen angehören. Dieser Lharakter der
Sammlung ist auch in ihrer jöublikation znm lllusdrnck ge-
kommen, in der uns neben einundvierzig holländischen Bildern
nnr sechs vlämische, zwei deutsche und ein spanisches Bild
geboten werden. Üllle die Bilder, welche den Ruhm der
Lammlung ausmachen, voran die süns Rembrandts, dann
lVerke des Delstschen Vermeer, jdotters, de Reysers, Ruisdaels,
Uloros, Rubens, lsolbeins, Ulurillos und vieler Anderer liegen
hier in Abbildungen vor, welche man als Uleisterleistungen
der heutigen Reprodukiionsknnst bezeichnen dars und die den
bekannten Blättern Brauns in keiner Beziehung nachstehen.
Ls liegt in der Ratnr der Lache, daß diejenigen Uunstwerke,
in denen die zeichnerischen Vorzüge am stärksten hervortreten,
am besten gelungcn sind, wie z. B. der jdottersche Ltier, die
jdaradieslandschast Breughels, das männlicheBildnis de Ueysers
und die lVerke eines Uloro und lholbein. Nicht in dem Ulaße
besriedigt die Darstellung des Rembrandtschen chelldunkels,
z. B. aus dem Limeon im Temxel, es wird die vollkommene
lViedergabe aller Ieinheiten desselben in einer mechanischen
Nachbildung wohl nie erreicht werden.
lVie die Reproduktion der Bilder, so steht anch der be-
gleitende Text im vollsten Linne aus der ksöhe der Zeit.
Allerdings dars man ja nicht, wie in den vor wenigen Iahren
im selben Verlag erschienenen Amsterdamer Galeriewerke, eine
kurzgesaßte abcr vollständige Geschichte der niederländischen
Nlalerei erwarten, denn dazu eigne^ sich aus den oben be-
rührten Gründen der Bestand der Uaager Galerie nicht. Ulit
Recht wählte daher der versasser diesmal die Form einzelner
Beischristen zu den abgebildeten Uunstwerken. Diese nun
bestehen aus den kurzgesaßten Lebensdaten des Ulalers und
aus einer ästhetischen und historisch-kritischen lVürdigung des
Uunstwerkes. Ls braucht kaum gesagt zu werden, daß sie
sowohl von einer vollkonnnenen Beherrschung des Ltoffes
Ieugnis ablegen, wie auch mit srischer Lmpstndung unter
dem unmittelbaren Lindruck der Bilder niedergeschrieben sind.
Auch werden in dankenswerter lVeise wiederholt die 2lnsichten
namhaster Aunstgelehrter, wie Burger-Thors und Lm. Ulichel
unter den Franzosen, Bode, lVoermann und Iusti unter den
Deutschen, mitgeteilt oder wörtlich angesührt. 5eine unermüd-
lichen archivalischen Untersuchungen setzen den Versasser auch
diesmal in 5tand, über die Lebensverhältnisse von mehr als
einem Rünstler Neues mitzuteilen, wie z. B. über die angesehene
gesellschastliche Ltellung Adriaen van Ostades und über das
sreundschastliche Ncrhältnis zwischen I. lVynants und de
Uelt-Ltocade.
Ium Lchluß sei hier der lVunsch zum Ausdruck gebracht,
daß die cherren Verfasser und Verleger sich veranlaßt sühlen
mögen, dieser schönen und vornehmen jdublikation eine zweite
solgen zu lassen, welche uns eine neue Reihe von Uleister-
werken der ksaager Galerie vor Augen sührt.
Lorn. Lsosstede de Groot.
Lettungsscbau.
* bedcutet Wesprecbung von Linzclwerkren, f: bildiicbe Lrlüuterung dcr Nutsutze odcr Keigabe von Kildnisscn.
Dicktuug. (D. gold. Vließ u. d. Ring d. Nibelungen) Land-
mann, Z. s. v. L.-G. Z. — (D. „Modernen" in Berlin u.
Nlünchen) L. Bauer, d. zwanzigste Iahrh. ?. — (Dichter
als ksohepriester) Grottewitz, Nlag. f^. — (Ibsen) ff Lserzog,
Univ. f8. — (Ibseus Iugendentwickelung) Llemen, Lpz.
Z., w. B. 2fs. — (Die dänische Lrotik) kjansson, Mag.
k4:s- — („Iung-Lsolland") jdluim, Nlag. f6. — (Dtsches
Frauenschrifttum in Böhmen) Schrattenthal, Böhmens dtsche
jdoesie u. Uunst, Ulärzh. — (Iohann Uleyer) Rohut, N.
p. Bl. 6s. — (Gras Schack) Gwart ff. — (Ilse Frapan)
Ivechsler, Dtsche Rschan, April. — (Bauernfeld) ff Stern,
lVesterm.Uth.rf f6.—(Lchriststellerhonorare) Uohut,Dichterh.fS.
Gotik UUd Hleuaissuuce, von Fritz Unding. Illuudsckau. Dichtung. Alltags-Poesie. Theater.
Ivichtigere Schausxielaufführungen, XI. „Die neue Schauspielkunst". Ulusik. jdeter Lornelins' „Gunlöd".
Bildende Aünste. Iur Lröfinung der internationalen Annstausstellung in Berlin. Vermischtes. Über Bauernhäuser.
Sprecbsual. üerman Lichseld: In Sachen „Romantik als Schimxswort". Nus der Lücberei. Leituugsscbau.
— 253 —