will dort alles über e i n Ausland haben, über
Frankreich.
In Schweden gibt es auch einen Schriftsteller,
John Landquist, der sich jetzt lebhaft für das
Problem Moderne Literatur und Kunst zu inter-
essieren scheint. Er bemüht sich, mit billigen
Witzen und einem kolossalen Aufwand die neuen
Richtungen niederzumetzeln. Seine Ansichten sieht
man aus folgenden Ergüssen: „Erhitzt von ver-
wirrter Philosophie und literarischem Quatsch
schaffen „die Jungen“ eine schlechte und ver-
wirrte Kunst. Kubismus und Futurismus treten auf
als parodistische Mißverständnisse gegenwärtiger
philosophischer Bewegungen. In Kandinskys und
Burgers Quatsch erkennt man Bergson wieder,
wie er in den Gehirnen gewisser Artisten und
Kunstkritiker sich wiederspiegelt.“ Und dabei hat
Herr Landquist nie ein Bild von Kandinsky ge-
s e h en! Ich glaube es nicht. Und auf das Sehen
kommt es zunächst einmal an. Die Reisen, die
sich heute die Kunstkritiker versagen, brauchen die
jungen schwedischen Maler nicht zu unternehmen.
Künstler i s t man. Wer die neue Kunst nicht in
sich selbst findet, wird sie von Paris auch nicht
in die Heimat tragen können.
Landquists Ausfälle gegen die neue Kunst und
Literatur sind durch ein Buch über Bild- und Wort-
kunst von Pär Lagerkvist verursacht. Dieses Buch
ist sehr wertvoll, interessant eingeleitet von August
Brunius. Ein Fehler ist nur, wie bei Brunius: die
einseitige Information. Auch hier ist der Ver-
fasser nicht orientiert genug, auch hier weiß er
nur über Frankreich Bescheid, aber man merkt
diesen Mangel weniger, weil die Probleme prin-
zipieller behandelt sind. Für mich ist noch etwas
anderes störend. Es kann aber nur Schweden
interessieren, deshalb wird es nur kurz berührt:
die Sprache. Pär Lagerkvist schreibt sein Buch
ortographisch in der Umgangssprache. Das stimmt
traurig. Die Wörter sehen verstümmelt aus. Doch
das wäre nur eine Frage der Aesthetik. Aber ich
weiß nicht, ob man der Kunst damit einen Dienst
tut. Sollte man nicht im Gegenteil versuchen, die
Sprache so lange wie möglich von dem Verfall zu
retten, den die Zeit doch leider besorgt. Die Wör-
ter sind etwas Lebendes, etwas Teures. Jedes
Wort hat einen inneren Sinn, einen Ursinn. Mit
der Zeit wird er vergessen, die Menschen ändern
aus Bequemlichkeit die Wörter, bis der Wort-
stamm nicht mehr zu erkennen ist. Dieses Zer-
störungswerk zu unterstützen ist nicht richtig.
Insbesondere nicht von einem Schriftsteller, der
doch sein Material tiefernst bewahren muß. Was
die Farbe für den Maler ist, ist das Wort für den
Schriftsteller. Sch.
Pär Lagerkvist / Ordkonst och Bildkonst /
Bröderna Lagerströms förlag / Stockholm
August Brunius: Färg och Form / P. A. Nord-
stedt & Söners Förlag / Stockholm
Empfohlene Bücher
Die Schriftleitung behält sich Besprechung der hier
genannten Bücher vor. Die Aufführung bedeutet bereit»
eine Empfehlung. Verleger erhalten hier nicht erwähnt»
Bücher zurück, falls Rückporto beigefügt wurde.
