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Feuer: Monatsschrift für Kunst und künstlerische Kultur — 2.1920/​1921

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Wolfradt, Willi: Franz Heckendorfs Landschaftsstil
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https://doi.org/10.11588/diglit.41961#0225

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der Raumleidenschaff, die bedeutendsten Tiefenlinien suchen durch Zickzacklauf
und S-Bogen den einfachen Drang nach der Ferne noch zu steigern, mit neuer,
souveräner Schrägung brechen Sonnenstrahlen von oben her ein: ohne schrill


FRANZ HEGKENDORF »ELBLANDSCHAFT«
Privatbesilj

widereinander zu stoben, in aller wogenden Erregung doch von einer elastischen
Zähe und Harmonie des Zusammenhalts, münden alle diese Fluchtlinien in einer
Gebärde des Durchmessens von monumentaler, obschon völlig unschemafischer
und undekorativer Art. Die Ränder der Flädien, an denen sich die Spannung und
innere Wallung der reilflächen oft zu dunklen Demarkationen aufzustauen scheint,
sind das bevorzugte Material dieser Bildarchitektur, nicht die Tonwerte der Teil-
flächen wie bei Cezanne, nicht die Dynamik des einzelnen Pinselstrichs wie bei van
Gogh, nicht die Nuancierungen der Tiefenperspektive wie bei fast allen Franzosen
des 18. und 19. Jahrhunderts. Das erste, was man vor Heckendorfs Landschaften
zu spüren vermeint, ist ein dunkler Wind, der alles wellig macht und in grobem


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