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Kunstwart und Kulturwart — 27,1.1913

DOI Heft:
Heft 3 (1. Novemberheft 1913)
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Offener Brief an den Vorstand
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https://doi.org/10.11588/diglit.14287#0313

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Buchhändler-Börsenvereins weder Ihre falschen Behauptungen zurück,
noch verklagen Sie mich. So bin ich gezwungen, dieses Ihr Versahren
dem Urteil der Osfentlichkeit zu unterbreiten und Sie hiermit nochmals
öffentlich aufzusordern, mich zur gerichtlichen Wahrheitser-
mittlung endlich zu verklagen. Ist Ihnen nicht bewußt, daß
das Ansehen eines ganzen ehrenhaften Standes leiden muß, wenn sein
Vorstand, bei schweren Beschuldigungen der unparteiischen Wahrheits-
ermittlung vor Gericht ausweicht?

Hochachtungsvoll und ergebenst

Dresden-Blasewitz, am 7. Oktober MZ. Ferdinand Avenarius

Zur „Mittelstelle für Volksschriften" für heute nur kurz, was folgt.
„Die schwebende Frage ist nicht die, ob die Mittelstelle überhaupt ins
Leben tritt, sondern: ob sie als Konkurrenz zum Buchhandel außerhalb
seiner Organisation ins Leben tritt, was allein die Bekämpfung
durch den Börsenverein gegen unsern Willen erzwingen
könnte, oder aber: ob sie in gemeinsamer Arbeit mit dem Buchhandel
ins Leben tritt, ihm Konkurrenten fernhält und unter sorgfältiger Be-
rücksichtigung seiner Interessen ausgebaut wird, was der Dürer-
bund und seine Freunde im Buchhandel erstreben." Es
scheint einige zu wundern, daß ich auf die wirklichen oder angeblichen
Gegengründe des Börsenvereinsvorstandes gegen die Mittelstelle nicht
antworte. Soll eine Besprechung nicht dreschen leeren Strohs bedeuten,
so hat sie entweder einen theoretischen oder einen praktischen Zweck. Für
den theoretischen, die Förderung der Lrkenntnis, verspreche ich mir nichts
von einer Aussprache mit Herren, die einem objektiven Verfahren zur
Wahrheitsermittlung ausweichen. Für den praktischen Zweck, die Ge-
staltnng einer endlich wirksamen Propaganda für gute Volksschristen er-
boten wir uns, nicht nur auf die Hilfe der Nicht- und Auch-Buchhändler,
sondern auf jede den Buchhandel nach Ansicht des Börsenvereins irgendwie
schädigende Einrichtung für den Fall gemeinsamer Arbeit am Volkswohl
zu verzichten. Der Vorstand des Börsenvereins hat aber sogar eine
Aussprache darüber seinerseits abgelehnt.

Ansre neuen Leser werden darauf aufmerksam gemacht, daß sie über
den Feldzug der verbündeten Kunstwart- und Dürerbund-Gegner Näheres
aus der kleinen Schrift „Kunstwart-Abrechnung" ersehn, die jedem
auf eine Postkarte hin vom Kunstwart-Verlage in München unent-
geltlich zugesandt wird. Die weitere Abrechnung ist von uns aus'
vertagt, bis die verschiedenen Prozesse erledigt sein werden, die ich zur
gerichtlichen Feststellung der Wahrheit eingeleitet habe. Der Vorstand
des „Börsenvereins deutscher Buchhändler" müßte jedoch seinerseits mich
verklagen, will's aber nicht. Was den „Türmer" und das „Hochland"
betrisft, so werden wir uns weiter mit ihnen nur dann beschäftigen, wenn
sie ihrerseits neue Angriffe veröfsentlichen, da unsrer Auffassung nach
die Polemik mit „Konkurrenzblättern" nur in der Abwehr von Angriffen
zulässig ist. A

Herausgebrr: Or. K. o. Ferd Aveuarlus iu Dresden Blasewitz; verauiwort>icb: der He>ausgeber —
Perlag von Georg D. W. Callwey, Druck von Kastuer L Callwcy, k. Hofbi chdruckerei iu Wüncheu —
Inösterreich-Uagarn für Herausgabe und Schriftleitung verantwortlich: l)r. Richard Batka in WienXIIl/s
 
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