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Münchner kunsttechnische Blätter — 9.1912/​1913

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Nr. 11
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Eibner, Alexander: Die Versuchsanstalt und Ankunftstelle für Maltechnik an der Kgl. Technischen Hochschule München
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Malmaterialienkunde und Unterricht, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.36589#0046

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42

Münchner kunsttechnische Biätter.

Nr. i:.

1908:
2. A. Eibner: Die Freskomaterei. Südd. Materzeitung
Nr. 4 und 5.
3. — Zur Nomenktatur der Anstrichfarben, Binde-
und Matmittet. Chem. Ztg. 1908. Nr. 22—24.
4. — Ueber Deckfarben und Bestimmung der Deck-
fähigkeit. Südd. Materzeitung. 1908. Nr. :8.
5. — Ueber Copaivabatsame. Techn. Mitt. f. Ma-
terei. XXIV: Heft 22, 23, 24. XXV: Heft [.
6. — Ueber neue Künstlerötfarben und das Prinzip
der Harzötfarben. Techn. Mitt. f. Materei.
XXIV. S. 216.
7. — Zur Technik der pompejanischen Wandma-
terei. Südd. Materzeitung. 1908. S. 329,
542, 655.
8. — Ueber Kadmiumgetb, Kadmiumorange und
Kadmiumrot. Farbenzeitung. 1908. Nr. 43
und 44.
9. — Zur Entwickiung der Technik der Oetmaterei
vom Mittetatter bis in die Neuzeit. Beitage
der Münchener Neuesten Nachrichten. 1908.
1909:
:o. — Ueber indigoide Farbstoffe in der Verwen-
dung ats Oetfarben. Chem. Ztg. 1909. Nr.
26 und 28.
— Matmateriatienkunde ats Grundtage der Mat-
technik. Bertin [909, Vertag von J. Springer.
30 Bogen.
12. — Der Reinheitsbegriff bei Matmateriatien und
das Deutsche Farbenbuch. Farbenzeitung.
XV. Nr. 35.
!3- — und O. Hue: Ueber Guignetgrün. Farbenzei-
tung. XV. Nr. 45 ff.
19:0:
[4. — und O. Hue: Ueber Terpentinöte und ihre Er-
satzmittet I. Bestimmung von Benzinen und
Petroteum in Terpentinöten mittets Schwefef-
säure. Chem. Ztg. r9to. Nr. 73.
19m :
15. — Ueber technische Prüfungsmethoden von
Materfarbstoffen und die Verwendbarkeit der
neuen Pigmentteerfarben in der Kunstmaterei.
Farbenzeitung. XVI. S. 1390.
16. — Azione deteteria det bianco di zinko. Vor-
trag, gehatten auf dem internationaten Kunst-
kongress in Rom am 7. Aprit 191t.
ty, — Die zerstörende Wirkung des Zinkweiss auf
Aquarettfarben und die Frage der Einführ-
barkeit von Teerfarben in die Kunstmaterei.
Münchner Kunsttechn. Btätter. VII. Nr. 18
bis 20.
r8. — Die anorganischen Farbstoffe in der 4. Auf-
tage von Lunges chemisch-technischen Unter-
suchungsmethoden. 1911. Vertag von J.
Springer. 8 Bogen.
[9. — Ueber Lichtwirkungen auf Materfarbstoffe I.
Chem. Ztg. :9t!. S. 733 ff.
1912:
20. — und L. Gerstacker: Der Reinheitsbegriff bei
Matmateriatien II. Ueber die technischen
Zyaneisenbtaufarben. Farbenzeitung. XVII.
21. — und H. Muggenthater: Die Hexabromidzahten
fetter Oete und die Bestimmung von Rüböt
in rohen Leinöten. Farbenzeitung. XVIII.
22. — Artiket „Farben" im 4. Band von G. Jägers
Handwörterbuch der Naturwissenschaften.
23. — und L. Gerstacker: Ueber Lichtwirkungen auf
Materfarbstoffe II. Die Zusammensetzung des
Tumbuttsbtau. Erscheint in der Chem. Ztg.
!9i3-
24. — Ueber tichtechte Zinnober.

