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Kunstwart und Kulturwart — 27,1.1913

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Heft 5 (1. Dezemberheft 1913)
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Lose Blätter
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https://doi.org/10.11588/diglit.14287#0522

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Schüler:

Doch ein Begrisf muß bei dem Worte sein.

Mephistopheles:

Schon gut! Nur muß man sich nicht allzu ängstlich quälen;
Denn eben wo Begrisfe fehlen,

Da stellt ein Wort zur rechten Zeit sich ein.

Mit Worten läßt sich tresslich streiten,

Mit Worten ein System bereiten,

An Worte läßt sich trefslich glauben,

Von einem Wort läßt sich kein Iota rauben.

Schüler:

Verzeiht, ich halt euch auf mit vielen Fragen,

Allein ich muß euch noch bemühn.

Wollt ihr mir von der Medizin
Nicht auch ein kräftig Wörtchen sagen?

Drei Iahr ist eine kurze Zeit,

Nnd, Gott! das Feld ist gar zu weit.

Wenn man einen Fingerzeig nur hat,

Läßt sich's schon eher weiterfühlen.

Mephistopheles (sür sich):

Ich bin des trocknen Tons nun satt,

Muß wieder recht den Teufel spielen. (Laut:)

Der Geist der Medizin ist leicht zu fassen-
Ihr durchstudiert die groß und kleine Welt,

Um es am Ende gehn zu lassen,

Wie's Gott gefällt.

Vergebens, daß ihr ringsum wissenschastlich schwellt,
 
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