A. Yves Le Moyne
Les Antidotes Fanfreluches
Resverie en plusieurs tableaux
Paris / Georges Cres et Cie
Inhalt
Vierter Jahrgang
Zweites Halbjahr
Beiträge
1913
Nu mm er
Seite
Guillaiune Apollinaire
Alexander Archipenko
200/201
194
Waas Arp
Von der letzten Malerei
-*-
140
Von Zeichnungen aus
koschka-Mappe
der Ko-
190/191
151
Artur Babillotte
Die Schwermut des Genießers /
Roman
180/181
110
Adolf Bell ne
Bruno Taut
182/183
184/183
186/187
188/189
192/193
194/195
198/199
HS
126
133
141
157
164
182
Boccioni
Simultaneite futuriste
190/191
151
Paul Betnmersheim
Hochzeit / Gedicht
196/197
174
Bäaise Cendrars
La Tour / Gedicht
184/185
125
La Prose
184/185
127
Contrastes / Gedicht
194/195
164
Marc Chagall
198/199
183
Paul Claudel
. Verkündigung
184/185
122
Delaunay
Lettre Ouverte au Sturm
194/195
167
Albert Ehrenstein
Literatur
186/187
135
Eisenbach
192/193
157
Gedichte
202/203
202
Paul Fort
Dorfballaden
196/197
170
Friedlaender
Absolutismus
194/195
162
Paul Hatvani
Volkskunst
196/197
174
Hello
Das goldene Kalb
186/187
130
Franz Herezog
Heldensage
180/181
107
Jacob van Hoddis
Nummer
Seite
Nacht / Gedicht
182/183
116
Andante / Gedicht
196/197
175
Hymne / Gedicht
198/199
183
Fritz Hoeber
Das Musikalische in der Architektur
180/181
10S
Vlatislav Hofman
Der Geist der Umwandlung in der
bildenden Kunst
190/191
146
Aage von Kohl
Die rote Sonne
188/189
138
Der tierische Augenblick
190/191
147
Der Weg durch die Nacht / Roman
192/193
154
194/195
162
196/197
171
198/199
179
200/201
196
202/203
203
Rudolf Kurtz
Offener Brief an Herrn Karl
Scheffler
180/181
106
Cafe, morgens
182/183
116
Ernst Wilhelm Lotz
Abendspiel 1 Märchen / Gedichte
180/181
107
Erscheinung / Gedicht
198/199
179
Franz Marc
Kandinsky
186/187
130
Alfred Richard Meyer
Biesenthal in der Mark / Gedicht
182/183
119
Prag / Gedicht
186/187
134
Drei Mädchenporträts aus dem
Türkischen Zelt zu Charlotten-
bürg
200/201
199
Yves le Moyne
Le Solitaire
202/203
203
Günther Miirr
Gedicht
188/189
140
H. Reichenberger
Der Kinematograf
192/193
156
Rene Schickele
Neue Gedichte
182/183
115
Kurt Striepe
Reflexionen eines Armen im Geiste
Die Neue Kunst im Norden
202/203
202’203
206
206
Rabindra Nath Tagore
Gedichte
Four New Poems
188/189
196/197
140
173
Bruno Taut
Eine Notwendigkeit
196/197
174
Josef TreS
Gedichte
Mein Ursprung ist . . .
186/187
192/193
130
156
Herwarth Waiden
Erster Deutscher Herbstsalon
Nummer
/
Seite
Vorrede
180/181
106
Nachrichtung
182/183
114
Die Presse und der Herbstsalon
182/183
114
Das Wissen und die Kunst
182/183
115
Kenner
182/183
119
Aage von Kohl
184/185
122
rbr—brr—r
186/187
134
Kritiker
188/189
140
Aus der Zeit
190/191
150
Mitteilung
190/191
151
Künstlerbekenntnisse
194/195
167
Dürer und Goethe Nachfolger
196/197
175
Die heitere Kunst
198/199
178
Bezüge und Bezügliches
200/201
199
Kunstkenner
202/203
202
Paul Zech
Zwei Wupperstädte / Gedichte
184/185
127
Die Gruft von Valero
200/201
194
Inhalt des Vierten Jahrgangs
I. Halbjahr
180/181
111
II. Halbjahr
202/203
207
Vorwort der Aussteller
180/181
106
Zeichnungen
Hans Arp
Zeichnung
180/181
105
Zeichnung
182/183
113
Emil Filla
Stilleben / Originalholzschnitt
182/183
117
Kopf / Originalholzschnitt
198/199
177
Hermann Huber
Zeichnung
184/185
121
Kandinsky
Zeichnung
186/187
129
Zeichnung
202/203
201
Paul Klee
Kriegerischer Stamm / Zeichnung
188/189
137
Der Selbstmörder auf der Brücke
Zeichnung
190/191
145
Oskar Kokoschka
Kopf / Lithographie
194/195
161
Zeichnung
200/201
193
Artur Segal
Originalholzschnitt
180/181
109
Schmidt-Rottluff
Akte / Originalholzschnitt
196/197
169
Gino Severini
Tango Argentino / Zeichnung
192/193
153
207
Frankreich.