Malmaterialienkunde und Unterricht.
Von D. H. (Fortsetzung.)
Ueberdies sind die grösseren Künstferfarbenfab-
riken mit getegenttichen Veröffenttichungen bestrebt,
ihre neuen Fabrikate bekanntzumachen, und dies ge-
schieht oft auch in getehrter und sachgemässer Form.
Der Zweck derartiger Fachzeitschriften ist, das
Interesse ihres Leserkreises auf Neuerungen des Ge-
bietes hinzutenken oder obwattende Zeit- und Streit-
fragen zu erörtern, dabei müssen aber die Grundfagen
der maftechnisch-chemischen Kenntnisse afs bekannt
vorausgesetzt werden, denn die Zeitschrift darf doch
niemafs ein Lehrbuch sein und wird ein sofches auch
nicht ersetzen können.
Für unsere junge Künstferschaft kommt es aber
gerade auf diese Grundfagen der maftechnisch-che-
mischen und physikafischen Kenntnisse an, die zu er-
fangen eben doch nicht anders mögfich ist, afs durch
ein schufmässiges Erfernen affer der hier in Betracht
kommenden Diszipfinen.
Deshafb ist die Forderung des materiafkundfichen
und chemisch-technischen Unterrichts für die künstle-
rische Jugend unerfässfich und von affen Seiten aner-
kannt. Meinungsverschiedenheiten sind nur über die
Art der Durchführung eines sofchen Unterrichts vor-
handen.
II.
Treten wir nunmehr der Frage näher, worin die
Ursachen gefegen sind, dass wir heute unsere Mate-
riafien (Farben, Oefe und Firnisse) weniger genau
kennen, afs dies früher der Faff gewesen ist, so be-
darf es nur des Hinweises, dass früher ein grosser
Teif der Farbenbereitung in den Werkstätten sefbst
vorgenommen wurde, dass die Meister sefbst afs junge
Burschen in eine Werkstatt eintraten, wo sie von
Grund auf bei affen Arbeiten mit Hand anfegen mussten,
und vor affem muss darauf verwiesen werden, dass
die Auswahf der Farben und Mafmittef ganz unver-
häftnismässig kfeiner war afs heute, mithin vief feichter
übersehen werden konnte.
Noch vor [00 Jahren war die Liste der Maferfarben
nicht gross; Bouvier z. B. zähft im ganzen nur 38
Farben auf. Im 18. Jahrhundert war sie noch vief
kfeiner. Pernetys Dictionaire de Peinture (1757)
zähft für Zwecke der Oefmaferei nicht mehr afs 27
Farben auf.
Weicher Unterschied gegen heute, wo es hunderte
von Farben gibt, die zu übersehen etn eigenes Stu-
dium eines Speziafisten, des Farbenchemikers nötig
macht.
Die in unserer Zeit afferwärts nötig gewordene
Arbeitsteifung, die Grossbetriebe jeglicher Art, haben
die Arbeitsmethoden an sich gerissen, und was früher
jeder Meister, Mater wie Geseffe, sefbst bereitete,
das fiefert jetzt die Fabrik hx und fertig zum Anstrich,
sefbst die Mischtöne werden in jeder befiebigen Farbe
und in jedem befiebigen Materiaf auf den Markt ge-
bracht.
Der heutige Mater, ob Künstfer oder An-
streicher, schöpft seine Materiafienkenntnis
einfach aus denPreisfisten seinerLieferanten.
Wie kann man sich da wundern, wenn diese Kennt-
nisse gering sind und nicht weiter reichen, afs bis zur
Benennung der Namen der Farben und der Firmen,
die sie liefern? Die Konkurrenz tut das ihrige dazu,
und die Fabriken veröffentfichen nur gerade sovief
über ihre Fabrikation, afs sie für passend erachten.
Da heisst es z. B. beim Mafmittef „schneff trocknend",
„fangsam trocknend" oder Mafmittef I, Mafmittef II usw.;
Retuschiermittef, Zwischenhrnis, Schtusshrnis usw.,
ohne dass der Mater weiss, wodurch das Mafmittef
schneff oder fangsamer trocknend gemacht wird, worin
der Unterschied der Firnisse besteht, aus was sie be-
 
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