Das neue Frankfurt: internationale Monatsschrift für die Probleme kultureller Neugestaltung (3.1929)

WeTtanficht mit Hochzeitsfaal

Blumenfchmuck der Wohnung verzichten. In engem Zufammenhange mit
dem Ringen unferer Zeit nach einer ehrlichen, kriftallinifch klaren Bauge-
ftaltung verbreitet fich in der Maffe des Volkes die Abneigung gegen die
kitfchige Wohnungseinrichtung mit Quaftenfofas, fchweren Stoffvorhängen
und nachgemachten Blumen. Durch grofje Fenfter tritt Licht, Luft und Sonne
in die neue Wohnung, und der liebevoll zufammengeftellte Blumenftraufj
und nicht zuletjt feine Schattenwirkung auf der hellen Wand, geben einen
wertvollen Raumfchmuck ab, wie ihn der Japaner feit Jahrhunderten ge-
pflegt hat.

So beginnt die Blume aus einer Sache Weniger zu einer Sache des ganzen
Volkes zu werden, und fo will auch die gefamte Bürgerfchaft der Stadt in
unferem Palmengarten, als der zentralen Schauftätte für Pflanzen und Blumen,
Belehrung und Genufj bei der Betrachtung ausgedehnter Blumenanlagen
miteinander vereinigen.

Weniger bedeutungsvoll erfcheint uns demgegenüber die Beibehaltung der
grofjen Tennispläfye, die beffer innerhalb des im Generalbebauungsplane
vorgefehenen zufammenhängenden Grünflächenfyftemes untergebracht wür-
den. Der Sport hat in unferer Zeit eine folche Bedeutung erlangt, dafj es
richtiger erfcheint, in zufammenhängenden Sportanlagen, wie wir fie in bei-
fpielhafter Anordnung in unferem Stadion befi^en, die verfchiedenen Sport-
zweige zufammenzufaffen.

Ein Stiefkind des alten Palmengartens war der botanifche Teil, der fich, fchon
im Ausmafje klein, längs der Miquelftrafje entwickelte. Die uralte Eibe, die
man einft mit grofjem Aufwände von dem Gebiete des alten Senckenbergia-

Eingang zum Bierkeller nums nach dem botanifchen Garten verfetjte und die fich offenbar mit diefer

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