In Schweden gibt es auch einen Schriftsteller,
John Landquist, der sich jetzt lebhaft für das
Problem Moderne Literatur und Kunst zu inter-
essieren scheint. Er bemüht sich, mit billigen
Witzen und einem kolossalen Aufwand die neuen
Richtungen niederzumetzeln. Seine Ansichten sieht
man aus folgenden Ergüssen: „Erhitzt von ver-
wirrter Philosophie und literarischem Quatsch
schaffen „die Jungen“ eine schlechte und ver-
wirrte Kunst. Kubismus und Futurismus treten auf
als parodistische Mißverständnisse gegenwärtiger
philosophischer Bewegungen. In Kandinskys und
Burgers Quatsch erkennt man Bergson wieder,
wie er in den Gehirnen gewisser Artisten und
Kunstkritiker sich wiederspiegelt.“ Und dabei hat
Herr Landquist nie ein Bild von Kandinsky ge-
s e h en! Ich glaube es nicht. Und auf das Sehen
kommt es zunächst einmal an. Die Reisen, die
sich heute die Kunstkritiker versagen, brauchen die
jungen schwedischen Maler nicht zu unternehmen.
Künstler i s t man. Wer die neue Kunst nicht in
sich selbst findet, wird sie von Paris auch nicht
in die Heimat tragen können.
Landquists Ausfälle gegen die neue Kunst und
Literatur sind durch ein Buch über Bild- und Wort-
kunst von Pär Lagerkvist verursacht. Dieses Buch
ist sehr wertvoll, interessant eingeleitet von August
Brunius. Ein Fehler ist nur, wie bei Brunius: die
einseitige Information. Auch hier ist der Ver-
fasser nicht orientiert genug, auch hier weiß er
nur über Frankreich Bescheid, aber man merkt
diesen Mangel weniger, weil die Probleme prin-
zipieller behandelt sind. Für mich ist noch etwas
anderes störend. Es kann aber nur Schweden
interessieren, deshalb wird es nur kurz berührt:
die Sprache. Pär Lagerkvist schreibt sein Buch
ortographisch in der Umgangssprache. Das stimmt
traurig. Die Wörter sehen verstümmelt aus. Doch
das wäre nur eine Frage der Aesthetik. Aber ich
weiß nicht, ob man der Kunst damit einen Dienst
tut. Sollte man nicht im Gegenteil versuchen, die
Sprache so lange wie möglich von dem Verfall zu
retten, den die Zeit doch leider besorgt. Die Wör-
ter sind etwas Lebendes, etwas Teures. Jedes
Wort hat einen inneren Sinn, einen Ursinn. Mit
der Zeit wird er vergessen, die Menschen ändern
aus Bequemlichkeit die Wörter, bis der Wort-
stamm nicht mehr zu erkennen ist. Dieses Zer-
störungswerk zu unterstützen ist nicht richtig.
Insbesondere nicht von einem Schriftsteller, der
doch sein Material tiefernst bewahren muß. Was
die Farbe für den Maler ist, ist das Wort für den
Schriftsteller. Sch.
Pär Lagerkvist / Ordkonst och Bildkonst /
Bröderna Lagerströms förlag / Stockholm
August Brunius: Färg och Form / P. A. Nord-
stedt & Söners Förlag / Stockholm
Empfohlene Bücher
Die Schriftleitung behält sich Besprechung der hier
genannten Bücher vor. Die Aufführung bedeutet bereit»
eine Empfehlung. Verleger erhalten hier nicht erwähnt»
Bücher zurück, falls Rückporto beigefügt wurde.
