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Münchner kunsttechnische Blätter — 9.1912/​1913

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Nr. 23
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Neue Patente
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Fachliteratur
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https://doi.org/10.11588/diglit.36589#0098

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94

Münchner kunsttechnische Btätter.

Nr. 23.

Verfahren zur Darstellung von Malerfarben für Oel-
gemälde aller Art D. R. P. Nr. 261 130 vom 22. De-
zember 1912 für Augustinus Cerne, Laibach i. Krain.
(Veröff. am 17. Juni 1913.) Die nach voriiegendem Ver-
fahren hergesteiiten Malerfarben zeigen wesentliche
technische Vorzüge, das damit gemalte Oelbild trocknet
sofort, ohne dass man dazu Sikkative braucht, die
Bilder besitzen grosse Leuchtkraft und bekommen keine
Sprünge, ein sehr wichtiger Umstand. Zur Herstellung
der Farben mischt man bisher gebräuchliche Rohfarben
mit den als Bindemittel üblichen Harzen und Malölen
(Kopaivabalsam, Bernstein, Mohnöl, Leinöl u. dergl.),
trocknet heiss, zerkleinert die getrocknete Farbe und
vermahlt dieselbe. Diese Farben lassen sich auch zum
Uebermalen von Photographien benutzen. Man stellt
sich auf Papier oder präparierter Leinwand photogra-
phische Vergrösserungen her, übermalt die entsprechend
grundierte Photographie zuerst mit sehr verdünnten
gewöhnlichen Oelfarben, dann mit den neuartigen Far-
ben, welche als Pulver mittels Pinsel oder Watte auf-
getragen werden. Die Bilder können noch gehrnist
werden und gleichen völlig Oelgemälden. Patentan-
spruch: Verfahren zur Herstellung von Malerfarben für
Oelgemälde aller Art, dadurch gekennzeichnet, dass
die gebräuchlichen Pigmente mit Oel, Balsam od. dergl.
gemischt, in heissem Zustande getrocknet, dann zer-
bröckelt uud schliesslich vermahlen werden.
Färb-, Zeichen-oder Schreibstift. D. R. P. Nr. 26t 359
vom 2g. November (912 für Carl Gottlieb Bössenroth,
München. (Veröff. am 23. Juni 1913). Zusatz zum Patent
246 i2o. Der Stift nach dem Hauptpatent enthält neben
den üblichen farbigen Pigmenten als Aufhellungsmittel
Zinkweiss, Sulfopon od. dergl. stark deckende, weisse
Körperfarben und als Bindemittel Eigelb oder gleich-
wertige, durch Gerbmittel unlöslich werdende Stoffe.
Man bezweckt damit die Herstellung eines sehr weichen
Pastellstiftes, welcher die Fixierung der Pastellmalerei
ohne die geringste Ton- oder Schönheitsänderung ge-
stattet. Die Verwendung von Hühnereigelb allein erfüllt
jedoch, wie gefunden wurde, nicht diese beiden Be-
dingungen, da genügende Mengen von Eigelb als Binde-
mittel den Stift hart machen, geringe Mengen Eigelb
allerdings einen sehr weichen Stift liefern, jedoch beim
Fixieren des Bildes ein Dunkelwerden eintritt. Viel
besser als Eigelb eignet sich aus frischem Ochsenblut
durch Entfernung der rotenBlutkörperchen gewonnenes
Fibrin als Bindemittel für PasteHstifte der im Haupt-
patente gekennzeichneten Art. Das auf die mit Fibrin
gebundenen Pigmente wirkende gerbende Formalin
fixiert sofort die Farbkörperchen, ohne eine Spur eines
Tonunterschiedes erkennen zu lassen. Das Fibrin ist
gänzlich neutral und säurefrei. Beispiel für das Binde-
mittel: 36g Fibrin, 3 g Eigelb oder 140g Fibrin, 3 g
Eigelb. Patent-Anspruch: Färb-, Zeichen- oder Schreib-
stift, der neben den üblichen farbigen Pigmenten als
Aufhellmittel Zinkweiss, Sulfopon (lichtechtes Lithopon)
oder ähnliche, stark deckende weisse Körperfarben
enthält, nach Patent 246 120, dadurch gekennzeichnet,
dass als Bindemittel, neben kleinen Mengen der auch
sonst verwendeten Klebemittel, aus Tierblut durch
Entfernung der roten Blutkörperchen gewonnenes
Fibrin verwendet wird. (Farbenzeitung.)
Fachliteratur.
(2. Nachtrag; s. Nr. 18 u. 20 dieses Jahrgangs.)
Zum Abschnitt: „Anatomie":
M. Schäfer, Tierformen. Vergleichende Anatomie von
Mensch und Tieren (Mensch, Löwe, Pferd, Seehund
und Schwimmorgane, Vögel, Reptilien). 64 Tafeln
mit begleitendem Text. Verlag von Gerh. KiFht-
mann, Dresden. Preis M. 35.—.

