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Feuer: Monatsschrift für Kunst und künstlerische Kultur — 2.1920/​1921

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Grohmann, Will: Lasar Segall
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https://doi.org/10.11588/diglit.41961#0123

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Verantwortung. Ästhetik ist ihm Nichtkunst, Technik eine große Gefahr. „Alles
Geschickte“, äußerte er einmal, „nimmt mich in Anspruch auf Kosten der Seele.
Wo Geschick ist, wird die Seele verlebt. Die Seele kennt keine Geschicklichkeit.


LASAR SEGALL »LIEBENDE«
Besser: Folkwang-Museum, Hagen

Ein Funke von Wahrheit ist mehr als technische Vollendung.“ Deshalb liebt er
Giotto und kann Rembrandf nicht gerecht werden. Mit Begeisterung entdeckte
er in Okakura-Kakuzos Buch vom Tee das Taoistische Märchen von der Be-
zwingung der Harfe und die sich anschließenden Kunstansichten des Japaners:
„In erster Linie ist es die Seele und nicht die Hand, der Mensch und nicht die
Technik, die zu uns spricht. Je mcnschlidrer der Appell, umso tiefer unsere Ant-
wort.“ Und alles, was über das intensive Anschauen und Erleben der Bilder bei
der Tee-Zeremonie gesagt ist, läßt ihn fast voll Neid nach den großen östlichen


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