Es magbeschämend sein,daß wir vonNaturvölkern so vieles lernen können. Be?
schämender aber ist es, das nicht zu beherrschen, was jene so naiv und selbst?
verständlich übten. Bedauerlich bleibt nur, daß viele Maler und Bildhauer
es nicht bei der Erkenntnis von der Wichtigkeit des Elementaren bewenden
ließen, daß sie vielmehr zur Nachahmung griffen. Hier stoßen wir auf die
betrübendste Erscheinung unseres heutigen Kunstschaffens: Auf das Mit?
läufertum. Ihm und nur ihm allein habenrwir es zu danken, wenn das ernste
BERATUNGSHAUS DER MAORI INNENRAUM
Gestalten jener, die unserem Wollen, Denken und Fühlen den ihm gemäßen
Ausdruck schaffen, verkannt und herabgewürdigt wird, ihm verdanken wir
das so oft gedankenlos nachgesprochene Schlagwort, daß der »Expressionis?
mus«totsei. Dieechte Kunst, die von dieser Bezeichnung nur sehr ungefähr um?
rissen wird, ist mit derselben Notwendigkeit aus der Kunst derjüngstenVer?
gangenheit, aus dem Naturalismus und Impressionismus hervorgewachsen,
wie ehedem die Kunst der Hochrenaissance aus jener der Frührenaissance,
und sie ist so lebendig wie nur je. Allein der falsche, hysterische und nach?
betende, nur scheinbare Expressionismus der Mitläufer muß dem Unter?
gang verfallen, weil er niemals lebendig war. —
539
schämender aber ist es, das nicht zu beherrschen, was jene so naiv und selbst?
verständlich übten. Bedauerlich bleibt nur, daß viele Maler und Bildhauer
es nicht bei der Erkenntnis von der Wichtigkeit des Elementaren bewenden
ließen, daß sie vielmehr zur Nachahmung griffen. Hier stoßen wir auf die
betrübendste Erscheinung unseres heutigen Kunstschaffens: Auf das Mit?
läufertum. Ihm und nur ihm allein habenrwir es zu danken, wenn das ernste
BERATUNGSHAUS DER MAORI INNENRAUM
Gestalten jener, die unserem Wollen, Denken und Fühlen den ihm gemäßen
Ausdruck schaffen, verkannt und herabgewürdigt wird, ihm verdanken wir
das so oft gedankenlos nachgesprochene Schlagwort, daß der »Expressionis?
mus«totsei. Dieechte Kunst, die von dieser Bezeichnung nur sehr ungefähr um?
rissen wird, ist mit derselben Notwendigkeit aus der Kunst derjüngstenVer?
gangenheit, aus dem Naturalismus und Impressionismus hervorgewachsen,
wie ehedem die Kunst der Hochrenaissance aus jener der Frührenaissance,
und sie ist so lebendig wie nur je. Allein der falsche, hysterische und nach?
betende, nur scheinbare Expressionismus der Mitläufer muß dem Unter?
gang verfallen, weil er niemals lebendig war. —
539