9. Graphische Techniken,
a) Radierung.
JosefRoller, Technik der Radierung. Eine Anleitung
zum Radieren und Aetzen auf Kupfer. 3. AuH. A.
Hartlebens chemisch-technische Bibliothek Nr. 133.
Wien u. Leipzig 19:1. Preis geh. M. 3.—-, geb. M. 3.80.
Voit. Preissig, Zur Technik der farbigen Radierung
und des Farbenkupferstichs. Mit Zeichnungen und
einer farbigen Beilage. Leipzig 1909, Verlag von
Karl W. Hiersemann. Preis M. 4.—.
(Enthält auch ausführliche Angaben über Fach-
literatur älterer englischer und französischer Autoren.)
Hans W. Singer und William Strong, Radieren,
Stechen und andere Druckmethoden. Mit to Ori-
ginalabdrücken und 4 Illustrationen von W. Strong.
Aus dem Englischen übersetzt.
Herrn. Struck, Die Kunst des Radierens. Ein Hand-
buch für Künstler und Liebhaber. Mit Original-
beigaben und Illustrationen. Berlin 1909, Verlag von
B. Cassirer. Preis M. 28.—.
Walter Ziegler, Die Techniken des Tiefdruckes.
Mit besonderer Berücksichtigung der manuellen
künstlerischen Herstellung von Tiefdruckplatten jeder
Art. Mit 80 Illustrationen und 2 Tiefdruckbeilagen.
Halle a. S. :9°t- (Verlag von Wilh. Knapp.) Preis
M. 6.—.
-, Die manuellen graphischen Techniken (Zeich-
nung, Lithographie, Holzschnitt usw.). I. Band: Die
Schwarz-Weiss-Kunst. Erweiterte zweite Auf-
lage des obigen Werkes. Mit 120 in den Text ge-
druckten Abbildungen. Halle a.S. 1912. (Verlag von
Wilh. Knapp.) Preis geh. M. 9.80; geb. M. 10.80.
b) Holzschnitt.
Friedr. K. Blau, Holzschnitttechnik. Strassburg i. E.
Verlag von J. H. Ed. Hertz. Preis M. 2.—.
W. Kaltenbusch, Zeichnen und Schneiden. Prak-
tische Fingerzeige. Fürth i. B. Verlag von Lions
Buchdruckerei. Preis M. 3.—.
Hugo Meyer, Der Künstlerholzschnitt (in Klimschs
Jahrbuch technischer Abhandlungen 1907/08 [S. 192
bis 228]). Preis per Jahrgang geb. M. 6.—.
c) Lithographie.
Georg Fritz, Handbuch der Lithographie. Halle a.S.
1901. (Wilh.-Knapps Verlag.) Preis M. 12.—.
Carl Kappstein, Der künstlerische Steindruck. Hand-
werkliche Erfahrungen bei künstlerischen Flachdruck-
verfahren. Mit Druckbeispielen. Berlin [9:0. Verlag
von Bruno Cassirer. Preis brosch. M. 3.—, geb.
M. 4.—.
W. D. Richmond, Grammatik der Lithographie.
Deutsch von C. Aug. Franke. Leipzig :88o (Verlag
von Alex. Waldow). Preis M. 7.20.
Heinrich Weishaupt, Das Gesamtgebiet des Stein-
drucks. Weimar 1873 (Verlag von Friedr. Voigt).
Preis M. 7.—-
(S. auch Walt. Ziegler, Die manuellen graphischen
Techniken. Bd. I: Die Schwarz-Weiss-Kunst.)
d) Allgemeine Druckverfahren.
Arthur W. Unger, Die Herstellung von Büchern,
Illustrationen, Akzidenzen usw. Mit 166 Figuren,
12 Beilagen und 60 Tafeln. Halle a. S. 1906 (Wilh.
Knapp). Preis geh. M. 8.—.
C. Kampmann, Die graphischen Künste. Leipzig 1898.
Verlag von G. J. Göschen (Sammlung Göschen Nr. 70).
Preis geb. M. —.80.
A. Gruber, Zinkklischees (in Spiel und Arbeit). Preis
M. 1.20
Buchwald, Graphische Künste (in Hilgers illustrierte
Volksbücher Bd. 87). Preis brosch. M. —.30; geb.
M. —.70.
 
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