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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 4.1890-1891

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Heft 13 (1. Aprilheft)
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Aus der Bücherei
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https://doi.org/10.11588/diglit.11725#0212

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dieser Kunstperiode von vornherein nicht in Betracht, in der
Architektur wendet sich seine Bewunderung Palladio zu, der
ihin den Alten am nächsten zu stehen scheint; in der Malerei
bewundert er zwar die großen Renaissancckünstler, sühlt sich
aber doch von ihnen getrennt durch den sxezifisch christlichen
Inhalt ihrer Gcmälde. wir vermögen dieser gar zu sauberen
Ümrißzeichnung von Goethes Stellung zur italienischen Runst
nicht völlig beizustimmcn, besonders deshalb nicht, weil die
Lharakteristik der Renaissancemalerei zu eng erscheint. Gerade

in ihren größten Schöpsungen wächst sie völlig über das
konsessionell Bedingte hinaus und schafft rein objektiv. Das
hat Goethe sicher auch empsunden, und nur der Mangel an
umsassenderen Zeugnissen über die Meisterwerke Roms läßt
das nicht philologisch unumstößlich belegen. Man darf daraus
gesxannt sein, wie bsermann Grimm in dem Teil der großen
Goethe-Biographie, der den Dichtcr in seinem Verhältnis
zur Aunst darstellen soll, sich zu diesem psychologisch so
interessanten j?robleme stellen wird. 6. T.

Lettungsscvau.

* bcdeutct Mcsprccbuug vcn LinzcNvcrben, p: bilvlicbc

Tttlgcincineres. (Die Moderne) Ls. ksart, Moderne Z. -
(Äritik u. Räsonnement) Reumann-bchfer, ürit. Bl. 3. —
(„Dscadence") L. Berg, Moderne (. — (Goethes Bez. z.
Italien p?88—(790) Geiger, Rat. (7. — (jdersönlichkeit
und Aunst) Fr. Lange, T. R. — („Der Lluch d. Runst")
Mähly, Gwart 6. — (D. literar. Berlin) Zwanzigst. Iahrh.

(. ff. — (D. aesthet. kvirkungen der Symmetrie) Schlegel,
M. R. R. 93. — (D. Aünstler u. d. publikum) Reißmann,
Dtsch. Tgbl. 65. — (phantasie) kh. v. wolzogen, Bayr. Bl.
2, 5. — (Niehsche) fi Adler, N. u. S. (68. — (Fechner)
Acholis, ebd. — (Realistik u. Mystik) L. Berg, D. Zeitge-
nosse (.

Dictttung. (Thristiane v. Goethe) ff bseinemann, Mesterm.
Mh. (Aörner) Teutschmann, Ayffh. März. —

(Lsölderlin) fi Fr., Schles. Z. (2( f. — (Giseke) Gottschall,
ebd. 52. — (Allmers) L. Koch, B. F. z. M. 7; Stedinger,
Nat. (9. — (Anzengruber) Rosegger, Mag. 8. — (Grill-
parzer) Müller-Guttenbrunn, Dtsch. Ztg. 68Z9. — (Iordan
u. d. dtsch. Nationalepos) B. Wildberg, d. zwanz. Iahrh. c(.
— (Ibsen) jdilgrim, Dtsch. Marte 38. — (Daudet) Buch-
wald, Grenzb. H. — (Richepin) E. Groth, ebd. 6. — (^euillet)
vogt, Allg. Z. (9 B. — (Zola als Dramatiker) Branse-
wetter, Gesellsch. 2. — (A. Gon^alvos Dias) !vm. Fiedler,

Lrläulcrung dcr NuksZtze odcr Kcigube von Kildntsscn.

