Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Sondheim, Moriz
Gesammelte Schriften: Buchkunde, Bibliographie, Literatur, Kunst u.a. — Frankfurt a.M., 1927

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34388#0438

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
406

heit in der Komposition des Buches erklären würde; vielleicht
hat ihm de Bury seine Erinnerungen diktiert, vielleicht hat
sie Holkot ausgearbeitet Aber jedes Kapitel des Philobiblon ist
mit subjektiven und autobiographischen Elementen stark durch-
setzt, und diese subjektiven und autobiographischen Elemente
sind es, die ihm seinen ungewöhnlichen Wert verleihen; sie
sind de Burys unbestreitbares Eigentum, auch wenn das Buch
in seiner jetzigen Fassung nicht unmittelbar aus seiner Feder
geflossen sein sollte. Aus dem Rahmen des Philobiblon tritt
uns das Bild Richard de Burys entgegen, scharf und klar, wie
nur er selbst es hat zeichnen können, ungeschminkt, mit allen
seinen Schwächen und Vorzügen, ein Mensch mit seinem Wider-
spruch, ein großer Bibliophile, kein Aesthet, vielleicht kaum
ein Kenner, aber ein leidenschaftlicher Sammler, wie es der
Chronist William de Chambre mit naiven Worten ausge-
sprochen: Summe delectabatur in multitudine librorum, das
höchste Ergötzen fand er in der Menge der Bücher.

Benutzte Literatur.
Richard de Bury, Philobiblion, traduit en frangais et suivi
du texte latin par H. Cocheris. Paris 1856.
The Philobiblon. Edited and translated by E. C. Thomas. Lon-
don 1888.
11 Philobiblon. Testo, note, traduzione e documenti. Pubbl.
da M. Besso. Roma 1914.
Philobiblon. Utgifven och öfversatt af A. Nelson. Stockholm
1922.
Vogel, E. G., Erinnerungen an einige verdienstvolle Biblio-
philen. (Serapeum IV 1843. S. 131 ff.)
Kaufmann, G., Zu dem Philobiblon (Centralbl. für Biblio-
thekswesen. VI 1889. S. 337 ff.)
Thomas, E. C., Was Richard de Bury an impostor? (The
Library. I. 1889. S. 335—340).
Sondheim, M., Das Philobiblon. (Zeitschrift für Bücher-
freunde. I. 1897. S. 322 ff.)
Husung, M. J., Zum Philobiblon. (Zentralblatt für Biblio-
thekswesen. XXXVII 1920. S. 105—120.) Eine neue Philo-
biblon-Ausgabe. (Ebenda XXXIX 1922. S. 381—388.)
B o g e n g , G. A. E., Die großen Bibliophilen. Leipzig 1922.
De Ghellinck, J., Un eveque bibliophile au XIVe siede.
(Extrait de la Revue d'hist. eccles. XVIII—XIX.) Louvain
1923.
Kirchhoff, Albr., Die Handschriftenhändler des Mittel-
alters. Leipzig 1853.
Wattenbach, W., Das Schriftwesen im Mittelalter. 3. A.
Leipzig 1896.
 
Annotationen