A. Yves Le Moyne
Les Antidotes Fanfreluches
Resverie en plusieurs tableaux
Paris / Georges Cres et Cie
Inhalt
Vierter Jahrgang
Zweites Halbjahr
Beiträge
1913
Nu mm er
Seite
Guillaiune Apollinaire
Alexander Archipenko
200/201
194
Waas Arp
Von der letzten Malerei
-*-
140
Von Zeichnungen aus
koschka-Mappe
der Ko-
190/191
151
Artur Babillotte
Die Schwermut des Genießers /
Roman
180/181
110
Adolf Bell ne
Bruno Taut
182/183
184/183
186/187
188/189
192/193
194/195
198/199
HS
126
133
141
157
164
182
Boccioni
Simultaneite futuriste
190/191
151
Paul Betnmersheim
Hochzeit / Gedicht
196/197
174
Bäaise Cendrars
La Tour / Gedicht
184/185
125
La Prose
184/185
127
Contrastes / Gedicht
194/195
164
Marc Chagall
198/199
183
Paul Claudel
. Verkündigung
184/185
122
Delaunay
Lettre Ouverte au Sturm
194/195
167
Albert Ehrenstein
Literatur
186/187
135
Eisenbach
192/193
157
Gedichte
202/203
202
Paul Fort
Dorfballaden
196/197
170
Friedlaender
Absolutismus
194/195
162
Paul Hatvani
Volkskunst
196/197
174
Hello
Das goldene Kalb
186/187
130
Franz Herezog
Heldensage
180/181
107
Jacob van Hoddis
Nummer
Seite
Nacht / Gedicht
182/183
116
Andante / Gedicht
196/197
175
Hymne / Gedicht
198/199
183
Fritz Hoeber
Das Musikalische in der Architektur
180/181
10S
Vlatislav Hofman
Der Geist der Umwandlung in der
bildenden Kunst
190/191
146
Aage von Kohl
Die rote Sonne
188/189
138
Der tierische Augenblick
190/191
147
Der Weg durch die Nacht / Roman
192/193
154
194/195
162
196/197
171
198/199
179
200/201
196
202/203
203
Rudolf Kurtz
Offener Brief an Herrn Karl
Scheffler
180/181
106
Cafe, morgens
182/183
116
Ernst Wilhelm Lotz
Abendspiel 1 Märchen / Gedichte
180/181
107
Erscheinung / Gedicht
198/199
179
Franz Marc
Kandinsky
186/187
130
Alfred Richard Meyer
Biesenthal in der Mark / Gedicht
182/183
119
Prag / Gedicht
186/187
134
Drei Mädchenporträts aus dem
Türkischen Zelt zu Charlotten-
bürg
200/201
199
Yves le Moyne
Le Solitaire
202/203
203
Günther Miirr
Gedicht
188/189
140
H. Reichenberger
Der Kinematograf
192/193
156
Rene Schickele
Neue Gedichte
182/183
115
Kurt Striepe
Reflexionen eines Armen im Geiste
Die Neue Kunst im Norden
202/203
202’203
206
206
Rabindra Nath Tagore
Gedichte
Four New Poems
188/189
196/197
140
173
Bruno Taut
Eine Notwendigkeit
196/197
174
Josef TreS
Gedichte
Mein Ursprung ist . . .
186/187
192/193
130
156
Herwarth Waiden
Erster Deutscher Herbstsalon
Nummer
/
Seite
Vorrede
180/181
106
Nachrichtung
182/183
114
Die Presse und der Herbstsalon
182/183
114
Das Wissen und die Kunst
182/183
115
Kenner
182/183
119
Aage von Kohl
184/185
122
rbr—brr—r
186/187
134
Kritiker
188/189
140
Aus der Zeit
190/191
150
Mitteilung
190/191
151
Künstlerbekenntnisse
194/195
167
Dürer und Goethe Nachfolger
196/197
175
Die heitere Kunst
198/199
178
Bezüge und Bezügliches
200/201
199
Kunstkenner
202/203
202
Paul Zech
Zwei Wupperstädte / Gedichte
184/185
127
Die Gruft von Valero
200/201
194
Inhalt des Vierten Jahrgangs
I. Halbjahr
180/181
111
II. Halbjahr
202/203
207
Vorwort der Aussteller
180/181
106
Zeichnungen
Hans Arp
Zeichnung
180/181
105
Zeichnung
182/183
113
Emil Filla
Stilleben / Originalholzschnitt
182/183
117
Kopf / Originalholzschnitt
198/199
177
Hermann Huber
Zeichnung
184/185
121
Kandinsky
Zeichnung
186/187
129
Zeichnung
202/203
201
Paul Klee
Kriegerischer Stamm / Zeichnung
188/189
137
Der Selbstmörder auf der Brücke
Zeichnung
190/191
145
Oskar Kokoschka
Kopf / Lithographie
194/195
161
Zeichnung
200/201
193
Artur Segal
Originalholzschnitt
180/181
109
Schmidt-Rottluff
Akte / Originalholzschnitt
196/197
169
Gino Severini
Tango Argentino / Zeichnung
192/193
153
207