ebd. (Symbol u. Realismus) Auhmerker, D. Dichterh. 1 (. —
(D. dtsch. Märchen) Muth, Litt. Rorr. 2. — (Der neue
Naturidealismus) Sommerseld, ebd. — (jdroletariat und
Dichtung) Mielke, Mag. (2. - (Rückert) Duboc, Gwart

t(. — (wichert) Zobeltitz, Mag ((. — (Lckstein) Amyntor,
D. Dichtg ((. — (Niffel) Aienzl, Dtsch. volksbl 790. —
(Sudermann) Reiuhold, Lit. R. (. — (Iuliane Tbert-
Glaser) Aastner, Böhmens Dtsch. jdoesie u. Rst. 2. — (M.
ch. v. Gemmingen) Iacobowski, Zeitgenosse (. — (Ibsen
u. d. Nererbung) wilckens, Gwart 8. — (D. deutsche Roman
u. s. Bedeutung) * Goette, Dichterheim, (3ff. — (Der
Roman) Aaempfer, Lit. Aorr. 3. — (Naturalismus) Ber-
seld, ebd. — („D. wiedereinsetzung d. jdhantasie") Grottc-
witz, Mag. (0.

Tbeater. (Die Lntwickelung d. modernen Schauspielkunst)
Bahr, Mag. (0.

Musik. („Dreizehn Iahre") Ls. v. wolzogen, Bayr. Bl.
(. — (R. wagner u. „die Gesellschaft") 5ternfeld, N. Z.
f. M. 5. — (psirold) Alberti, Dtsch. Tgbl. ^6. — (wagner
in Frkreich) partmann, Dr. Z. 26. - (Mozartj L). j).,

Dtsch. vlksbl. 7-^(. — Eilke) ch Rrögel, Shalle 5 —(Aienzl)
ch Seydler, N. M.-Z. 3. — (Beethoven-Museum in Bonn)
Schrattenholz, Gwart 7.


(s'

v e r k e b r.

Dr. siüi'tttner zu Tbul ersucht uns um wiedergabe der
solgenden Bemerkungen tteber Risse in den Gelbildern.
„Nach den im vorigen Iahre im «Aunstwart» von mir ge-
machten Betrachtungen über den Einfluß der Vaseline auf
Gelbildcr sind auch in verschiedenen Zeitungen unö von ver-
schiedenen Seiten Ansichten laut geworden über die Risse in
den Gelbildern und besonders in den neneren Gemälden. Ls
sind die an letzteren gerade austretenden Schäden als deren
vollständiger Ruin bezeichnet. Auch ich hatte den Ausdruck
«unrettbar verloren» aus dieselben angewandt, jedoch nicht im
obigen Sinne, sondern mit Bezug daraus. daß bisher zur
Rettung solcher Bilder absolut nichts oder nur gar noch
nachteiliges gethan wurde. Daß die Risse nicht mehr zu heilen
sind, ist ja klar, deshalb braucht aber das Bild selbst noch
nicht verlorcn zu sein, denn eine genau beobachtende Behand-
lung kann vor allen Dingen dem weitergehen vorbeugen und
bei Bildern, welche Anlage zum Spalten der Gelsarbe ver-
raten, dies noch rechtzeitig verhindern. Denn warum sollte
eine Farbschicht, die zehn, zwanzig, dreißig Iahre geschmeidig
und widerstandssähig war, den äußeren Tinflüsfen und den
durch innere Bewegung bedingten Änderungen zu trotzen, nicht
auch serner geschmeidig und jenen Linflüssen widerstandsähig
gehalten werden können? Die Schäden, mögen sie innerer
oder äußerer Natur sein, machen sich doch immer beim
Austrocknen der Farbschicht geltend. Geschieht dies zu schnell
oder wird durch schlechte Mal- und Bindemittel eine salsche
Gxydation bewirkt, so drückt sich das durch Reißen der Farb-
schicht aus. wird dagegen durch Geschmeidighalten dem 2lus-
trocknen ein Nalt geboten und selbst schlechten Ztoffen g e-
nügende Zeit zum Verschmelzen und Gxydiren gelassen, so
können die angesührten Veränderungen gar nicht nachteilig
wirken. Freilich, wenn die Leinwand durch sestes Antreiben
des Rahmens so straff wie möglich gespannt, wenn dazu noch
eine Glasscheibe vor das Bild gezogen, um schädliche Luft-
zirkulation herbeizusühren, und das Bild so znm Ruin vor-
bereitet, seinem eigenen Schicksal ohne daß sich je wieder
Iemand darum kümmert, überlassen wird, dann kann man
sich nicht wundern wenn es zu Grunde geht. — Außer der
srüher angesührten Vasiline möchte ich noch ein Mittel an-

sührcn, das auf neuere zerrissene Bilder besonders guten Tin-
sluß üht und die in diesen entstandenen Risse durch Trweichen
und Dehnen der Farbschicht wieder so viel wie möglich zu-
sammenschiebt. Ls ist dies in Terpentin gelöster Lamphor.
Lchraubt man ein Bild, das rissig geworden, und vorher mit
ätherhaltigem Naselinöl bestrichen, an den Boden einer flachen
Riste, stülpt diese über eine ziemlich große flache Schale mit
gelöstem Lamphor, so daß die aussteigcnden Ausdünstungen
gegen das Bild schlagen, so wird nach einiger Zeit die Farb-
schicht sich geglättet haben, und die Risse sind nicht so sichtbar
wie srüher. Sprünge allerdings, die sich in der oberen Farb-
schicht oder in den Lasuren besinden, sind nicht mehr zu heilen.
Lin öftcrcs Linreiben mit ätherischer Naseline wird dann die
Bilder in ihrem Zustande wenigstens erhalten." Da vr. Büttners
Aussatz in der ^achpresse außerordentlich viel besprochen worden
ist und auch zu vielsachen Lrörternngen der Tagespresse den
Anlaß gegehen hat, glaubten wir auch diesen Zusatz noch
bringen zu sollen. tt?ir bemerken aber, daß weitere technische
Lrörterungen über den Gegenstand unseres Lrachtens cnt-
schieden außerhalb des Rahmens unseres Blattes lägen.

1K. Tl). in D. tt?ir haben schon mehrmals erklärt, daß
der „Aunstwart", ein allgemein dentsches Blatt, sich aus die
Besprechung von Runstsragen, die, ohne grundsätzliche oder
symptomatische Bedeutung, nur einzelne Ltädte angehen, nicht
einlasscn kann. tt?enn Sie darüber entrüstet sind, daß der
Dresdner Gberbürgermeister sowohl wie der dortige Stadt-
baumeister über die „prachtbauten" der ttönig Iohann-5traße
keine Begeisterung verspüren, so könnten wir Ihnen zudem
durch eine ttnterstützung Ihrer Änsichten nicht dienen. Denn
uns unsererseits erscheinen manche dieser „jdrachtbauten" nur
als sieinerne Zeugen der Geschmacksverblödung sür Gegen-
wart und Zukunst. Fährt man in Dresden mit der Äus-
kleisterung solcher Aladderadatschkasten sort, statt sich zum ver-
ständnis einer vernünstigen Aunstanschauung auszuschwingen,
wie sie der Gberbürgermeister und Rettig vertraten, sührt
man dann noch, wie das hinsichtlich der Lchillingschen
Nllettinobelisken geschehen sollte, Festdekorationen als Dauer,
monumente aus usw., so verderbt man mit der Zeit die Lchön
heit der Ltadt, die man doch heben will, auss Gründlichste'

. Lustspiel und jldosse. Httmdscbau. Ällgemeineres. Uber die persönlichkeit in der Kunsi.
> »ickLL .t. . Dichtung. Lrnst ttAchert. Theater. wichtigere Lchauspiel-Aussührungen X. Mu sik. Non sremd-
ländischen Gpern. Bildende Äünste. Moderne Bilder in unseren Familienblättern. Münchener Sonderausstellungen.
LoseBlätter. Sinnreiche Gedanken bei Betrachtung eines antiken Tontellers. Sprechsaal. Friedrich Gffermann: In
Sachen: „Bunt oder einfarbig?" Nus der lGücberei. Lettuugsscbau. Illerkebr.

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